Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)
Autoren: Jocelynn Drake
Vom Netzwerk:
Asse im Ärmel, aber um mit diesem Küken hier fertig zu werden, würde das nicht nötig sein.
    Wir umkreisten einander, während wir nach der passenden Gelegenheit Ausschau hielten, dem Gegner die Klinge zwischen die Rippen zu stoßen. Das Herz schlug mir bis zum Hals, Adrenalin toste durch meine Adern und verschaffte mir den einzigen Rausch, den ich nach all den Jahren noch empfinden konnte. Die Vampirjagd war die letzte Herausforderung für mich, das Einzige, was mich noch reizte, nachdem die Welt ansonsten zu einem kränklichen Grau verblasst zu sein schien.
    Doch zu meiner Überraschung ließ der Vampir die Waffe sinken und versteckte sie halb hinter seinem Körper, während er einen Schritt vor mir zurückwich. »Wir sind nicht alleine«, murmelte er, doch diesmal sprach er Englisch. Er legte die Stirn in Falten und verzog den Mund zu einem blutigen Halbmond im bleichen Gesicht. Etwas an unserer Gesellschaft machte dem Vampir Sorgen.
    Eine rasche Überprüfung mit meinen Kräften offenbarte mir sofort den Grund. Normalerweise wäre es für meinen Kontrahenten ein Leichtes gewesen, den Kampf vor aller Augen fortzusetzen, schließlich konnte er uns einfach magisch verhüllen. Unsere Welt war von der Welt der Menschen rigoros getrennt, ein geheimes Reich für sich. Und doch wusste ich, dass der Vampir fürchtete, uns vor den Neuankömmlingen nicht verbergen zu können, weil er sie nicht spüren konnte. Ich schon. Ein Naturi-Trio hatte sich in unsere Auseinandersetzung eingemischt, und mit einem Mal musste ich an zwei Fronten zugleich kämpfen.
    »Naturi«, murmelte ich. Ich wandte mich nach links, zurück zu der Gasse, aus der wir gerade gekommen waren, sodass ich sowohl den Vampir als auch die drei Naturi sehen konnte, die mit gezückten Waffen auf uns zusteuerten.
    »Naturi?«, fragte der Vampir verblüfft. Er wich einen Schritt zurück, und einen Augenblick lang war ich mir sicher, dass er weglaufen würde. Ein kurzes Geplänkel mit einem Wesen, das er für einen gewöhnlichen Menschen hielt, bedeutete für ihn kein Risiko, aber die Vorstellung, es mit drei Naturi aufzunehmen, reichte aus, um ihn ins nächste Versteck zu scheuchen. Ehrlich gesagt konnte ich ihm das nicht verdenken.
    Eine Sekunde später sauste die Energie, die bisher in meinem Rücken gelauert hatte, nach rechts auf den Vampir zu, der sich langsam von mir und den Naturi entfernte. Der Nachtwandler blieb abrupt stehen; sein Gesicht wurde vollkommen ausdruckslos, als hätte man ihm das Bewusstsein ausgeknipst. Zu meiner Linken verharrten die Naturi und sahen sich einen Augenblick lang verwirrt an.
    Auf den Zügen des Vampirs breitete sich ein Lächeln aus, als er den Kopf hob. Das rote Glühen in seinen Augen verdrängte das vorherige Blau. Er packte den Dolchgriff fester und ließ die Waffe ein paarmal durch die Luft sausen.
    Irgendetwas stimmte hier plötzlich nicht mehr, und ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären, was den Vampir verleitet haben mochte zu bleiben, wo Flucht eindeutig die klügere Wahl gewesen wäre. Falls ihn die Naturi nicht umbringen würden, musste er sich immer noch mir stellen, und dieser Kampf würde mit Sicherheit böse für ihn enden.
    UndalswäredieLagenichtschonunübersichtlichgenug,sagtederVampirjetztauchnochetwaszudenNaturi,ineinerSprache,dieichnochniezuvorgehörthatte,beiderenKlangsichmirabersofortdieNackenhaaresträubten.Sieklang,alsmüssteichsieeigentlichkennen,alshandelteessichumetwas,dasichtiefinmeinemUnterbewusstseinverstand,obwohlichmichnichtmehraktivdaranerinnernkonnte.AllerdingsspieltedaskeineRolle,denndieNaturibegriffensofortundantworteten,indemsiezweivergiftetePfeileaufdenVampirabschossen.
    Ich sprang einen Schritt zurück, um mehr Abstand zu dem Nachtwandler zu gewinnen, und sah zu, wie er die beiden Geschosse aus der am Handgelenk getragenen Armbrust mit ein paar lässigen Bewegungen des Dolchs beiseitewischte, als vertriebe er lästige Fliegen.
    Zwei von den Naturi stürzten sich dann auf den Vampir, während der dritte zurückblieb und mich hasserfüllt anstarrte. Er reckte eine Hand über den Kopf, und am schwarzen Mitternachtshimmel begannen dunkle Wolken zu brodeln. Es war kalt genug für Schnee, aber dieser Wind-Naturi hatte etwas ganz anderes im Sinn. Ich hatte so etwas schon viel zu oft gesehen. Jetzt musste ich ihn töten, bevor es aus den heraufziehenden Gewitterwolken Blitze regnete.
    Ich stürzte mich mit dem Schwert in der Hand auf den Naturi und zwang ihn so, seine Beschwörung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher