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Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Titel: Jeden Abend, jeden Morgen - immer!
Autoren: Jackie Merritt
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sie auf die Wange.
    “Danke, Dad. Ich gehe jetzt duschen. Du möchtest vielleicht nach den Pferden sehen. Bis später also.”
    “Gut, Liebes. Bis später.”
    Unter der Dusche überdachte Carly das Gespräch mit ihrem Vater. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er sie lieber verheiratet als mit Jake zusammenleben sehen würde.
    Nun, auch sie würde gern heiraten. Aber Jake wollte das wohl nicht, und wenn sie ihn liebte, musste sie ihn nehmen, wie er war, mitsamt seinen düsteren Stimmungen. Allerdings wünschte sie, sie hätte sich gestern Abend nicht so abfällig über Liebe und Ehe geäußert, denn das alles galt für sie bei Jake ja nicht mehr.
    Hinzu kam, dass sich ihr Vater erneut Sorgen machen würde, wenn sie unverheiratet mit Jake zusammenlebte.
    Die Tränen, die ihr über die Wangen liefen, vermischten sich mit dem Wasser der Dusche.
    Jake hatte Timothy zu den Stuten geführt, wo Stuart die beiden fand.
    “Komm, Jake, laufen wir ein Stück.”
    “Gern, Stu.” Jetzt ist es also soweit, dachte Jake. Carly hat ihrem Vater alles gebeichtet, und Stuart würde ihm gehörig die Leviten lesen. Er kletterte über das Gatter der Koppel und trat zu seinem Boss. “Tut mir leid, dass ich bei deiner Ankunft nicht da war”, begann er.
    “Kein Problem. Carly sagte mir eben, dass ihr zusammenleben wollt. Sie liebt dich und die Ranch und möchte in Wyoming bleiben.”
    Stuart war ihm gegenüber stets freundlich und auch jetzt hob er nicht die Stimme. Doch Jake nahm einen Unterton wahr. Verärgerung oder Missbilligung war es nicht – konnte es Unbehagen sein? Sorge? Anteilnahme? Wie auch immer, Stuart hatte seine Karten aufgedeckt, und er, Jake, wollte ihm zeigen, dass er zu seinen Handlungen stand.
    “Ich liebe sie, Stu”, sagte er leise und ignorierte das Hämmern seines Herzens. Hastig fügte er hinzu: “Würdest du mir erlauben, Carly um ihre Hand zu bitten?”
    Stuart erwiderte nichts und ging mit den Händen in den Taschen neben ihm her. Total niedergeschlagen hielt Jake sich all die Gründe vor Augen, die gegen eine Verbindung Carlys mit einem Cowboy sprachen. Vermutlich überlegte Stuart, wie er seine Absage möglichst schonend verpacken konnte, und einen Moment lang verspürte er den kindischen Drang, seine guten Seiten herauszustreichen.
    “Weiß Carly, dass du sie heiraten willst?”
    Jake war wie vom Donner gerührt. Hatte Stuart denn gar keine Einwände? “Um ehrlich zu sein”, sagte er heiser, “wusste ich es selbst nicht … bis jetzt.”
    “Die Idee ist dir eben gerade gekommen?”
    “Nein. Ich habe daran gedacht, aber ich wagte nicht zu hoffen … Ich meine…” Jake bezwang seine Aufregung. “Stu, sie ist schließlich deine Tochter.”
    “Mein einziges Kind, Jake”, murmelte Stuart.
    “Ich weiß.”
    “Du brauchst dich deswegen nicht elend zu fühlen, Jake. Wer sein Kind liebt, möchte es glücklich sehen. Und wenn du Carly weiterhin so glücklich machst, wie sie heute ist, bleibt mir nichts mehr zu wünschen.” Stuart blieb stehen und legte ihm die Hand auf die Schulter. “Frage sie, Jake, aber wundere dich nicht, wenn sie Nein sagt. Carly hat schlechte Erfahrungen gemacht.”
    “Sie hat mir alles über ihre Ehe erzählt … und über ihre Fehlgeburt.”
    “Dass sie dir so sehr vertraut, ist ein guter Start für eine dauerhafte Beziehung, Jake. Sie ist im Haus, geh doch gleich zu ihr und sprich mit ihr. Vielleicht haben wir dann noch heute Grund zum Feiern.”
    “Danke, Stu.”
    “Wofür? Ich möchte nur das Beste für Carly, Jake.”
    Jake grinste. “Ja, aber ich hätte nie erwartet, dass du mich für das Beste hältst.”
    Carly hatte frische Jeans und ein Hemd angezogen und bürstete sich vor dem Spiegel in ihrem Zimmer die Haare, als sie jemanden die Treppe heraufpoltern hörte. Sie trat auf den Flur und lächelte freudig überrascht, als sie Jake sah.
    “Willst du auch duschen?”, fragte sie.
    “Erst kommt etwas viel Wichtigeres, Liebling.” Er nahm ihren Arm und führte sie in ihr Zimmer zurück. “Ich habe gerade mit deinem Vater gesprochen.”
    “Ich auch, vorhin.”
    “Und du hast ihm gesagt, dass wir zusammenleben wollen.”
    “Das wollen wir doch, oder nicht?” Ein leichtes Unbehagen beschlich Carly.
    “Dein Dad ist ein großartiger Mensch.”
    “Sicher. Aber warum grinst du so komisch? Was ist los?”
    “Er hat mir erlaubt, dir einen Heiratsantrag zu machen”, verkündete Jake stolz.
    Carly starrte ihn an. “Das ist nicht dein
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