Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe
Autoren: Samantha Young
Vom Netzwerk:
integrieren. Da mein Dad und ich beschlossen hatten, dauerhaft in Schottland zu bleiben, wollten wir so viel wie möglich an Jos Leben teilhaben. Sie war ein toller Mensch und hatte es in den letzten Jahren nicht leicht gehabt. Sie verdiente jemanden, der sich um sie kümmerte, und es war gut zu wissen, dass Cam diese Aufgabe nun übernommen hatte.
    Zusammen mit Cole schloss ich die Tür zu Cams Wohnung auf. Cam und Jo wollten im Laden noch etwas zu knabbern besorgen, und ich hatte beschlossen, schon mal mit Cole vorzugehen, damit die beiden Zeit für sich hatten. Cams Freunde Nate und Peetie, die ich beide noch nicht kannte, würden später vorbeikommen, und bis dahin wollte ich Jo und Cam ein bisschen Zweisamkeit ermöglichen.
    Kaum hatten wir die Wohnung betreten, nahm Cole Kurs auf die Spielekonsole im Wohnzimmer, während ich in die Küche ging, um schon mal Schüsseln und Teller für die Snacks bereitzustellen. Ich wusch gerade das Geschirr ab, als ich eine tiefe, sehr männliche Stimme mit schottischem Akzent sagen hörte: »Äh … du bist nicht Cameron.«
    Ich fuhr herum, und sämtliche Worte, die eventuell den langen, steilen Weg von meinem Hirn bis nach unten zu meiner Zunge geschafft hatten, gerieten auf den letzten Metern ins Stolpern und knallten der Länge nach hin. Diagnose: Gehirnerschütterung.
    Oh.
    Zweimal Oh.
    Im Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt, lehnte das verführerischste Exemplar Mann, das meine Augen je erblickt hatten.
    Mein Herz begann, wie wild zu klopfen.
    Der Unbekannte quittierte meine Sprachlosigkeit mit einer hochgezogenen Augenbraue. »Hat bei dir jemand den Stummschalter gedrückt?«
    Das war so komisch, dass mir immerhin ein debiles Grinsen gelang, während ich den Fremden weiter begierig anstarrte. Meine Augen wanderten von seinem Kopf bis hinunter zu den Zehenspitzen, und während ich den Anblick in all seiner Herrlichkeit auf mich wirken ließ, spürte ich ein flaues Gefühl im Magen, unmittelbar gefolgt von einem erregten Kribbeln zwischen meinen Beinen.
    Oh.
    Okay.
    Das war neu.
    Ich versuchte – ebenso krampfhaft wie vergeblich –, das Kribbeln zu ignorieren. Wenn ich mit diesem Mann halbwegs vernünftig umgehen wollte, musste ich meine Erregung und meine Schüchternheit in den Griff bekommen. Ich nahm an, dass es sich um Nate handelte. Jo hatte mir bereits alles über Cams ungemein attraktiven Freund erzählt. Und sie hatte nicht übertrieben.
    Er sah aus wie ein Filmstar, natürlich gebräunt, wie man es bei einem Schotten gar nicht vermutet hätte, und seine Augen waren so dunkel, dass sie fast schwarz wirkten. Gerade in diesem Moment funkelten sie diebisch. Er lächelte. Er hatte zwei sexy Grübchen und perfekte weiße Zähne. Dazu noch eine gerade, scharfe Nase und Lippen, die ich schamlos anstarren musste, weil sie mich an die eines gewissen dunkelhaarigen, leicht exzentrischen Schauspielers erinnerten, dessen Name mir gerade nicht einfiel. Den schlanken, muskulösen Oberarmen nach zu urteilen, die unter seinen T-Shirt-Ärmeln hervorschauten, war er ausgezeichnet in Form.
    Es geschahen noch Zeichen und Wunder: Sein T-Shirt lenkte mich doch tatsächlich von besagten Muskeln ab, denn darauf standen die Worte: »Resistance is futile«.
    Widerstand ist zwecklos? Die lähmende Schüchternheit, die mich überfiel, wann immer ich einem attraktiven Vertreter des männlichen Geschlechts gegenüberstand, war wie weggeblasen, und ich brach in schallendes Gelächter aus. »Bist du einer von den Borg, oder was?« Ich zeigte auf seine Brust. Der T-Shirt-Aufdruck war der bekannte Leitspruch einer außerirdischen Spezies aus Star Trek.
    Verwundert schaute er an sich herab. Als er danach wieder den Kopf hob, waren seine dunklen Augen kugelrund vor Staunen. Er grinste. »Du hast es kapiert? Die meisten Frauen halten mich für einen eingebildeten Sack.«
    Daraufhin musste ich noch mehr lachen. Ich lehnte mich gegen den Küchentresen. »Damit liegen sie vermutlich nicht ganz falsch. Außerdem kann man ihnen den Irrtum kaum verübeln. Du siehst nicht gerade aus wie ein typischer Trekkie.«
    Mit einem Mal trat etwas Scharfes, Forschendes in seine Augen. Ich erschauerte, als er langsam den Blick über meinen Körper gleiten ließ, von oben nach unten und wieder zurück. Als er sprach, war seine Stimme noch tiefer als zuvor und ein bisschen rau. »Du auch nicht.«
    Sein Blick war wie ein Streicheln auf meiner Haut. Wäre ich nicht ich gewesen, hätte ich glatt vermuten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher