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Jäger und Gejagte

Jäger und Gejagte

Titel: Jäger und Gejagte
Autoren: Nyx Smith
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getötet haben könnte, bevor er sich selbst das Leben nahm. Die exakte Abfolge der Ereignisse wird derzeit von meinen Leuten noch recherchiert.«
    Enoshi ringt nach Fassung. Der Verlust von Phalen und Hill wird sich zweifellos nachteilig auf die Forschungen von Hurley-Cooper auswirken. Die Auswirkungen der gewaltsamen Todesfälle auf den Ruf der Firma und Kono-Furata-Ko International sind unkalkulierbar. Vielleicht steht ihm eine Krise von alptraumhaften Ausmaßen bevor. Er muß dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von KFK, Torakido Buntaro, bald per Telekom Bericht erstatten.
    Usami fügt hinzu: »Die Prüfung der Überwachungs aufzeichnungen hat ergeben, daß Mr. Scott Berman in der Anlage anwesend war, als die Explosion stattfand.«
    »War Amy Berman anwesend?«
    Usami nickt. »Ja, Enoshi- sama . Sie war schon anwesend, bevor es zu dem Ausbruch von Gewalt kam, und zwar in einer Konferenz mit Dr. Liron Phalen. Die Überwachungsaufzeichnungen zeigen, daß sich Kurushima Jussai dieser Konferenz ebenso angeschlossen hat wie Mr. Scott Berman. Weder Ms. Amy Berman noch Mr. Scott Berman sind nach der Explosion in der Anlage angetroffen worden. Es ist noch unbekannt, wie sie die Anlage verlassen haben und wohin sie verschwunden sind.«
    Das ist alles sehr verwirrend. Enoshi bemüht sich, alles in einen logischen Zusammenhang zu bringen. Man könnte annehmen, daß Amy Berman an einem wohlüberlegten Versuch beteiligt war, kritische Aktivposten von Hurley-Cooper zu vernichten, wie zum Beispiel die Doktoren Phalen und Hill, und es darüber hinaus irgendwie geschafft hat, den Revisor von KFK, Kurushima Jussai, in diese Verschwörung mit einzubeziehen. Enoshi hat jedoch genug von derart offensichtlichen Mutmaßungen. »Wie hat sich Scott Berman Zugang zur Metawissenschaftsanlage verschafft?«
    »Durch arkane Mittel, die noch ermittelt werden müssen«, erwidert Usami. »Es ist unklar, welche Rolle Ms. Amy Berman und Mr. Scott Berman bei Dr. Liron Phalens Tod gespielt haben.«
    An dieser Stelle hüstelt Kajitori Saru, der Magier.
    »Haben Sie dem etwas hinzuzufügen?« fragt Enoshi.
    »Ja«, sagt Kajitori.
    »Bitte fahren Sie fort.«
    »Ich bin der Überzeugung, daß Scott Berman und Liron Phalen eine magische Auseinandersetzung ausgetragen haben. Die Zeichen sind eindeutig, Enoshi- sama. Außerdem bin ich der Überzeugung, daß noch eine dritte Partei oder Wesenheit, deren Ursprung mög licherweise in den Metaebenen zu suchen ist, in diese Auseinandersetzung verwickelt war.«
    Enoshi denkt darüber nach und sagt: »Wollen Sie damit sagen, daß Scott Berman irgendeine metaphysische Wesenheit gerufen hat in der Absicht, Dr. Phalen zu töten?«
    »Ich glaube, daß diese Wesenheit in dem Konflikt auf Dr. Phalens Seite war. Ich glaube außerdem, daß sie böswilliger Natur war.«
    »Böswilliger Natur?«
    »Bösartig.«
    Enoshi fragt sich, was er davon halten soll. »War diese Wesenheit von der Art, wie sie ein Magier gewöhnlich rufen würde, um ihm in einem magischen Konflikt beizustehen?«
    »Wahrscheinlich war es eine Art von Wesenheit, wie sie mir noch nie begegnet ist«, erwidert Kajitori. »Aber ich glaube nicht, daß irgendein Magier so eine bösartige Wesenheit rufen würde, wenn er nicht entweder irgendwie dazu gezwungen oder selbst von ebenso bösartiger Natur wäre.«
    »Wollen Sie damit andeuten, daß Dr. Liron Phalen bösartiger Natur war?«
    »Natürlich ist es möglich, daß die Wesenheit von Anfang an die Kontrolle über Dr. Liron Phalen hatte. Daß er von ihr beeinflußt oder gar besessen war.«
    Eine höchst bemerkenswerte und gänzlich unbegründete Theorie. Enoshi wird sich eines Urteils enthalten, bis mehr Fakten gesammelt worden sind. Er weist Usami und Kajitori an, ihre Suche nach diesen Fakten und auch nach Amy Berman fortzusetzen, die viele Dinge zu erklären hat. Dann geht Enoshi durch den Flur in sein Schlafzimmer und in das kleine Wohnzimmer nebenan. Einer seiner Sicherheitsbeamten steht Wache an der Tür.
    Auf dem mit kunstvollen Schnitzereien verzierten Mobiliar darin, das vom Waldorf Park East Hotel zur Verfügung gestellt worden ist, sitzen seine Geliebte Frederique und ein Mann namens Harman Franck-Natali. Sie trinken gemeinsam Tee. Franck-Natali lächelt wie ein Mann, der unter dem Bann eines Zaubers steht.
    Als Enoshi eintritt, entschuldigt sich Frederique und gleitet aus dem Zimmer. Enoshi wundert sich, was ihn dazu bewogen haben kann, seine Geliebte so sehr in Konzernangelegenheiten mit
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