Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos)
Autoren: Roland Smith
Vom Netzwerk:
»Was.«
    Verständnislos schaute Marty Wolfe an, der krampfhaft versuchte sich das Lachen zu verbeißen. Er wusste, dass mit »was« Bo gemeint war, denn Alf bezeichnete Bo immer nur als »das Ding«. Er hasste die Schimpansin – was übrigens auf Gegenseitigkeit beruhte: Bo machte es einen Heidenspaß, Alf und seine Männer zu foppen, wann immer sich die Gelegenheit bot.
    »Der kleine Hund ist übrigens auch mit von der Partie«, fügte Alf hinzu.
    Der kleine Hund war eigentlich eine Hündin und hieß TH – die Abkürzung für ›Taschenhund‹ –, ein Fliegengewicht von einem Teacup-Pudel, der, weil er Angst vor Reptilien hatte, in Hosentaschen sprang, sobald er das Wort »Schlange« hörte. Bo und TH waren unzertrennlich und deshalb nahm Bo TH grundsätzlich mit auf ihre Ausflüge.
    »Ich wusste gar nicht, dass Bo Quad fahren kann«, bemerkte Marty, bei dem inzwischen auch der Groschen gefallen war.
    »Den Berichten zufolge, die bei mir eingegangen sind, schlägt sie sich auch nicht sonderlich gut«, sagte Wolfe. »Du und Luther, ihr solltet zusehen, dass ihr sie einfangt, bevor sie sich noch das Genick bricht oder jemand anderen platt fährt. Luthers Gepäck ist bereits an Bord. Und dein Zeug, Marty, kann Grace packen, während ihr Bo sucht. Sobald ihr die Ausreißerin habt, bringt ihr sie und TH bitte an Bord. Allerdings, ich sag’s euch gleich: Bo hat Panik vor Schiffen. Besonders vor unserer guten alten ›Coelacanth‹.«
    Marty konnte es ihr nicht verdenken. Er und Bo waren offenbar die Einzigen auf der Insel, die ein Gespür hatten für die unheimliche Aura des ehemaligen Frachters.
    »Ist ihre Kennmarke aktiviert?«, fragte er.
    »Leider nicht«, antwortete Wolfe. »Ich hatte noch keine Zeit, ihr einen Chip unter die Haut zu pflanzen, der mit den neuen Gizmos kompatibel ist.«
    »Unter die Haut?«, fragte Luther.
    »Ja. Wenn sie den Chip wie wir um den Hals bekäme, wäre er nach wenigen Minuten abgerissen«, erläuterte Marty und wandte sich wieder an seinen Onkel: »Und wie soll ich sie dann finden und einfangen?«
    Wolfe grinste. »Da sie die einzige Schimpansin auf der Insel ist, die mit einem Quad herumdüst, kannst du sie kaum verfehlen. Und was das Einfangen anbelangt, da wird dir schon was einfallen, da bin ich mir sicher.«
    Alf warf einen Blick auf die Uhr. »Falls wir tatsächlich schon heute Abend auslaufen wollen, habe ich noch einiges zu tun.«
    »Nett, Sie kennengelernt zu haben, Alfred«, sagte Luther.
    Alf warf ihm einen vernichtenden Blick zu und hastete aus der Bibliothek.
    »Ob der den schicken Dreiteiler wohl auch an Bord trägt?«, murmelte Marty.
    »Was soll ich denn für dich alles einpacken?«, erkundigte sich Grace.
    »Ich hab meinen Kongo-Koffer noch nicht mal ausgepackt. Stopf einfach die lose rumliegenden Sachen mit rein und fertig.« Marty schaute Luther an. »Tja, und wir beide sollten uns wohl mal an die Arbeit machen.«
    »Draußen steht noch ein Quad, das könnt ihr nehmen«, bot Wolfe an. »Aber vergesst nicht eure Helme aufzusetzen.«
    Marty bezweifelte zwar, dass Bo und TH sich an diese Sicherheitsmaßnahme gehalten hatten, trotzdem setzten er und Luther folgsam ihre Helme auf, bevor sie aus der Bibliothek flitzten.
    Wolfe blickte ihnen kopfschüttelnd nach, dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Hochseil zu.
    »Das Ding macht mich wirklich nervös«, bemerkte er.
    »Keine Sorge«, beruhigte ihn Grace. »Ich bin vorsichtig.«
    »Vielleicht können wir, wenn wir wieder zurück sind, das Seil irgendwo im Flugzeughangar spannen – mit einem Sicherheitsnetz drunter. Für alle Fälle.«
    »Gute Idee! Wie geht es Congo?«, wechselte Grace das Thema.
    Congo war der Graupapagei, den sie von ihrer Reise mitgebracht hatten. Er hatte Grace’ Mutter Rose gehört. Butch McCall, Noah Blackwoods Handlanger, hatte ihm einen Flügel gebrochen, als sich der Vogel – zu Grace’ Verteidigung – auf ihn gestürzt hatte. Zum Glück war Travis Wolfe nicht nur Biologe und Kryptozoologe, sondern auch ausgebildeter Tierarzt.
    »Der Flügel verheilt gut«, antwortete Wolfe. »Bis er ihn wieder benutzen kann, wird es zwar noch eine Weile dauern, aber Congo wird wieder umherflattern können, ganz sicher. Ich habe den Verband abgenommen und das Kerlchen runter aufs Schiff gebracht. Zusammen mit den Saurier-Eiern. Dass wir die an Bord haben, muss aber natürlich streng geheim bleiben, vorerst jedenfalls.«
    »Ich dachte, wir wollten abwarten, bis die Saurierbabys geschlüpft sind, und erst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher