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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe
Autoren: Samantha Young
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Geschichte von sich und Adam erzählt hatte. Jahrelang war sie in den besten Freund ihres Bruders verliebt gewesen, doch der hatte bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag keinerlei Notiz von ihr genommen. Auch danach dauerte es noch mehrere Jahre, bis etwas zwischen ihnen passierte, und hinterher behauptete er sofort, es sei ein Fehler gewesen. Anscheinend hatte er seine Freundschaft zu ihr und Braden nicht gefährden wollen. Es gab sehr viel Hin und Her – so viel, dass Ellie schließlich drauf und dran war, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Erst als bei ihr ein Gehirntumor diagnostiziert wurde, brachte Adam den Mut auf, sich zu ihr zu bekennen. Ellie hatte großes Glück, weil sich der Tumor als gutartig herausstellte – und Adam hatte großes Glück, weil er gerade rechtzeitig zur Besinnung gekommen war, um Ellies Herz doch noch zu gewinnen. Sie hatten sich schon vor geraumer Zeit verlobt, uns allerdings erst kürzlich davon erzählt. Nun blinkte ein Verlobungsring an Ellies Finger.
    Ich war umgeben von Liebe, und es war keine kitschige, erdrückende oder aufgesetzte Liebe, sondern echte, wahrhaftige »Ich kenne all deine Macken und will dich trotzdem«-Liebe.
    »Am Montag hast du deine letzte Anprobe, Joss«, sagte Ellie plötzlich und nippte an ihrem Mojito.
    Sie saß mit Adam, der sich neben Jo und Cam gequetscht hatte, in der einzigen vorhandenen Sitznische im hinteren Teil der Bar. Joss, Braden, Nate und ich standen aneinandergedrängt um den Tisch herum, und ich verfluchte mich im Stillen dafür, dass ich mich von Jo dazu hatte überreden lassen, Schuhe mit zehn Zentimeter hohen Absätzen anzuziehen.
    Joss schmiegte sich an Braden und nickte. »Danke für die Erinnerung. Dann kann ich mich mental auf Paulines ätzende Kommentare vorbereiten.«
    Cam runzelte die Stirn. »Warum hast du bei der Frau ein Kleid gekauft, wenn sie so eine Hexe ist?«
    »Wegen des Kleids«, antworteten Jo, Ellie und ich wie aus einem Mund.
    Ich lebte damals erst seit drei Monaten in Edinburgh, deswegen hatte es mir sehr geschmeichelt, als Joss mich gebeten hatte, eine ihrer Brautjungfern zu sein. Ihre ehemalige Kommilitonin Rhian war übers Wochenende aus London angereist, und wir waren alle zusammen losgezogen, um Joss’ Hochzeitskleid und die Brautjungfernkleider auszusuchen. Nach einigen Auseinandersetzungen mit Ellie bezüglich der Farbe der Brautjungfernkleider hatte Joss sich auf Champagnergold festgelegt. Irgendwann landeten wir in einem Brautmodengeschäft in New Town, dessen Inhaberin Pauline uns mit bissigen Bemerkungen über die mangelhafte oder allzu üppige Ausstattung unserer diversen Körperzonen beglückte.
    Entweder der Busen war zu groß oder zu klein, die eine war zu schmächtig, die andere zu dick …
    Wir wollten schon die Flucht ergreifen, als Joss in einem Kleid, das die alte Ziege ihr empfohlen hatte, aus der Umkleidekabine trat und Ellie in Tränen ausbrach.
    So umwerfend schön sah sie darin aus.
    Ganz offensichtlich wusste Pauline, wie man Bräute einkleidete, sie wusste nur nicht, wie man mit ihnen umging. Oder generell mit Menschen. Ich strotzte nicht gerade vor Selbstbewusstsein und hatte mit der einen oder andern Unsicherheit in Bezug auf meinen Körper zu kämpfen, deshalb kam ich mir, als wir den Laden schließlich verließen, wie eine riesige Hirschkuh vor. Herzlichen Dank, Pauline.
    Joss lachte Braden ins Gesicht. »Scheint’s, das Kleid sieht gut aus.«
    »Das habe ich schon verstanden«, raunte er. »Trotzdem freue ich mich am meisten darauf, es dir auszuziehen.«
    »Braden«, stöhnte Ellie. »Nicht, wenn ich dabei bin.«
    »Hör du auf, Adam in meiner Gegenwart zu küssen, dann höre ich auf, mit meiner Frau sexuelle Anspielungen auszutauschen, wenn du dabei bist.«
    »Noch ist sie nicht deine Frau«, merkte Nate an. »Nur nichts überstürzen.«
    Ich schnaubte. »Nate, deine Beziehungsangst schlägt wieder durch.«
    In gespieltem Entsetzen wandte er sich zu mir um. »Wo?« Er befühlte mit der Hand seine Wange. »Mach sie weg.«
    Ich wischte mit dem Daumen über einen imaginären Fleck an seinem Wangenknochen und nickte dann aufmunternd. »So. Alles wieder gut. Nichts mehr zu sehen.«
    »Puh.« Er trank einen Schluck von seinem Bier und ließ seinen Blick dann in Richtung Bartresen wandern. »Wenn man mir das ansieht, komme ich heute Abend nämlich nicht zum Zug.«
    »Wie reizend«, murmelte ich.
    Er grinste frech und deutete dann mit dem Kinn zu einer Gruppe Frauen an der Theke.
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