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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)
Autoren: Jocelynn Drake
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Gegend. »Bist du ein Jäger oder so was?«
    »So was Ähnliches«, gab ich leise zurück.
    Der Vampir wich einen Schritt zurück und ballte die Fäuste. »Das hier ist eine Nummer zu groß für dich, Jäger. Du bist in Sadiras Domäne. Wenn du in ihrem Revier wilderst, wird sie das nicht einfach so hinnehmen. Du verschwindest besser, solange du noch kannst, wenn dir dein Leben lieb ist.«
    Ich schnaubte leise und trat einen Schritt vor, während ich die Beine spreizte und den Körper straffte, um auf jeden möglichen Angriff des Blutsaugers gefasst zu sein. Jetzt wusste ich, warum es hier in der Gegend in letzter Zeit so wild zugegangen war. Kaum war die Herrin aus dem Haus, da tanzten ihre Kinder auf den Tischen. Ich würde sie mit Vergnügen für ihre Unvorsichtigkeit bestrafen. »Sadira wurde schon vor Monaten in Peru von den Naturi getötet. Durch einen Pfeil ins Herz.«
    Bei dieser Neuigkeit ließ der Vampir ein wenig die Schultern hängen; die Überraschung war ihm einen kurzen Moment tatsächlich anzusehen. Dass seine Herrin tot war, hatte er nicht gewusst. Er hatte sich in ihrer Abwesenheit nur ein bisschen vergnügen wollen.
    Blitzschnell ging ich zum Angriff über und erwischte ihn auf dem falschen Fuß. Natürlich waren seine Reflexe den meinen trotzdem überlegen. Ich ließ die Klinge in der Rechten hinabsausen und zog nach unten links durch, in der Hoffnung, ihn an der Brust zu erwischen, aber er entkam meinem Streich um Haaresbreite. Als er vor mir zurückwich, gelang es mir gerade so, ihm einen Kratzer am Handrücken beizubringen. Noch während er sprang, zog ich ein neues Messer.
    Der Vampir schwang mir die Faust entgegen; anscheinend wollte er sich meine vorgebliche Langsamkeit zunutze machen. Die Hand war leicht geöffnet, sodass ich die scharfen Fingernägel sah, die mich ohne Weiteres durch die schiere Kraft des Schwingers zerfetzen konnten. Ich drehte mich unbeholfen weg und wich den Klauen aus. Zugleich stach ich mit dem Messer in meiner Linken zu und schlizte ihm den rechten Arm auf, bevor er wieder außerhalb meiner Reichweite geriet. Der Vampir heulte auf und sprang mehrere Meter zurück, während er die Wunde mit der Linken umklammerte. Seine blauen Augen glommen im Dunkeln, und ich spürte, wie seine Energie die Nachtluft durchströmte. Offenbar begriff er endlich, mit welcher Bedrohung er es zu tun hatte.
    Zugleich machte sich aber noch eine zweite magische Aura in der Luft bemerkbar. Sie wirbelte um uns herum, bevor sie sich an meinen Rücken zu heften schien wie ein schwerer Mantel, der sich um meine Schultern legte. Die Berührung war so eiskalt wie bei allen Vampiren, mit denen ich es bis jetzt zu tun gehabt hatte, aber unendlich viel stärker. Ich tastete mit meinen eigenen Kräften danach, aber die Energie ließ sich nicht auf einen bestimmten Ort eingrenzen. Sie schien von überall her zu kommen und war doch auf mich gerichtet.
    Ich ließ den Vampir vor mir nicht aus den Augen, doch er zuckte nicht mit der Wimper, verriet mit keiner Miene, dass etwas Finsteres, Böses hinter mir stand. Im Gegenteil, er stürzte sich mit geballten Fäusten auf mich. Dem ersten Schlag zum Kiefer wich ich aus, doch für den zweiten Stoß zum Bauch war ich zu langsam, und er brach mir zur Strafe mindestens zwei Rippen. Die Wucht reichte aus, um mir den Atem aus den Lungen zu treiben, aber davon ließ ich mich nicht aufhalten. Ich verbiss mir den Schmerz und stieß ihm das kleine Messer in meiner Linken in die Brust, wobei ich das Herz nur knapp verfehlte.
    Der Vampir schleppte sich von mir weg. Er umklammerte den Messergriff und versuchte, die Klinge herauszuziehen, während er meinen Schwertstreichen auswich, die ihm den Kopf von den Schultern trennen sollten. Ein tiefes Grollen erschütterte den Platz, als er das Messer herauszog, lauter noch als das Plätschern des Brunnens. Aber statt es zu Boden zu schleudern, wie er es mit der anderen Klinge getan hatte, packte er es diesmal fest mit der blutigen Rechten. Endlich hatte er eine Waffe, die er wenigstens ein bisschen schneller und kräftiger führen konnte als ich. Meine Mischlingsherkunft verschaffte mir einen Vorteil im Kampf gegen Vampire. Ich konnte sie nicht nur spüren, ich war auch noch beinahe ebenso schnell und stark wie sie und erholte mich selbst von Wunden fast genauso rasch. Trotzdem konnte ich mit echten Nachtwandlern nicht lange mithalten. Nicht, dass ich mich beschwert hätte. Wenn es hart auf hart kam, hatte ich immer noch ein paar
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