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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit
Autoren: Dibben Damian
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in dieselbe Ebene drehten. Jake war davon ausgegangen, dass er sich mittlerweile daran gewöhnt haben würde, aber die noch nicht ganz abgelegte Erschöpfung der letzten Tage schien den Sprung noch schlimmer zu machen als alle davor zusammengenommen. Als Jakes Alter Ego hinauf in die Stratosphäre schoss und die beiden Schiffe vom Meer verschwanden, schloss er die Augen.
    Zurück im Jahr 1820 wurden sie von einem wolkenverhangenen Himmel und trostlosem Regen begrüßt. Mr Drake schien aufrichtig entsetzt und flatterte kreischend unter Deck. Unablässig prasselte der Regen den ganzen Nachmittag über auf sie nieder, bis endlich die unverkennbare dreieckige Silhouette von Mont Saint-Michel in Sicht kam.
    Rose sah die beiden Schiffe, die über das vom Regen aufgewühlte Meer auf die Insel zuhielten, als Erste. Sofort rannte sie durch das ganze Schloss, klopfte an alle Türen und berichtete jedem die freudige Nachricht. Einzig und allein Océane Noire, die an einer »höllischen Migräne« laborierte, zeigte kein sonderliches Interesse daran, die Rückkehrer zu begrüßen.
    Einer nach dem anderen fanden sich alle mit Regenschirmen bewaffnet auf dem Pier ein: Galliana Goethe, Jupitus Cole, der Kostümschneider Signore Gondolfino sowie Truman und Betty Wylder, Nathans Eltern und Topaz’ Vormunde. Sie waren noch vor Topaz’ Abreise über den geheimen Auftrag informiert worden, mit dem ihre Adoptivtochter betraut worden war, und wussten, dass sie nicht an Bord der Schiffe sein würde. Also hielten sie sich ein wenig im Hintergrund, während Betty sich mit einem Seidentuch ein paar Tränen von den Wangen tupfte.
    Die Schiffe legten an, und als die Rückkehrer auf der Laufplanke erschienen, wurden sie von spontanem Applaus begrüßt. Jubelrufe erschallten für Alan und Miriam, und sogar noch lautere für Jake, der als Letzter an Land ging.
    Â»Willkommen zu Hause, liebe Familie Djones!«, rief Signore Gondolfino, so laut er konnte.
    Â»Hoch! Hoch!«, schrien die anderen im Chor.
    Miriam übergab Galliana vorsichtig die Kiste mit den Pestfläschchen, und Nathan wartete, bis sich der allgemeine Aufruhr etwas gelegt hatte, um eine »spontane« Rede zu halten.
    Â»Siegreich kehren wir zurück. Alle Agenten haben die ihnen zugedachte Rolle aufs Vortrefflichste erfüllt. Die Katastrophe, die sich in Italien anbahnte, wurde abgewendet«, sagte er und verkündete mit ausgebreiteten Armen: »Die Renaissance kann stattfinden!« Er schüttelte sich das braune Haar aus dem Gesicht und schloss für einen Moment die Augen. Dann fuhr er in feierlichem Tonfall fort: »Doch lasst uns in diesem Moment der Freude auch an Topaz St. Honoré denken, die sich mutig auf einen neuen Einsatz begeben hat.«
    Â»Ein Hoch auf Topaz St. Honoré«, sagten alle, wenn auch etwas betreten, im Chor.
    Da trat Jupitus Cole, der die ganze Zeit über sehr ruhig gewesen war, mit einem Räuspern vor und sagte: »In einer Stunde werden im Prunksaal Champagner und andere Erfrischungen serviert. Ich möchte alle Anwesenden um pünktliches Erscheinen bitten, da ich etwas Wichtiges mitzuteilen habe.«
    Nachdem alle Reden vorbei waren, lief Rose zu Alan und Miriam und erwürgte sie fast, so fest umarmte sie die beiden. »Das war das letzte Mal, dass du auf einen Einsatz gegangen bist, ohne es mir zu sagen«, schimpfte sie mit Alan. »Du bist immer noch mein kleiner Bruder, vergiss das nicht.«
    Galliana legte dem nach wie vor mit seinen Gedanken beschäftigten Jake einen Arm um die Schulter. »Du hast dich bestens geschlagen, wie ich gehört habe. Charlie schrieb, du wärst durch und durch ein Geschichtshüter geworden. Wir sind alle sehr stolz auf dich.«
    Jake lächelte, aber Galliana spürte, wie sehr die Ereignisse der letzten Tage noch in ihm rumorten. »Ich weiß, wie du dich fühlen musst«, flüsterte sie ihm tröstend zu. »Zeitreisen sind etwas Magisches, aber sie haben auch etwas zutiefst Verstörendes.«
    Als Jake mit seinen Eltern den Prunksaal betrat, war dieser mit hellen Kerzenleuchtern und frischen Blumen geschmückt. Durch die großen Fenster sah er, wie sich die Abenddämmerung über die stürmische See senkte.
    Jupitus Cole goss Champagner in die bereitstehenden Kelche. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass alle anwesend waren, schlug er mit einem Löffel dreimal gegen sein
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