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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit
Autoren: Dibben Damian
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würgen. Ihm war übel vor Schmerz. Entfernt hörte er das bösartige Zischeln von Minas Schoßtier.
    Â»Hört auf!«, schrie Topaz. Tränen schossen aus ihren Augen. »Ich werde es tun. Hört nur auf, ihm wehzutun, ich flehe Euch an!«
    Zeldt blickte Jake mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Das kleine Luder scheint dich wirklich ins Herz geschlossen zu haben. Nimm das als warme Erinnerung mit in dein feuchtes Grab. Und jetzt erschießt ihn.«
    Mit zitternder Hand zielte Topaz auf Jakes Kopf.
    Jakes Augen weiteten sich vor Entsetzen, als er den kalten Lauf an der Schläfe spürte. »T-Topaz?«, stotterte er.
    Â»Es tut mir leid … Es tut mir so unendlich leid.« Ein Sturzbach von Tränen ergoss sich über ihre Wangen. »Aber die Folter wäre noch weit schlimmer für dich.« Mit diesen Worten krümmte sie den Finger um den Abzug.
    Jake hörte auf zu atmen. Angst lähmte jeden Gedanken, und tausend Bilder schossen durch seinen Kopf, von seinen Eltern, seinem Bruder, seinem gesamten Leben – alles zog in Sekundenbruchteilen an ihm vorbei.
    Zeldt richtete sich auf. Im flackernden Zwielicht war sein Gesicht kaum zu unterscheiden von den Trophäen in der Vitrine dahinter.
    Topaz betätigte den Abzug, fuhr blitzschnell herum – und feuerte auf Zeldt. Die Schwefelpatrone zischte um Haaresbreite an seinem Kopf vorbei und schlug in der Glasvitrine ein, deren Frontscheibe in tausend Stücke zersprang.
    Der Prinz blickte sich überrascht um, und ein Teil der Säure spritzte ihm ins Gesicht. Schreiend und blind vor Schmerz schlug er um sich, während der Kopf eines tapferen persischen Fürsten vom Regal kippte und mit einem nassen Klatschen auf den Boden schlug.
    Â»Lauf!«, schrie Topaz Jake zu und trat Mina den Dolch aus der Hand.
    Doch Jake war immer noch benommen vor Schmerz. Sein Kopf drehte sich. Er konnte die rettende Tür zwar sehen, aber sein Körper gehorchte ihm nicht, und er blieb regungslos sitzen.
    Mina ging zum Gegenangriff über, zog ihr Schwert und ließ es auf Topaz niedersausen. Die Klinge zerteilte Topaz’ Umhang von oben bis unten, doch sie selbst schien keinen Kratzer abbekommen zu haben.
    Jake humpelte los. Es kostete ihn alle Kraft, Minas Dolch vom Boden aufzuheben und ihn Topaz zuzuwerfen.
    Topaz pflückte ihn mit einer schnellen Bewegung aus der Luft und stieß damit nach ihrer Gegnerin, die mit ausgestrecktem Schwertarm auf sie zustürzte, während Topaz versuchte, sie mit dem kleinen Messer in Schach zu halten.
    Â»Lauf!«, schrie sie erneut.
    Â»Ich hätte dich töten sollen, als wir noch Kinder waren«, fauchte Mina. »Ohne dich wären wir alle besser dran gewesen, du verdorbene kleine Prinzessin!«
    Â»Wenn du mir auch nur ein Haar krümmst«, gab Topaz verächtlich zurück, »wird dein geliebter Prinz dich in Stücke schneiden lassen.«
    Zeldt, der immer noch nichts sehen konnte, hatte Topaz’ Worte gehört und hob gebieterisch die Hand. »Mina, leg das Schwert weg!«, polterte er. »Niemand tut ihr etwas an!«
    Fassungslos lauschte Jake dem Wortwechsel, während er ein Stück Stoff von der Polsterung des Diwan riss und sich damit die zerschnittene Hand verband. Doch es half nichts mehr. Der sengende Schmerz raste seinen Arm hinauf, rollte über Jake hinweg und verschlang ihn wie ein gefräßiges Ungeheuer. Jake sank bewusstlos zu Boden.
    Als Mina kurz zögerte, nutzte Topaz die Gelegenheit, packte eine der Kerzen und warf sie in die Pfütze dampfender Chemikalien, die sich aus der geborstenen Vitrine ergossen hatte. Flammen schossen empor und breiteten sich in alle Richtungen aus, leckten an dem Kopf des gefallenen persischen Kriegers und den Wänden der Kabine.
    Da beschloss Mina, dieses eine Mal nicht zu gehorchen, und stieß ihr Schwert mit einem wilden Schrei in Richtung von Topaz’ Herz.
    Topaz parierte mit dem Dolch, packte die Schlange an Minas Handgelenk und schleuderte sie ins Zentrum der lodernden Flammen.
    Fauchend und zischend wand sich das Tier im Feuer.
    Â»Nein, nein !«, kreischte Mina, stürzte auf die Flammen zu und griff mitten hinein.
    Â»Wach auf, wach endlich auf!«, brüllte Topaz den bewusstlosen Jake an, aber er reagierte nicht.
    Mina zog die versengte Hand aus dem Feuer, in der halb tot ihre geliebte Schlange hing. Jämmerlich zischelnd krümmte sich das Tier, kohlschwarz verbrannte
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