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Jared King - der Unternehmer

Jared King - der Unternehmer

Titel: Jared King - der Unternehmer
Autoren: Emma Darcy
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es ihnen sagen!
    Für sie war das eine Frage der Integrität. Er konnte dem nicht entkommen. Es gab keine Ausflucht dafür, dass er sich vor dem gedrückt hatte, was sie als seine Verantwortung betrachtete. Er musste jetzt Janice’ Anschuldigung auf sich nehmen, ob sie wahr war oder nicht. Allein dadurch, dass er Janice fortgestoßen und als Lügnerin abgestempelt hatte, war er in Samanthas Augen vermutlich schon ein unverbesserlicher Schuft.
    Tommy atmete tief ein und wandte sich wieder den Findlays zu. “Janice hat mir irgendwann heute Abend gesagt, dass sie schwanger sei”, erklärte er ausdruckslos. “Offen gestanden habe ich ihr nicht geglaubt. Ich dachte, es wäre wieder nur eins ihrer Spielchen.”
    “Spielchen!”, wiederholte Marta schrill und sah ihn verächtlich an. “Es hat Ihnen wohl eher nicht gepasst, ihr zu glauben!”
    “Wann war das?”, fragte Ron heiser, wobei er den Blick zu Samantha schweifen ließ. Offenbar war ihm nicht entgangen, wie eng sie und Tommy während der gesamten Hochzeitsfeier miteinander gewesen waren. “Wann genau hat Janice es Ihnen gesagt?”
    Der Zeitpunkt würde noch mehr gegen ihn sprechen. Automatisch würde man ihm die Schuld für all das geben, was danach geschehen war: dass Janice mit Greg davongefahren und anschließend der Unfall passiert war.
    “Verzeihung”, mischte sich jetzt Samantha förmlich ein. “Doc, ich glaube, das ist eine Privatangelegenheit zwischen Tommy und den Findlays. Könnten Sie uns vielleicht schon zu Greg bringen, während sie sich in Ruhe aussprechen?”
    “Ja, natürlich”, stimmte der Arzt erleichtert zu und winkte den Connellys, ihm zu folgen.
    Tommy blickte Sam nach. Sie machte einen großen Bogen um ihn, als wollte sie ihm auf keinen Fall zu nahe kommen. Nein, wie es aussah, stand Samantha Connelly nicht zu ihm, wie er gekränkt und stolz registrierte. Allerdings – konnte er es in dieser Situation fairerweise wirklich von ihr erwarten?
    Doch! Er hätte zu ihr gestanden, koste es, was es wolle!
    Sie aber folgte ihren Eltern und ihrem Bruder aus dem Raum, ohne sich noch einmal nach ihm umzublicken, und überließ ihn seinem Hinrichtungskommando allein. Seine Argumente waren es nicht wert, gehört zu werden. Keine Verteidigung wert. Sie schenkte ihm nicht einmal einen Blick, der ihm verriet, dass er ihr immer noch etwas bedeutete. Ging einfach aus seinem Leben, als wäre er nichts für sie. Null.
    “Ich bin gleich zurück, um Sie zu Janice zu bringen”, versicherte Doc Hawkins den Findlays, bevor er sich entschuldigte und taktvoll die Tür hinter sich schloss.
    Tommy wappnete sich innerlich gegen das, was ihm jetzt bevorstand, und wandte sich wieder Janice’ Eltern zu. Er war bereit, einiges auf sich zu nehmen, aber er würde nicht mehr Schuld auf sich laden lassen, als gerecht war. Ron und Marta wollten von ihm die Wahrheit hören. Er würde sie ihnen sagen und dazu ein paar nicht so angenehme Wahrheiten über ihre Tochter. Denn schließlich kämpfte Janice nicht um ihr Leben.
    Das Baby … er schreckte davor zurück, über diesen Verlust nachzudenken. Immer noch wusste er nicht, ob es nicht vielleicht doch sein Kind gewesen war. Er wusste nur, dass er heute Nacht mehr als nur ein Kind zu verlieren hatte.
    Sam erinnerte sich später nicht mehr, wie sie es geschafft hatte, aus dem Flur herauszukommen. Ihr schwirrte der Kopf, sie fühlte sich elend und unglücklich und entsetzlich dumm, weil sie Tommy King geglaubt hatte. Weil sie ihm hatte glauben wollen.
    Der Playboy-King.
    Woher sollte sie wissen, ob er nicht wirklich noch andere Frauen geschwängert hatte, wie Janice so gehässig nahegelegt hatte? Er konnte sogar heute Abend mit ihr ein Kind gemacht haben … was allein seine Behauptung, er hätte stets ein Kondom benutzt, Lügen strafte. Würde er auch ihr Kind verleugnen, sollte sie wirklich schwanger geworden sein? Würde er sie so behandeln, wie er Janice behandelt hatte, sobald ihm eine andere besser gefiel?
    Sam schwankte und lehnte sich Halt suchend gegen die nächstbeste Wand. Ihr wurde schwarz vor Augen, und sie spürte, wie ihr der kalte Schweiß ausbrach. Doc Hawkins ging voran, um sie und ihre Familie durch die weitläufige Klinik zu Greg zu führen. Sie musste sich nur einen Augenblick ausruhen, dann würde sie die anderen schon wieder einholen …
    “Sam!”
    Die Stimme ihres Vaters drang wie aus weiter Ferne in ihr Bewusstsein. Sam registrierte undeutlich, dass alle stehen blieben und sich zu ihr umdrehten.
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