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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber
Autoren: Vivian Hall
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wurde schwindelig, alles drehte sich, während sie den Unterleib hin und her warf, bis sie ihn fickte und nicht umgekehrt. Dabei stieß sie immer wieder diese widerwärtig kreischenden Schreie aus, bis er ihr am liebsten die Hand vor den Mund geschoben hätte, um sie für immer verstummen zu lassen. Nichts dergleichen tat er, sondern er verkrampfte sich in einem weiteren erlösenden Höhepunkt, der nicht nur seinen Samen aus ihm herausmolk, sondern auch die letzten Hoffnungen, jemals Frieden und Glück in den Armen einer Frau zu finden …
     

Kapitel 2
     
    „Paige, ich bete dich an … deine weiche Haut, deine unglaublichen Brüste, alles an dir ist einfach perfekt.“
    Na, wunderbar! Dann kann ich ja demnächst für einen Schönheitschirurgen Werbung laufen …
    Dieser ironiegetränkte Gedanke schoss Paige durch den Kopf, als sie von oben herab den Kerl musterte, der auf dem Bauch liegend ihre Waden mit fiebrigen Küssen übersäte. Die Flut seiner Liebkosungen setzte sich nach oben hin fort, verlor allerdings merklich an Schwung, je näher er an ihren Unterleib heranrückte. James, so hieß ihre neueste Eroberung, bewegte sich nur sehr zögerlich auf ihre intimste Stelle zu, und sie krampfte vor Ungeduld die Finger in die zerknitterten Bettlaken. Ein wenig ratlos überlegte sie, wie sie ein bisschen Tempo in das Liebesspiel bringen konnte, ohne sein Ego anzukratzen. Wenn sie seine Schildkrötentechnik weiterhin tolerierte, würde sie vermutlich Weihnachten noch hier liegen und darauf warten, mit dem Inhalt seiner Shorts Bekanntschaft zu machen. Noch schlimmer waren allerdings seine andauernden Lobgesänge auf ihre Schönheit, und sie fragte sich mit zunehmender Verzweiflung, warum Männer ausgerechnet beim Sex so ungemein gesprächig wurden, während sie ansonsten kaum die Zähne auseinanderbekamen.
    Dabei war sie alles andere als scharf auf Komplimente. Sie hörte sie andauernd, in den verschiedensten Variationen. Manche waren originell, andere weniger, aber der Tenor blieb immer der Gleiche: Alle Welt reduzierte sie nur auf ihr Äußeres, und keiner gestand ihr mehr zu als den IQ einer kaputten Parkuhr. Dabei war sie alles andere als dumm und besaß durchaus Köpfchen. Doch die Zeiten, in denen sie die Menschen von ihrem durchaus vorhandenen geistigen Potenzial überzeugen wollte, lagen schon lange hinter ihr. Es war einfacher, für eine hohle Nuss gehalten zu werden, als sich laufend dagegen aufzulehnen. Seitdem mimte sie die Blondine im Geiste, spielte geschickt mit diesem Stigma und bekam in der Regel das, worauf es ihr ankam: Spaß und guten Sex, wann immer sie Lust darauf verspürte. Nur ein einziges Mal hatte sie sich von ihren Gefühlen beherrschen lassen, als sie den riesigen Fehler begangen hatte, sich nicht nur körperlich, sondern auch emotional auf den Mann ihrer einzigen Freundin einzulassen. Diesen Verrat an Emily hatte sie teuer bezahlen müssen, denn was sie mit ihrem grenzenlosen Egoismus angerichtet hatte, konnten auch die ehrlich gemeinten Entschuldigungen nicht mehr wiedergutmachen. Emily hasste sie jetzt, und Paiges Nerven lagen innerhalb kürzester Zeit blank, weil ihre zutiefst verletzte Freundin scheinbar jedem in Dallas von dieser unseligen Affäre erzählt hatte. Am Ende hatte sie sich kaum noch in die Öffentlichkeit getraut und ihren Fehltritt jeden Tag ein bisschen mehr bereut. Ihre Wunden leckend, war sie zu ihrem Vater nach London gereist und hatte kurz nach ihrer Ankunft einen Mann kennengelernt, der sie auf einen Schlag alles vergessen ließ. Victor Seymour. Der elegante, aber recht unterkühlt wirkende Brite war genau der richtige Kandidat, um sie für die Dauer ihres Aufenthaltes von der katastrophal verlaufenen Affäre mit Jason abzulenken.
    Getroffen hatte sie ihn das erste Mal in der Blue Bar des Berkeley Hotels. Sie und ihr Vater waren dort mit Chloe Carter verabredet gewesen, Ross’ Immobilienmaklerin, und diese hatte sich die Wartezeit bis zum anstehenden Dinner durch einen kurzen Plausch mit Victor verkürzt. Sie und Victor kannten sich, weil Chloes Mutter schon in Kürze seinen Bruder heiraten wollte. So trafen sie an jenem Abend aufeinander, und Paiges anfängliche Lustlosigkeit wich neugieriger Erwartung. Noch nie hatte ein Mann eine ähnlich intensive Anziehungskraftauf sie ausgeübt, wie das bei Victor der Fall war. Seine harten Gesichtszüge und seine frostig schimmernden Augen schufen eine Aura der Unnachgiebigkeit um ihn, die im direkten Vergleich zu den
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