Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
James Bomb jagt das geklonte Monster

James Bomb jagt das geklonte Monster

Titel: James Bomb jagt das geklonte Monster
Autoren: Manfred Taut
Vom Netzwerk:
Bomb.
    „Bis morgen, James. Doswidanja!“
    „Doswidanja.“
    Er legte auf und machte einen Luftsprung.
    Sein süßes russisches Täubchen. So rein und unverdorben vom Kapitalismus. Will mit dem Taxi fahren, statt mit dem Bentley. Daß es solche Frauen noch gibt. Bomb fühlte Feuchtigkeit in seine Augen treten, und im Herzen des sonst so grausamen Agenten 006 Ihrer Majestät breiteten sich Rührung und Zärtlichkeit aus.

30
    Die Morgenstunden des folgenden Tages verbrachte Bomb mit allerlei Vorbereitungen für das so sehnsüchtig erwartete Tête-à-tête.
    Er fuhr bei Harrods vorbei und kaufte trotz knapper Kasse - Rosalind, Cynthia und Abigail würden ihn schon durchfüttern - eine Pfunddose Beluga-Kaviar und drei Flaschen Krimsekt. Danach erstand er in einem Anfall närrischer Verliebtheit eine pinkfarbene Strickkrawatte, wohl eine unbewußt neidvolle Assoziation an das derzeitige Liebesglück von Miß Pimpermoney.
    Zu Hause wieder angekommen, versuchte er die Times zu lesen, warf sie aber nach fünf Minuten ungeduldig in die Ecke, um sie wieder aufzunehmen und nach fünf Minuten wieder wegzuwerfen.
    Er beschloß, sich ein heißes Bad zur Beruhigung seiner aufgeputschten Nerven einzulassen, es lange auszudehnen und dabei die Vorfreude auf die Geliebte mit erotischen Phantasien zu würzen.
    Aber kaum zehn Minuten in der Wanne liegend, hielt er es vor lauter Sinnlichkeit nicht mehr aus, sprang auf und duschte kalt.
    Er rasierte sich, schlüpfte in seinen seidenen Morgenmantel und stäubte ein paar Spritzer Rasierwasser auf die Kopfkissen seines Bettes.
    Er rannte ins Wohnzimmer, holte den Sektkühler heraus und öffnete die Dose Kaviar.
    Dann suchte er eine Diana-Ross-Platte heraus und legte sie auf den Plattenteller des Hi-Fi-Gerätes.
    Er blickte auf die Uhr.
    Es war erst fünfzehn Uhr.
    Er schaltete den Fernseher ein und schaute sich die Sesamstraße an.
    Aber so sehr ihn Ernie und Bert auch sonst faszinierten - wobei ihn Bert immer ein wenig an M erinnerte diesmal konnte er den beiden nichts abgewinnen.
    Er schaltete den Apparat wieder aus, rannte ins Badezimmer und rasierte sich gedankenverloren ein zweites Mal.
    Die Minuten schlichen dahin.
    Er drapierte den Kaviar auf Eis, stellte die Sektgläser bereit und holte die Butter aus dem Eisschrank. Er schloß den Toaster an und schnitt Zitronenscheiben zurecht.
    Endlich war es kurz vor sechzehn Uhr.
    Ein Taxi hielt vor dem Haus.
    Bomb trat ans Fenster und spähte durch die Vorhänge.
    Der Taxifahrer ging um den Wagen herum und öffnete den Schlag. Das hatte Bomb bei einem Londoner Taxifahrer noch nie erlebt.
    Ludmilla Saccharinowa, schön und strahlend, mit einem eleganten, langen schwarzen Mantel um die Schultern, stieg aus.
    Bomb eilte zur Haustür, riß sie auf und zog die schöne Russin in die Arme.
    Er versuchte sie leidenschaftlich zu küssen, aber Ludmilla Saccharinowa drehte lächelnd den Kopf zur Seite.
    „Bitte, James. Du verdirbst mein ganzes Makeup. Ich habe mir extra für dich so viel Mühe gegeben. Schau mich doch erst einmal an. Gefalle ich dir so? Bin ich so schön wie die Frauen hier im Westen?“
    „Verzeih, mein Engel, daß ich so ungestüm war“, stammelte der liebestolle Agent zerknirscht. „Du siehst hinreißend aus, du bist die schönste Frau Londons. Komm herein.“
    Er zog sie ungeduldig über die Schwelle.
    Er bemerkte, daß sie etwas hinter ihrem Rücken verbarg.
    Etwas verlegen brachte Ludmilla Saccharinowa eine Tüte aus Papier zum Vorschein.
    „Aber Liebling“, sagte Bomb gerührt, „du hättest doch keine Blumen mitbringen soll...“
    „Das sind keine Blumen, James“, sagte die schöne Russin, „ich weiß, es ist kindisch, aber das ist meine neue Leidenschaft, ich konnte nicht widerstehen ... “
    „Was meinst du?“ fragte Bomb.
    „Ich sterbe für Chips und Fisch, ich könnte mich tot daran fressen“, kicherte Ludmilla Saccharinowa albern. „Hast du auch eine Cola im Haus?“
    „Eine Cola?“ stammelte Bomb fassungslos. „Ich... ich glaube nicht.“
    Er wußte nicht, was er sagen sollte. Er schluckte...
    „Wenn ich das gewußt hätte... ich habe mir gedacht, daß du mit mir... also ich habe Krimsekt und Kaviar und...“
    „Bitte, James, sei mir nicht böse, aber ich kann diesen östlichen Bonzenfraß nicht mehr sehen... Hilfst du mir aus dem Mantel?“
    „Aber natürlich, mein Liebes.“ Bomb war völlig verdattert.
    „Verzeih meine Unaufmerksamkeit.“
    Sie trug unter dem Mantel ein extravagantes gift-grünes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher