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Jede Nacht mit Charlie

Jede Nacht mit Charlie

Titel: Jede Nacht mit Charlie
Autoren: Jennifer Crusie
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mit den Augenbrauen. „Das hast du mir nie erzählt, Honey.“
    „Es ergab sich nicht.“ Aus seiner Armbeuge heraus bedachte sie ihn mit einem vernichtenden Blick.
    „Sie sind ein glücklicher Mann, Tenniel.“
    „Ja, das sagen alle. Dabei ist es kein Glück, sondern pures Talent.“
    „Wie habt ihr beide euch kennen gelernt?“
    Charlie genoss die Situation aus vollen Zügen. „In einer Bar. Sie hat mich angesprochen.“
    „Allie?“
    „So was passiert mir ständig. Animalischer Magnetismus oder so.“
    „Oh, ein Scherz.“ Mark wirkte erleichtert. „Wie habt ihr beide euch wirklich kennen gelernt?“
    „Ich habe ihn angesprochen.“ Wortlos wies Allie Charlie in seine Schranken. „Die Wahrheit ist …“
    Charlies fester Griff drückte ihr kurzzeitig die Luft ab. „Die Wahrheit ist, sie setzte sich neben mich, und ich dachte: ‚Was für eine tolle Frau‘. Ein Wort gab das andere, und seitdem sind wir zusammen.“
    Allies Kopf schoss hoch. Gegen ihren Willen musste sie über so viel Dreistigkeit lächeln. „Du bist ein guter Mensch, Charlie Tenniel“, raunte sie ihrem unfreiwilligen Partner zu. „Ich verzeihe dir die Beleidigung vorhin.“ In dem gedämpften Licht der Bar schimmerte Allies Haar wie Bronze. Und erst ihr Mund! Unter seiner eindringlichen Musterung befeuchtete sie nervös die Lippen. Einer Herausforderung hatte Charlie noch nie widerstehen können. Den Blick fest auf ihre Zungenspitze geheftet, wickelte er eine Haarsträhne um den Finger und zog Allie unerbittlich näher.
    „Also, wie lange kennt ihr euch wirklich?“ brach Mark den Zauber des Augenblicks.
    „Eine Ewigkeit.“
    „Ich hätte Lisa mitbringen sollen. Wir hätten zusammen essen können.“ Mark verzog das Gesicht. „Wirklich schade. Jetzt ist ihr Charlie entgangen.“
    Hinter dem Rücken ihres Sitznachbarn machte Allie jemandem am Durchgang zur Eingangshalle verstohlen ein Zeichen. Ein hoch gewachsener Mann verschwand im Speisesaal. Na so was, seine neue Produzentin besaß Geheimnisse. Das Leben wurde mit jeder Minute interessanter!
    „Keine Sorge.“ Charlie trank aus. „Ich gehe nirgendwohin. Außer an die Spitze der Einschaltquoten.“
    Mark nahm auch das als Scherz. Sein Lachen erinnerte an ein asthmatisches Pferd. Wahrscheinlich war das der Grund, weshalb Allie ihn verlassen hatte. Obwohl auch sein IQ an manche Vierbeiner heranreichte. Was zu einer äußerst unangenehmen Schlussfolgerung führte: Falls dieser Depp stellvertretend für seine übrigen Radiokonkurrenten war, würde Charlie tatsächlich früher oder später an der Spitze der Einschaltquoten landen! Leider war ein hoher Bekanntheitsgrad der Ruin jedes Undercover-Agenten.
    „Unser Dinner wartet.“ Allie glitt von ihrem Barhocker. „War nett, dich wiederzusehen, Mark.“ Mark wollte sie zum Abschied küssen. Durch ein ungeschicktes Ausweichmanöver landete sie in Charlies Armen.
    „Diese Frau ist mir rettungslos verfallen.“ Allie war weich und rund und duftete verführerisch nach Blumen. „Beherrsch dich“, spottete er und zog sie zwischen seine Schenkel.
    „Es muss an deinem animalischen Magnetismus liegen“, witzelte sie. „Jetzt bin ich beherrscht. Du kannst mich loslassen.“
    „Noch nicht.“ Damit küsste er sie.
    Eigentlich hatte er nur einen flüchtigen Kuss vorgehabt, hauptsächlich, um Mark zu ärgern, und, okay, zugegeben, weil sie einen so reizvollen Mund besaß. Kaum schmeckte er ihre berauschende Süße, wollte er mehr.
    In ihrem Kopf drehte sich alles. Überrascht klammerte sie sich an Charlies breite Schultern, öffnete die Lippen, erwiderte sein leidenschaftliches Zungenspiel und überließ sich ihren Empfindungen. Die Hintergrundgeräusche verblassten. Rastlos glitten seine Hände über ihren Rücken und umfassten ihren Po. Dabei drängte er sich an sie, und Allie fühlte seine männliche Härte.
    Er war eindeutig erregt.
    Das brachte sie schlagartig zur Besinnung. „Was … was machst du da?“
    Mit Mühe erinnerte sich Charlie, wo er war. „Die Fronten klären. Komm sofort wieder her!“
    „Also wirklich, Allie!“ unterbrach ein sichtlich verstimmter Mark das Geplänkel. „Du befindest dich in einem öffentlichen Restaurant!“
    „Das ist Lust“, bemerkte Charlie trocken. „Sie kann einfach nicht ihre Lippen von mir lassen.“
    Mit hochroten Wangen schnappte sich Allie ihre Tasche und rauschte aus der Bar. Wesentlich gemächlicher stand Charlie auf. „So, wie es aussieht, King, müssen wir weiter. Grüßen Sie
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