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Jagdzeit

Jagdzeit

Titel: Jagdzeit
Autoren: David Osborn
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stellen, besonders nicht in diesem Moment. Die Kinder würden Art noch ein paar Jahre brauchen, wenigstens finanziell. Das war der einzige Grund, ihn zu vermissen.
    Wolkowski sagte: „Um ehrlich zu sein, und ich weiß, ihr alle drei möchtet, dass ich ehrlich bin, sind wir bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Schritt weiter gekommen. Leutnant Randall hat nichts zu berichten.“
    „Wir haben das Gebiet äußerst sorgfältig durchkämmt“, sagte Randall. Er war voll jugendlichen Tatendrangs. Bereitwillig war er mit Wolkowski überein gekommen, über die weiblichen Besuche in der Hütte nicht zu sprechen. Das würde nur Schmerz bereiten. Er fuhr fort: „Die Jagdhütte, die ganze Insel. Einschließlich der alten Sägemühle. Wir haben praktisch alles in seine Einzelteile zerlegt.“ Er blickte zu Wolkowski, erhielt ein leichtes „Weitermachen“-Nicken und fuhr fort: „Wir haben nichts gefunden, das auch nur im Geringsten auf irgendeine Art von Gewaltanwendung hindeuten würde. Nach unseren Erkenntnissen müssen wir davon ausgehen, dass die drei Männer sich lebend von dort entfernt haben.“
    „Nun, das ist ja immerhin schon etwas“, sagte Pat. Sie schenkte Wolkowski noch ein verkniffenes Lächeln, das ihrer Rolle entsprach. Sie wusste, dass niemand jemals Art finden würde. Greg und Ken genauso wenig. Sie hatten sich aus dem Staub gemacht, das war sonnenklar. Unglaublich, aber genau das hatten sie getan. Sie wusste es, denn das passte zu Arts Charakter. Er war ein Feigling und ein Kriecher. Und sie wusste auch, nach allem, was sie im Laufe der Jahre aus Art herausgekriegt hatte, aufgrund gelegentlicher Bemerkungen hie und da, dass es auch Kens und Gregs Charakter entsprach abzuhauen. Für alle drei war eine Frau nicht jemand, den man liebte, sondern ein notwendiges Sexobjekt, das man ausbeutete und benutzte.
    Pat betrachtete Helen, die jetzt neben Wolkowski saß, ziemlich nahe bei ihm, die Hände in den Schoß gelegt. Dachte Helen das Gleiche? Wenn ja, dachte Pat, dann würde es bald zwischen Wolkowski und ihr funken, wenn nicht ohnehin schon sowas passiert war. Da war eine unbewusste animalische Ähnlichkeit zwischen den beiden, die sagte „Bett“. Na, warum nicht. Er passte viel besser zu Helen, als Ken jemals zu ihr gepasst hatte, und sie konnte mit Petey umgehen. Für einen Moment überlegte Pat, was sie mit ihrem eigenen Leben anfangen sollte. Ein Geschäft vielleicht. Kalifornien. Sie hatte dort eine Frau mit einer Designfirma kennen gelernt, die ihr angeboten hatte, sich als Teilhaberin einzukaufen. Eine Partnerschaft. Sie spürte eine leichte Erregung in sich aufsteigen. Wenn sie wollte, könnte es bei dieser Partnerschaft um mehr gehen als Geld.
    Wolkowski beugte sich sanft vor, eine riesige Hand schloss sich um das Glas Wodka-Tonic, das Helen ihm offeriert hatte. Er beobachtete Sue Anderson. Sue hatte gerade gesagt: „Aber ich verstehe nicht, Paul. Wenn sie leben, wo sind sie dann?“
    Wolkowski zögerte, dann sagte er: „ Sue, Gregs Reise nach Südamerika letztes Jahr.“
    „Ja“, sagte sie. Ihre Stimme war ausdruckslos.
    „Ich würde meine Pflicht als Freund vernachlässigen, wenn ich dir nicht sagen würde, dass wir uns offiziell verpflichtet fühlen, diese Spur zu verfolgen.“
    „Selbstverständlich“, sagte sie. „Das müsst ihr.“
    Offen erwiderte sie seinen Blick. Aber sie hatte sich verraten. Es war Härte in ihrem Tonfall gewesen. Da war er sicher. Er würde später mit ihr unter vier Augen sprechen und er würde sie davon überzeugen, dass Greg mit einer anderen durchgebrannt war. Er glaubte nicht, dass dies besonders schwer sein würde. Sein Instinkt verriet ihm, dass es ihr nicht wirklich etwas ausmachen würde, und in der Vergangenheit hatte ihn sein Instinkt im Bezug auf Frauen nicht im Stich gelassen. Aber er dachte: Tut mit leid, kleines Mädchen, du wirst dennoch die gesetzliche Verjährungsfrist abwarten müssen, bevor du die Lebensversicherung einstreichen und wieder heiraten kannst. Genau wie Pat. Und Helen. Aber du wirst es schon schaffen. Du vor allem. Du bist das geborene Sexkätzchen. Das steht dir im Gesicht geschrieben. Deshalb konntest du Greg aushalten. Also wirst du jetzt einen anderen Kerl mit viel Sex und viel Geld finden, und du wirst ihn warten lassen, und es wird sich lohnen.
    Zu allen drei Frauen sagte er: „Das ist sehr ungewöhnlich und beunruhigend. Das ist uns allen klar. Ich meine die Tatsache, dass anscheinend alle drei gemeinsam ausgeflogen
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