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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)
Autoren: Jocelynn Drake
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sodass die Spitze meines Schwertes bebte. Stand ich wahrhaftig einem Engel gegenüber? Jahrhundertelang hatte ich geforscht und mit Mönchen, Priestern und anderen heiligen Männern auf der Suche nach einem göttlichen Fingerzeig meditiert, der meine Seele vor den dämonischen Bori retten konnte, die sie befleckten und nach Blut gierten. Und nun stand nach über achthundert Jahren ein Wesen vor mir, das behauptete, mein Schutzengel zu sein, und ich brachte es nicht über mich, mein Schwert wegzustecken.
    »Warum kommst du ausgerechnet jetzt zu mir?«, fragte ich und umklammerte das Schwert fester. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    »Weil du mich jetzt am meisten brauchst«, antwortete er. Er hörte nicht auf zu lächeln, als er, ohne auf mein Schwert zu achten, einen Schritt vortrat. Sein Körper hatte keine feste Gestalt, er bestand ganz und gar aus Licht und Schatten. »Wir müssen unsere Kräfte vereinen, um die Naturi zu besiegen, die einmal mehr die Erde verpesten. Wenn wir ihnen nicht Einhalt gebieten, werden sie die ganze Menschheit vernichten. Wir müssen sie aufhalten.«
    Ich starrte das Wesen an und ließ langsam mein Schwert sinken. »Du bist in diesen Vampir gefahren. Du hast die Naturi besiegt.«
    »Ja. Ich kann geringere Wesen beherrschen, wenn es nötig ist, damit ich mich besonderen Herausforderungen stellen kann.«
    »Und doch hast du zugelassen, dass ich den Nachtwandler töte«, stieß ich hervor. Ich war von Sekunde zu Sekunde verwirrter.
    Der Engel zuckte die Schultern. »Er hatte seine eigenen Sünden zu büßen.«
    »Ich habe mein ganzes Leben mit der Jagd auf Nachtwandler zugebracht. Sie sind abscheuliche Kreaturen, die sich vom Blut und von der Lebenskraft der Menschen nähren, nur um sie dann wie Schlachtvieh verenden zu lassen. War mein Lebenswerk denn so vergeblich?«, fragte ich. Ein Schauer überlief mich, und mir wurde flau im Magen. Sollte ich mich wirklich geirrt haben? Mein Seelenheil hing davon ab. Doch wie war es möglich, dass ich nach Hunderten von Jahren ausgerechnet hier die Erlösung fand, nach der ich so lange gesucht hatte?
    »Die Nachtwandler sind nicht unsere Feinde. Im Kampf gegen die Naturi sind sie unsere Waffengefährten. Seite an Seite werden wir kämpfen, um sie zu vernichten. Lass mich mit Leib und Seele dein Verbündeter sein, dann kann uns nichts mehr aufhalten, wenn wir diese Welt von den Naturi befreien«, drängte der Engel.
    »Mit Leib und Seele?«, fragte ich misstrauisch und wich einen Schritt zurück.
    »Du bist eine mächtige Persönlichkeit, Danaus. Ich benötige deine Zustimmung. Lass uns gemeinsam die Welt reinigen und sie wieder zu einem sicheren Ort für die Menschheit machen.«
    Ich runzelte die Stirn und löste den Blick von dem Engel, während ich mir die rätselhaften Worte durch den Kopf gehen ließ. Mein Blick blieb an den sterblichen Überresten des Naturi zu meiner Linken hängen. Mir fiel das rote Glühen in den Augen des Vampirs wieder ein und das teuflische Vergnügen, das er am Abschlachten des Naturi gezeigt hatte. Und einer solchen Kraft sollte ich mich ausliefern? Ich sollte jede Selbstkontrolle abgeben und zur Marionette eines mächtigeren Wesens werden? Das kam mir nicht richtig vor. Kein Engel würde seine Gegner so quälen oder bei ihrer Vernichtung derartige Freude empfinden.
    Das Wesen vor mir hatte zwar das Äußere eines Engels angenommen, doch es stank nach den Kräften, die von Nachtwandlern ausgingen. Keine Spur von himmlischem Licht, wie inbrünstig ich auch betete.
    »Ich kämpfe seit Jahrhunderten gegen Vampire, um meine Seele vor dem Dämon zu bewahren, der einen Teil von ihr in seinen Klauen hält. Waren denn all diese mühevollen Jahre umsonst?«, wollte ich wissen, während ich das leuchtende Wesen vor mir wieder anblickte. Für einen Sekundenbruchteil verzerrte sich das Gesicht der Kreatur, und ihre Augen blitzten rot.
    »Es ist kein Dämon, der deine Seele in den Klauen hält«, versetzte sie scharf. »Es ist ein Geschenk von mir, eine himmlische Gabe. Stärke, ein langes Leben und überwältigende Macht. Du aber hast diese Macht verschwendet, um Nachtwandler zu jagen, wo du eigentlich die letzten der Naturi hättest aufspüren sollen.«
    Ich biss die Zähne zusammen und packte den Schwertgriff fester. Nichts als Lügen. Meine Mutter hatte keinen Pakt mit einem Engel geschlossen. Unmittelbar bevor ich sie getötet hatte, hatte sie mir gestanden, dass sie, um ihre Kräfte zu erwerben, den Bund mit einem Dämon
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