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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter
Autoren: Jocelynn Drake
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einfach nicht ernst. Das änderte allerdings nicht das Geringste an der Tatsache, dass Mitglieder der Coalition schon eine ganze Reihe von Nachtwandlern bei Tageslicht gepfählt hatten. Ob in den Vereinigten Staaten oder außerhalb, jeder Nachtwandler kannte die Coalition. Wir alle fürchteten, dass so die Zukunft aussah, die uns erwartete, wenn wir sozusagen „aus dem Sarg kommen würden".
    Aber im Moment machte ich mir weniger Sorgen wegen des kleinen Fanatikers zu meinen Füßen als wegen der Hexe und des Lykaners, mit denen er unterwegs gewesen war. Soweit wir wussten, stand die Coalition ausschließlich Menschen offen und wurde von anderen Wesen vernünftigerweise gemieden. Tatsächlich verstieß es gegen unser Gesetz, für die Coalition zu arbeiten. Ein einziger Verräter konnte einen Vernichtungskrieg auslösen. Da uns bereits ein Krieg mit den Naturi drohte, verhieß diese Entwicklung nichts Gutes.
    „Konzentriere dich!", blaffte ich und trat neben Tristan. „Wer war die Frau?" Tristan starrte auf den Mann hinunter und verströmte eine tödliche Mischung aus Wut und Angst. „Caroline .. Caroline Buckberry, aber er war sich nicht sicher, ob das ihr echter Name war .. " Die Wut verebbte, als er sich auf die Gedanken des Mannes konzentrierte und langsam die Augen schloss. „Er hat sie nicht gekannt. Er wurde von der Unterabteilung in Houston geschickt, um die Frau und den Mann abzuholen. Harold Finchley. Das ist alles." Tristan öffnete die Augen wieder und sah mich an. „Er sollte nach London fahren und sie zurück nach Houston bringen. Ich glaube, er wusste nicht mal, was sie waren." „Das musste er auch nicht", murmelte ich. „Perry ist nur ein kleiner Fisch. Er führt die Befehle aus, die man ihm erteilt." „Glaubst du, dass sie für die Hexen und Lykaner als Spione arbeiten sollten?", erkundigte sich Tristan. Der hoffnungsvolle Unterton in seiner Stimme entging mir nicht.
    „Nein", antwortete ich und wiegte nachdenklich den Kopf. „Die Hexen und Zauberer haben mit der Coalition nichts am Hut. Sie hätten beide eine Erklärung parat haben können, warum sie mit diesem Menschen unterwegs waren. Stattdessen haben sie angegriffen, weil sie das Gesetz kennen." „Aber ..." „Vergiss, was du gesehen hast", sagte ich und schnitt seine nächste Bemerkung damit ab. „Wir haben größere Probleme." „Die Naturi." Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und seine Kiefermuskulatur verkrampfte sich.
    Ja, die Naturi waren im Anmarsch und würden uns alle bei der ersten Gelegenheit vernichten, ganz gleich, ob Mensch oder Nachtwandler. Im Vergleich dazu war die Daylight Coalition gar nichts; eine Fliege am Arsch eines Nashorns.
    Ich richtete mich auf, lehnte mich mit der rechten Schulter gegen die Mauer in der Gasse und gestattete mir, für einen Moment die Augen zu schließen. Ich erkannte meine Welt kaum wieder. Noch vor ein paar Nächten hatte ich in meiner eigenen Domäne drüben im geliebten Savannah gestanden, wo der warme Sommerwind vom Geruch nach Geißblatt und Flieder erfüllt gewesen war. Seit jener Nacht auf dem Machu Picchu waren fünfhundert Jahre vergangen. Die Naturi waren nichts als eine entfernte Erinnerung gewesen, ein dunkler Albtraum aus meiner Vergangenheit, der mir nichts mehr anhaben konnte.
    Die Daylight Coalition war nur eine Splittergruppe ohne nennenswerten Einfluss gewesen. Aber jetzt stellten beide eine Gefahr dar. Meine Welt geriet mit alarmierender Geschwindigkeit aus den Fugen, und alles hatte mit diesem Jäger angefangen. Danaus. Aber es gab keinen Grund, den Überbringer der schlechten Nachricht zu töten .. noch nicht. Der Gedanke an ihn zauberte ein schwaches Lächeln auf meine Lippen, als ich mich von der Wand abstieß und die Augen öffnete. Tristan beobachtete mich aufmerksam und wartete. Er brauchte mich lebend, wenn ich mein Versprechen ihm gegenüber erfüllen sollte. Noch war Zeit.
    Ich sah mich rasch in der Gasse um, bis ich die Pistole entdeckte, die der Mensch benutzt hatte. Für Zweifel war kein Platz. Dieses Gesetz kannte keine Grauzone. Ich schoss dem Lykanthropen aus nächster Nähe eine Kugel in den Kopf. Er hatte nicht nur seinesgleichen verraten, sondern auch alle anderen Rassen. Er hatte unser Geheimnis aufs Spiel gesetzt. Und jetzt bezahlte er dafür mit dem Leben.
    Aber sein Tod konnte den kalten Knoten in meinem Magen nicht lösen. Die Daylight Coalition hatte bisher hauptsächlich Nachtwandler verfolgt, aber keiner von uns zweifelte daran, dass sie
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