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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen
Autoren: Nicole Peeler
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setzten. Ich registrierte viel Leder und Chrom und tonnenweise Technikkram. Ein
Flachbildschirm nahm fast die gesamte Wand gegenüber von einem vom Bauhausstil inspirierten Sofa und einigen Sesseln ein, die den Wohnbereich zur Linken dominierten. Direkt vor uns befand sich der Essbereich. Der Tisch aus Glas und Chrom glänzte im weichen Licht. Rechts von uns war eine traumhafte, offen angelegte Küche, ganz in dunklem Granit gehalten, mit glänzenden, schwarzen Lackschränken und schimmernden dunklen Küchengeräten. Eine riesige Granitinsel teilte die Küche vom Wohnbereich ab. Das warme Sonnenlicht, das von draußen hereinfiel, ließ Ryus Haus noch mehr wie ein Hollywood-Filmset aussehen. Alles war perfekt – geschmackvoll, glänzend und aufeinander abgestimmt –, und alles strahlte Männlichkeit und Geld aus.
    Ryu umarmte mich von hinten, seine Lippen berührten mein Ohrläppchen. Er saugte zärtlich daran, und ich schmolz tiefer in seine Arme, bevor er schließlich fragte:
    »Gefällt’s dir, Miss True?«
    »Es ist fabelhaft, Ryu«, antwortete ich, neigte meinen Kopf und hob meine Wange ein wenig, so dass mein Ohr wieder seine Lippen streifte. Er tat mir den Gefallen und knabberte erneut sanft daran.
    »Komm rein, und fühl dich wie zu Hause«, sagte er, als er mich losließ und in die Küche ging. Ich folgte ihm und ließ im Vorbeigehen meine Hand über das wunderschön gealterte Leder des Sofas gleiten. Es war wahrscheinlich nicht nur vom Bauhausstil inspiriert, sondern tatsächlich Bauhaus.
    Ryu holte eine Flasche Champagner aus einem eingebauten Weinkühler neben dem eigentlichen Kühlschrank. Ich
entschuldigte mich und ging ins Badezimmer, das ich neben der Küche erspäht hatte, direkt unter der Treppe ins obere Stockwerk. Es war komplett aus Marmor und Chrom, natürlich mit einer unglaublichen Designertoilette, über die ich kichern musste, allerdings nur solange, bis ich schließlich eine halbe Ewigkeit brauchte, um herauszufinden, wo an dem verdammten Ding die Spülung war.
    Als ich mir die Hände wusch, hörte ich schon den Korken knallen, und als ich die Badezimmertür öffnete, hatte Ryu bereits zwei Champagnerflöten gefüllt. Auf der Kücheninsel lockte mich eine Schale voll mit sexy roten Erdbeeren.
    »Auf dich, Jane, und auf den Valentinstag. Dieses romantischste von allen Massakern«, sagte Ryu, nachdem er mir einen der Kelche überreicht hatte. Ich erhob mein Glas, und wir stießen miteinander an.
    »Und auf dich, Ryu. Danke für alles«, fügte ich hinzu.
    Wir tranken einen Schluck, und Ryus Augen ließen die ganze Zeit über nicht von mir ab. In der Sekunde, in der wir unsere Gläser abgestellt hatten, hielt er mich auch schon in den Armen.
    »Ich habe mir so oft ausgemalt, dass du hier bei mir bist«, flüsterte er und küsste mich auf die Wange, meine Stirn und die Augenlider. Ich schmiegte mich in seine Arme und ließ meine Lippen von seinen finden. Unser Kuss war ohne Eile, behutsam und – ganz anders als unsere lüsternen öffentlichen Liebesbekundungen am Flughafen – ein Kuss der Verheißung, ein Kuss, der versprach, dass wir das ganze Wochenende hatten und nichts überstürzen mussten.
    Ein Versprechen, das ich ungeniert ignorierte, indem ich meine Hände hob und meine Fingerspitzen über den teuren
Stoff seines Hemdes gleiten ließ, bis hinunter zu seiner Gürtelschnalle. Aber bevor ich richtig zur Sache kommen konnte, gab Ryus Handy einen Klingelton von sich, der wie eine Sirene klang.
    »Mist!«, fluchte er und löste sich von mir. Er blickte hinunter zu meiner Hand, die sich nur noch knapp über seiner Leistengegend befand. » Verdammt … «, fügte er noch hinzu. »Da muss ich rangehen; es ist einer meiner Mitarbeiter. «
    Ich zuckte seufzend mit den Schultern und ließ von seinem Gürtel ab. Ryu war die übernatürliche Version eines Detectives, ein magischer polizeilicher Ermittler sozusagen, und ich wusste, er musste seiner Arbeit nachgehen.
    »Ja?«, sagte Ryu leicht gereizt in sein Handy und ging zielstrebig auf die Tür zu, die aus der Küche führte. Ich erhaschte einen kurzen Blick auf ein chaotisches Büro, bevor sich die Tür schroff vor meiner Neugier verschloss.
    Ich trank den Rest meines Champagners, der mir auf direktem Weg ins Gehirn zischte. Während er dort oben lustig vor sich hin perlte, erinnerte er mich auch daran, dass der ungelegene Anruf mir die Gelegenheit gab, die andere Sache zu tun, die ich schon seit dem Moment, als ich über Ryus Schwelle
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