Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe
Autoren: Samantha Young
Vom Netzwerk:
darauf. »Hier, so sieht es aus.«
    Während alle den Entwurf studierten, lächelte Jo zu mir hoch. »Du hast es aufgehoben?«
    »Klar, ich habe Cole sogar gebeten, es zu signieren.«
    Sie lachte. »Jetzt schwärmt er garantiert noch mehr für dich.«
    Ich zuckte unbekümmert mit den Schultern. »Ich finde, er darf ruhig wissen, wie großartig er ist.«
    »Da widerspreche ich dir nicht.«
    Wir lächelten uns an, während die anderen Coles Zeichnung bewunderten.
    Kurz darauf kam Nate zu uns zurück. Die Brünette gesellte sich wieder zu ihren Freundinnen, behielt Nate jedoch weiterhin im Auge.
    »Willst du nicht …?«, fragte ich neugierig und deutete auf die Frau.
    »Doch, natürlich.« Er grinste jungenhaft. »Aber ich habe ihr gesagt, dass mein Freund heute Geburtstag hat und ich noch ein Weilchen mit ihm feiern will.«
    Nate hielt Wort und blieb bei uns, bis die Bar zumachte. Wir wollten gerade aufbrechen, als ich seinen Atem an meinem Ohr spürte. »Ich bin dann mal weg.«
    Ich wandte mich um und sah ihn an. Die kurvige Brünette wartete ein Stück entfernt. »Okay. Amüsier dich gut.«
    Er zwinkerte mir zu und gab mir einen Kuss auf die Wange. »Tu ich doch immer.«
    Nachdem er sich von der Gruppe verabschiedet hatte, nahm Nate die Brünette bei der Hand und verließ mit ihr die Bar. Eifersucht nagte an mir, als ich die Tür anstarrte, durch die sie eben verschwunden waren. Mein Freund war ein Meister der Verführung. Wenn er Sex haben wollte, bekam er Sex. Punkt.
    Leider war das für gewisse andere Personen längst nicht so einfach.

Kapitel 2
Edinburgh
    D er Grund, weshalb Dad und ich den Entschluss gefasst hatten, in Edinburgh zu bleiben, war nicht nur das gähnende schwarze Loch, das Moms Tod in unser Leben in Arizona gerissen hatte – obwohl das eine große Rolle spielte –, sondern auch der Umstand, dass ich meinen Job und meine Freude am Leben verloren hatte. Als ich sechzehn war, wurde bei meiner Mutter Krebs diagnostiziert. Sie besiegte die Krankheit, doch drei Jahre später brach sie wieder aus. Damals war ich zwanzig und im fünften Semester an der University of Arizona, wo ich Bibliothekswissenschaften studierte. Ich nahm mir ein paar Monate Auszeit, um nach Hause zu kommen und bei ihr zu sein.
    Sie starb zwei Tage nach meinem einundzwanzigsten Geburtstag.
    Dad musste viel Überzeugungsarbeit leisten, um mich dazu zu bewegen, zurück ans College zu gehen. Schließlich machte ich mit einem Jahr Verspätung meinen Abschluss. Ich bekam eine Stelle in unserer Stadtteilbücherei in Phoenix, aber drei Monate, bevor Cam mit uns Kontakt aufnahm, musste die kleine Bibliothek aufgrund von Etatkürzungen schließen, und ich stand ohne Arbeit da.
    Das Timing war lausig, zumal ich nach Moms Tod gerade erst wieder einigermaßen auf die Beine gekommen war. Der Zeitpunkt für eine Reise nach Edinburgh hätte nicht besser sein können.
    »Äh, Entschuldigung?«
    Blinzelnd fand ich den Weg zurück in die Wirklichkeit. Ich lehnte mich über den Informationstresen der Bibliothek und schenkte der sichtlich genervten Studentin vor mir ein geduldiges Lächeln.
    Die Bibliothek war intern in zwei Abteilungen gegliedert – Benutzerdienste einerseits, Bestände und Sammlungen andererseits. Ich arbeitete, zusammen mit rund fünfundvierzig Kollegen, in der Abteilung »Benutzerdienste«. Von diesen fünfundvierzig hatten mindestens neun einen Abschluss in Bibliothekswissenschaften, aber nur zwei waren tatsächlich als Bibliothekare angestellt – mein Boss Angus und meine unmittelbare Vorgesetzte Jill.
    Ellies Stiefvater, der als Professor für klassische Literatur an der University of Edinburgh lehrte, hatte meinen Namen bei der Bibliotheksleitung ins Gespräch gebracht und mir zu einem Vorstellungstermin verholfen. Leider gab es nur eine begrenzte Anzahl von Stellen für Bibliothekare, so bekam ich zwar einen Job in der Hauptbibliothek, allerdings nur als Bibliotheksassistentin. Allzu viel machte mir das jedoch nicht aus. Ich war froh, überhaupt Arbeit in meinem Berufsfeld gefunden zu haben.
    Normalerweise verbrachte ich die eine Hälfte meines Arbeitstages am Informationsschalter im Eingangsbereich der Bibliothek oder in der Abteilung für die Semesterapparate. Während der übrigen Zeit saß ich im Büro und erledigte Verwaltungskram. Die Arbeit vorne am Infoschalter war mir lieber, weil ich dort mit Studenten in Kontakt kam. Ich hatte meine Stelle erst vor acht Monaten angetreten, kannte aber bereits eine ganze
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher