Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Titel: Jeden Abend, jeden Morgen - immer!
Autoren: Jackie Merritt
Vom Netzwerk:
Helikopterflug von Cheyenne zur Ranch geschehen war. “Fast”, sagte sie leise.
    “Fast ist nicht genug, Liebling. Wir haben beide unser Fast erlebt, es hat nicht ausgereicht.”
    “Ich weiß.”
    “Wo liegt nun das Problem? Oder sind es zu viele? Ich habe nicht vergessen, dass du ein Stadtmädchen bist, Carly. Vielleicht belastet dich die Abgeschiedenheit auf der Ranch. Tamarack ist nicht gerade die große Welt. Außerdem …”
    “Hör schon auf! Die Einsamkeit stört mich nicht, und ich mag Tamarack. Das Einzige, was mir auf der Ranch nicht gefällt, ist der Zustand des Hauses. Warum hast du keine Haushälterin, und warum hat Dad nichts unternommen?”
    “Das ist allein meine Schuld. Stu sagte, ich sollte eine Haushälterin einstellen, aber ich wollte keine Frau um mich haben. Und da Hausmänner in Wyoming dünn gesät sind, habe ich das Ganze schleifen lassen.”
    “Und das Haus verkommen lassen.”
    “Findest du es wirklich verkommen?”
    “Es ist unglaublich schmutzig, Jake”, sagte Carly streng. “Aber lassen wir das vorerst. Ich möchte, dass du von selbst darauf kommst, warum ich nicht vollkommen glücklich bin.”
    Jake überlegte, dann lachte er plötzlich so laut auf, dass Carly erschrocken hochfuhr und strafend auf ihn herabstarrte. “Ist dir ein Witz eingefallen?”
    “Ja und nein.”
    “Herrlich, deine klaren Antworten.”
    “Höre auf zu meckern und komm her.” Er zog sie herunter und nahm sie erneut in die Arme. Die Lippen an ihrer Wange flüsterte er: “Du machst dir Sorgen um den wilden Hengst.”
    “Und das findest du lustig?”
    “Carly, er ist nicht tot. Er ist mit den Stuten am Ausgang der Schlucht. Morgen früh kommen ein paar Männer, und wir treiben die Herde zurück zur Ranch. Der Tierarzt ist schon benachrichtigt, er wird sich die Wunde ansehen.” Er merkte, dass Carly sich versteifte. “Ich dachte, das freut dich?”
    “Ich bin stocksauer! Du hast mich im Glauben gelassen, er wäre tot!”
    “Das habe ich nie gesagt, Carly.”
    “Vielleicht nicht ausdrücklich, aber du hast den Eindruck erweckt …”
    “Carly, wir haben uns x-mal über den Hengst ereifert. Ich hatte nie die Absicht, ihn umzubringen, und es tut mir leid, dass ich das nicht gleich gesagt habe. Ich hätte es dauernd wiederholen müssen, damit keine Missverständnisse aufgekommen wären.[Ute Rosne1]”
    “Du wolltest mich nicht auf der Ranch haben und hast mich in ständiger Angst gehalten. Ahnst du überhaupt, wie ich unter den entsetzlichsten Vorstellungen gelitten habe – dass ihr dieses prächtige Tier abknallt, bloß weil es seinen natürlichen Instinkten folgt?”
    “Direkt menschlich, nicht? Mann und Frau, Hengst und Stute.”
    “Hm … ja.” Carly entspannte sich ein wenig. Der Hengst war am Leben und in Sicherheit, und der Mann, den sie liebte, erwiderte ihre Gefühle. “Was für eine ereignisreiche Reise”, murmelte sie versonnen. “Ich kam bloß auf die Ranch, weil Dad es wollte. Er meinte, die Ruhe hier würde mir gut tun.”
    “Und war es so?”
    “Na, zuerst hat der Hengst mich in Atem gehalten, und dann kamst du, Jake. Du hast mich total aus dem Gleichgewicht gebracht. Dad hat zwar oft von dir gesprochen, aber er erwähnte nie, dass du jung und attraktiv bist. Als ich dich sah, war es, als hätte ich mit dem Finger in eine Steckdose gefasst.”
    Jake lachte leise. “Mir ging es genauso. Zwischen uns hat es gleich gefunkt, obwohl wir uns sofort in die Haare geraten sind. Wir sind eben eine hochexplosive Mischung.”
    Carly schmiegte sich an ihn. “Das kann man wohl sagen”, murmelte sie.
    “Wie explosiv, Honey?”
    Schlaftrunken erwiderte sie: “Gönne mir ein paar Minuten Ruhe und frag dann noch mal.”
    Jake lächelte und gab ihr einen Gutenachtkuss. Er hoffte, ebenfalls schlafen zu können, aber ihn beschäftigte noch zu viel. Zum Beispiel, dass Carly sich im Gegensatz zu ihm keinerlei Sorgen über die Reaktion ihres Vaters machte.
    Er hatte heute Abend eine Entscheidung getroffen. Er hatte die schicksalhaften Worte ‘Ich liebe dich’ ausgesprochen, und es war ihm ernst damit. Bei Carly würde er da niemals unsicher werden, das wusste er tief in seinem Herzen, aber sie waren nicht die einzigen Personen in diesem Drama. Carly baute zwar voll auf das Verständnis ihres Vaters, doch er machte sich auf Ablehnung gefasst.
    Wenn die Beziehung mit Carly andauerte – und daran hatte er keinen Zweifel –, würde er mit Stuart reden müssen. Er konnte es seinem Boss und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher