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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe
Autoren: Samantha Young
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können, dass der Effekt wohlkalkuliert war.
    So oder so … Das Atmen fiel mir ein wenig schwer. Die Luft kam mir plötzlich dünn vor, als hätte diese merkwürdige elektrische Spannung zwischen uns den Sauerstoff im Raum aufgebraucht.
    »Bist du eine Freundin von Jo?«
    Tapfer kämpfte ich die Schüchternheit nieder, die mich erneut zu überwältigen drohte. »Hat Cole dir nichts gesagt?«
    »Peetie ist schon im Wohnzimmer, um dem Kurzen hallo zu sagen. Ich wollte mir was zu trinken holen, deswegen bin ich gleich in die Küche.« Er verschlang mich förmlich mit seinen Blicken, und anscheinend hatte mein Körper geschlafen, bis dieser Blick ihn aufgeweckt hatte, denn plötzlich kitzelte und kribbelte und prickelte es überall. »Definitiv die beste Entscheidung, die ich seit einer ganzen Weile getroffen habe.«
    Äh … okay?
    »Na ja, also – ich bin jedenfalls Olivia.«
    Nate zog eine Braue hoch, dann räusperte er sich unvermittelt und stieß sich vom Türrahmen ab. Auf einmal war die Atmosphäre in der Küche wieder normal. »Du bist Olivia? Na klar – der Akzent. Klar doch.«
    Ich nickte, leicht verdattert über seine Reaktion. »Und du bist dann wohl Nate?«
    Sein Lächeln war höflich. Platonisch. Das passte schon eher. »Ja, der bin ich wohl.«
    »Cam und Jo kommen gleich. Ich habe schon mal ein bisschen aufgeräumt.«
    »Verstehe.« Er kam in die Küche geschlendert, und ich sah in unverhohlener Faszination zu, wie er sich ein Glas Cola eingoss. »Für dich auch eins?« Er gestikulierte mit dem Glas.
    »Nein, danke.«
    Sobald er getrunken hatte, schenkte er mir erneut ein Lächeln, und mir wurde klar, dass der Grund, weshalb ich bei ihm immerhin den einen oder anderen Satz herausbrachte, nicht nur sein T-Shirt war. Sondern auch seine Augen. Sie waren so unglaublich warm und freundlich, und ich fühlte mich … vielleicht nicht gerade wohl, aber … na ja, zumindest auch nicht unwohl. Das war in Gegenwart von Männern, die ich gerade erst kennengelernt hatte, ein absolutes Novum. Erst recht wenn es Männer waren, die ich attraktiv fand.
    »Magst du Videospiele, Liv?«, fragte er freundlich.
    »Äh, ja.«
    »Na, dann lass den Abwasch stehen, und komm mit rüber zum Zocken«, sagte er.
    Ich lachte leise. »Du fragst mich, ob ich mit dir spielen will?« Kaum waren mir die Worte entschlüpft, bereute ich sie. Ich wollte nicht flirten. Ich wusste gar nicht, wie man flirtete! Das war einfach nur meine Art von Humor, und jetzt dachte er garantiert, dass ich ihn angraben wollte …
    Nates Lachen riss mich aus meinen Gedanken. »Nur weil du das Star-Trek-Zitat erkannt hast. Normalerweise dürfen Mädchen bei uns nicht mitspielen. Mädchen bringen’s nämlich nicht.«
    Mit todernster Miene verschränkte ich die Arme vor der Brust. »Aber Jungs, oder was?«
    Er grinste breit. »Wir werden sehen.« Dann seufzte er und deutete mit dem Kinn zur Tür. »Na, komm, Yankeebraut. Wenn ich dich schon in den Boden stampfen muss, soll es wenigstens kurz und schmerzlos sein. Ich bin kein Sadist.«
    »Mich in den Boden stampfen?« Ich lachte laut. »Du verwechselst mich wohl mit jemand anderem – jemandem, der dir nicht gleich so was von den Arsch versohlen wird.«
    »Hast du überhaupt eine Ahnung, von welchem Spiel wir reden?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ist das wichtig? Ich schlag dich in jedem Spiel. Also, erst werfen wir uns ein paar Beleidigungen an den Kopf, und dann geht’s ans große Arschversohlen.«
    Nate warf lachend den Kopf in den Nacken. »O Mann. Na komm, wir gehen ins Wohnzimmer.« Er fasste mich am Ellbogen, und ich versuchte, bei der Berührung nicht rot zu werden. »Ich muss dich Peetie vorstellen.«
    Gerührt, weil Nate mich sofort mit einbezogen hatte, folgte ich ihm aus der Küche. Wahrscheinlich war ich in seinen Augen schon jetzt einer von den Jungs. Das passierte mir andauernd, aber es machte mir nichts aus. Es bedeutete lediglich, dass ich die Schmetterlinge in den Griff kriegen musste, die in meinem Bauch wild herumflatterten. Und mit »in den Griff kriegen« meinte ich, dass ich jedes einzelne dieser kleinen Biester zerquetschen musste, bis nicht einmal mehr das kleinste Fühlerchen zuckte …
    »Liv? Liv, alles okay?«
    Ich blinzelte, und plötzlich war ich wieder auf dem kalten, zugigen Gehsteig in Stirling.
    Mit Nate, der direkt vor mir stand und zwischen dessen Augen eine kleine, steile Sorgenfalte zu sehen war. »Träumst du?«
    Ich lächelte. »Sorry, ich glaube, die Kälte hat mir
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