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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)
Autoren: Jocelynn Drake
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abzubrechen und seinerseits zur Verteidigung die Klinge zu ziehen. Der blonde Naturi war schnell und geschickt. Er wehrte all meine Angriffe ab und schaffte es unterdessen, noch ein paar eigene Schläge anzubringen, denen ich nur knapp ausweichen konnte. Indem ich bei einer Parade das Schwert über seinem Kopf blockierte, rammte ich ihm die Faust ins Gesicht. Der Aufprall zerschmetterte ihm die Nase und ließ ihn ein paar Schritte zurückstolpern. Ich riss das Schwert zurück, zog nach unten durch und durchtrennte ihm den Hals. Der Kopf hing jetzt nur noch an einem dünnen Hautfetzen. Der Wind-Naturi sackte tot vor meinen Füßen zusammen, und die Sturmwolken, die über uns aufgezogen waren, zerstreuten sich.
    Ich wirbelte auf dem Absatz herum und sah, dass der Nachtwandler es inzwischen mit den beiden noch verbliebenen Naturi zugleich aufgenommen hatte. Energie ballte sich in der Luft um die drei und sprühte beinahe Funken. Den breiten Schultern und dem massigen Körperbau nach zu urteilen, ging ich jede Wette ein, dass der Vampir es mit zwei Mitgliedern des Tierclans zu tun hatte. Sie schienen die Fußtruppen der Naturi zu bilden. In jedem Kampf standen sie an vorderster Front und waren zumeist die brutalsten Kämpfer.
    Schon wollte ich mich mit meinem Schwert ins Getümmel stürzen, hielt dann aber inne. Meine Hilfe war vollkommen unnötig. Der Vampir dominierte den Kampf klar und deutlich. Mehr noch, seinem teuflischen Grinsen nach zu urteilen, war ich mir fast sicher, dass er lediglich mit ihnen spielte und den Kampf absichtlich in die Länge zog, um sie dann umso gründlicher zu vernichten. Aber das ergab keinen Sinn. Noch vor wenigen Augenblicken hatte der Vampir offensichtlich kaum gewusst, an welchem Ende er sein Messer halten sollte. Und jetzt glichen seine Bewegungen einem sinnlichen Tanz von ineinander verschlungenen Lichtern und Schatten. Die Klingen blitzten rot im Laternenlicht, da er seinen Gegnern inzwischen mehr als eine Wunde zugefügt hatte. Und dann, zu meiner völligen Verblüffung, drehte sich der Vampir zu mir um und sah mich an, während er dem einen Naturi die Kehle durchtrennte und dem anderen den Dolch ins Herz bohrte. Die weit aufgerissenen roten Augen des Vampirs wichen keine Sekunde von mir, als die Naturi auf das kalte Pflaster sanken und verzweifelt darum kämpften, ihre Wunden magisch zu schließen, bevor der Tod sie endgültig ereilte.
    Meine Hand krampfte sich um den Schwertgriff, als ich mit ansah, wie die Naturi sich am Boden wanden. »Beende es«, bellte ich.
    »Du warst immer schon viel zu mitleidig«, antwortete der Vampir. Seine Stimme war kaum mehr als ein Knurren. Dennoch folgte er meinem Wunsch. Er kniete nieder und tötete die beiden Naturi, indem er ihnen den Kopf abtrennte. Im Augenblick ihres Todes sog er scharf die Luft ein und verdrehte die Augen, als wollte er den kostbaren Moment bis zum Letzten auskosten. Dann blickte er auf das Blut hinab, das seine Hände bedeckte, und lächelte.
    »Wir sind noch nicht fertig, Vampir«, erinnerte ich ihn und hob das Schwert.
    Der Vampir drehte sich auf den Zehenspitzen herum und stand leichtfüßig auf. Den Dolch ließ er am Boden neben den Leichen liegen. Er trat mit ausgestreckten Armen und geöffneten Handflächen einen Schritt auf mich zu, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war. Aber kein Vampir war je ganz wehrlos. Nach Sonnenuntergang waren sie von tödlicher Schnelligkeit und unglaublich stark. Ganz egal, welche Finte er vorbereitete, ich würde nicht darauf hereinfallen.
    »Niemand zwingt uns zu diesem Kampf, Danaus«, sagte der Vampir mit leiser, einschmeichelnder Stimme. »Viele Jahre lang hast du gut gekämpft, mein Sohn, aber du hast die falsche Seite gewählt.«
    »Gegen die Naturi hast du mir vielleicht geholfen, aber das spielt keine Rolle. Sie hätten uns beide so oder so getötet. So leicht kommst du mir nicht davon«, antwortete ich. Ich hatte seine Ausflüchte satt; ich sprang vor, doch er wich mir so behände aus, als bewegte ich mich in Zeitlupe.
    Der Vampir lachte leise und schüttelte den Kopf. »Glaubst du wirklich, du könntest mich einfach so töten? Hast du denn nicht gesehen, wie leicht ich mit den Naturi fertig geworden bin? Was kann ein einfacher Sterblicher gegen ein Wesen wie mich ausrichten?«
    »Du bist ein Vampir. Ein junger Vampir. Man kann dich vernichten.« Wieder drang ich mit einem Schlaghagel auf ihn ein, schneller als beim letzten Mal, und wieder wich er mir einfach aus. Es war, als
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