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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit
Autoren: Dibben Damian
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hatten sie sie mit größter Vorsicht aus den Schlössern geholt und für den Transport sicher verpackt. Nachdem sie Venedig erreicht hatten, waren sie zur Campana zurückgekehrt und hatten sie zusammen mit der Mystère an eine ruhigere Stelle jenseits des Arsenals der Stadt verlegt. Danach hatten sie das Hauptquartier über den momentanen Stand der Dinge, einschließlich Topaz’ mutmaßlicher Entführung durch Prinz Zeldt, in Kenntnis gesetzt und waren zum örtlichen Geheimdienstbüro gegangen, um die dortige Meslith-Maschine mitzunehmen. Als Letztes galt es dann noch, die gefangen gehaltenen Architekten aus Zeldts Kerker am Markusplatz zu befreien – die Wachen waren, wie sie herausbekommen hatten, bereits aus der Stadt geflohen.
    Nach dem Dessert schlenderte die Gruppe durch die geschäftigen Kanäle zum Liegeplatz der beiden Schiffe. Nathan zog eine Karte hervor, und es entbrannte sofort eine hitzige Debatte darüber, welchen Horizontpunkt sie für ihre Reise ansteuern sollten. Am Ende folgte Nathan widerstrebend Alans Rat und entschied sich für den östlich von Ravenna. Von dort konnten sie die ganze Strecke bis La Rochelle in einer einzigen Etappe zurücklegen und die Reisezeit somit beträchtlich verkürzen. Da der Sprung eine beträchtliche Dosis Atomium erforderte, wurde ebenfalls beschlossen, dass die drei Kräftigsten – Nathan, Charlie und Jake – den Sprung zusammen machen sollten, um ihre jugendliche, noch unverbrauchte Energie optimal für die Gruppe zu nutzen.
    Miriam nahm sich der Pestbomben an, und alle verabschiedeten sich von Paolo, der zu seiner Tante zurückkehrte.
    Â»Und, bleibst du jetzt doch bei den Geschichtshütern?«, fragte Jake ihn zum Abschied.
    Â»Hmm … das ist eine gute Frage.« Paolo überlegte einen Moment. »Nun, abgesehen davon, dass ich gefangen genommen, in Ketten gelegt, gefoltert und mit dem edlen Herrn Nathan in einen Kerker geworfen wurde, wo ich stundenlang seinen kaum zu ertragenden Humor aushalten musste, nur um mich danach in einer Grube voll Schwarzer Mambas wiederzufinden und als krönenden Abschluss beinahe vom höchsten Gebäude der Welt zu fallen … Warum eigentlich nicht?«
    Jake und Paolo brachen in schallendes Gelächter aus und umarmten einander zum Abschied herzlich.
    Dann setzten sie unter Nathans lautstarkem Befehlsgebrüll Segel und verließen den Hafen. Charlie schickte Galliana ein langes Meslith-Kommuniqué, in dem er sie über ihre baldige Ankunft informierte und bestätigte, dass Topaz mit Zeldt an einen unbekannten Ort in einer unbekannten Epoche gereist war.
    Nach einer Stunde hatten die beiden Schiffe das offene Meer erreicht, und Jake beobachtete seine Eltern, wie sie Arm in Arm an Deck der Mystère standen, lachten und scherzten, während der Wind ihre Haare zerzauste. Der chaotische Sanitärladen und das Reihenhaus in London schienen eine Million Meilen weit weg.
    Gleich nachdem Jake die widerliche Ration Atomium geschluckt hatte, fasste er sich ein Herz und trat neben Charlie ans Ruder, um ihn im Vertrauen nach Topaz’ Familiengeschichte zu fragen. Er war sicher, dass er von ihm eine genauso direkte wie ehrliche Antwort bekommen würde.
    Â»Ja, natürlich, wir alle wussten es, aber kaum jemand spricht je darüber«, erklärte Charlie mit beiden Händen fest am Steuerrad.
    Jake traute sich kaum, die nächste Frage auszusprechen. »Und wer sind ihre richtigen Eltern?«
    Â»Von ihrer Mutter habe ich dir bereits erzählt: Agata, Zeldts Schwester.«
    Â»Diejenige, die versucht hat, Zeldt in einem zugefrorenen See zu ertränken, als er noch ein Junge war, und die ihre Kammerzofe getötet hat?«, fragte Jake.
    Â»Genau die«, murmelte Charlie.
    Jake stieß einen tiefen Seufzer aus. »Sieht sie ihrer Mutter ähnlich?«
    Â»Was hat das denn damit zu tun?«
    Â»Sag’s mir einfach.«
    Jetzt war es Charlie, der einen Seufzer ausstieß. »Ich bin ihr nie begegnet, doch anscheinend gibt es ein paar Ähnlichkeiten, die physische Erscheinung betreffend. Was ihre Persönlichkeiten angeht jedoch, könnten sie nicht verschiedener sein.«
    Â»Und ihr Vater? Wer ist er?«
    Charlie zuckte die Achseln. »Das weiß niemand. Nicht einmal Topaz selbst.«
    Bald darauf erreichten sie den Horizontpunkt. Nathan und Charlie standen ganz dicht bei Jake, als die Ringe des Konstantors sich
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