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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter
Autoren: Jocelynn Drake
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Kakihosen. Ihr unbeschwerter Schritt kam abrupt zum Stehen, das schulterlange braune Haar schwang nach vorn und legte sich um ihr schmales Gesicht. Der Lykaner blieb neben ihr stehen und runzelte die Stirn, sodass sich tiefe Falten in seine harten Gesichtszüge gruben.
    „Scheiße!", stieß sie flüsternd hervor, als sie uns anstarrte.
    Tristan und ich rührten uns nicht von der Stelle und warteten darauf, dass die Eindringlinge den ersten Schritt machten. Tristans Abendessen war immer noch bewusstlos und zum größten Teil hinter dem jungen Nachtwandler verborgen. Allerdings waren wir beide blutüberströmt, und unsere Klamotten waren vom Kampf früher am Abend zerfetzt. Nicht gerade einer unserer attraktivsten Momente. Doch unter den anderen Rassen galt die Prämisse, dass man sich in erster Linie um seine eigenen Angelegenheiten kümmerte. Also warteten wir erst mal ab. Falls die Hexe und der Lykaner weitergingen, würden wir einfach alle so tun, als hätten wir einander nicht gesehen.
    Aber so viel Glück hatten wir nicht. Der Mensch wirbelte beim Aufschrei der Hexe auf dem Absatz herum und zog eine Pistole hinter dem Rücken hervor. Sie war unter dem weiten Hemd mit dem grellen Drachenaufdruck versteckt gewesen. Augen und Waffe wanderten erneut durch die Gasse, aber er sah uns immer noch nicht.
    Die Hexe streckte die Hand nach ihm aus und legte ihm die Rechte auf die breite Schulter. „Specto", flüsterte sie, und ich spürte, wie eine kleine Kraftwelle durch die Luft strömte. Der Zauberspruch hätte von praktisch jedem Novizen mit Grundkenntnissen in Latein gesprochen werden können, aber er tat seine Wirkung. Der Mann blinzelte einmal und erblasste schlagartig, während er die Pistole fester packte. Jetzt sah er uns.
    „Geht weiter", sagte ich leise. Ich konnte keinen Kampf riskieren. Der Hunger war beinahe übermächtig, und wenn ich zum Kampf gezwungen würde, war die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass es Tote geben würde. Das Monster in mir brüllte und hämmerte gegen meine Brust wie ein rasender Herzschlag, während es nach Blut verlangte.
    Tristan wandte den Kopf und sah zu mir herüber. Er wartete auf meine Anweisungen. Leider war unser neuer Freund schießwütig. Er riss die Waffe hemm, sodass sie auf den jungen Nachtwandler gerichtet war, und drückte den Abzug. Beim leisen Klicken des Schlagbolzens waren Tristan und ich schon in Bewegung. Zwar ging der junge Vampir zu Boden, aber die Kugel fetzte nur über seinen rechten Oberarm.
    Ich stürmte durch die Gasse und packte die Hand des Mannes, als dieser herumfuhr und die Waffe auf mich richtete. Dumme Menschen. Selbst wenn er mich ins Herz getroffen hätte, hätte er mich damit nicht töten können. Man konnte einen Nachtwandler nicht mit einer Pistole umbringen. Ein Gewehr konnte zum Problem werden, aber dann musste der Schütze schon richtig Glück haben. Mit gebleckten Zähnen hämmerte ich ihm die Hand gegen die nahe Backsteinmauer und brach dabei ein paar Knochen. Der Mann schrie, als ihm die Pistole aus den erschlafften Fingern fiel und zu Boden klapperte. Ich hielt weiter seine Hand fest und schleuderte ihn wie einen Müllsack über die Schulter in die Gasse hinein. Er krachte gegen die Mauer und sackte ohnmächtig zu Boden.
    „Pass auf ihn auf, knurrte ich Tristan zu, als ich meine Aufmerksamkeit der Hexe und dem Lykaner zuwandte. Die Gelegenheit für eine Auszeit und ein vernünftiges Gespräch war vorbei. Und ehrlich gesagt war ich auch nicht länger in der Stimmung für höfliche Konversation.
    Mit einem hässlichen Knurren stürzte sich der Werwolf auf mich. Seine Augen glühten kupferrot. Er warf mich gegen die Backsteinmauer und klemmte dabei meine Arme zwischen uns ein, während die seinen frei blieben. Seine rechte Faust krachte in meine linke Seite und brach dabei mindestens zwei Rippen. Die schmerzhafte Schockwelle zerriss den Nebel aus Blutdurst und Erschöpfung. Seine linke Faust folgte und hämmerte mir in die rechte Seite, wo sie Organe quetschte, die noch von meinem früheren Kampf mit den Naturi in Mitleidenschaft gezogen waren.
    Vor Schmerz aufstöhnend schleuderte ich den Kopf nach vorne. Meine Stirn krachte gegen seine Nase und brach sie. Er taumelte einen Schritt zurück; ich riss das Knie hoch und rammte es ihm zwischen die Beine. Der Lykanthrop heulte vor Schmerz auf und stolperte davon. Seine Hände fuhren von der gebrochenen Nase zum Schoß und klammerten sich dort fest, als könnte das den Schmerz lindern. Die
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