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Jacob Und Seine Zwoelf Soehne

Titel: Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
Autoren: Thomas Brunner
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gschickt /
    Ein Menschen / dem alles wol glückt /
    Ist trew / verstendig / klug vnd weis /
    Vor andern wirdig lobs vnd preis /
    Also das ich auff dieser erdn /
    Nichts köstlichers wüst zu begern /
    Sein leben jm / mein Gott / behüt /
    Mir sagt zu jm mein gantzes gmüt
    Vnd bin so gar on allen graus /
    Wenn ich gleich selbs nicht bin zu Haus /
    Als sey ich aller dienst enthebt /
    Hab frölicher mein tag nie glebt /
    Lass mich das redn zu guter stund /
    Bit dich / mein Gott / von hertzen grund.
     
     
Scena qvarta.

    Iosephi captiuitas, thalamum heri sui foedare renuentis.
     
    MOLECH.
    Avff Belial / vnd tummel dich /
    Ein schantz gewinst / sey listiglich.
    Da ist ein bös verhurtes Weib /
    Mach dich hinzu / vnd jr einpfeiff /
    Das sie mit Ioseph treib den schertz /
    Den sy schon hat in jrem hertz /
    Was gilts? sie wird dir volgen gern.
    BELIAL.
    O schweig / die Kunst thu mich nicht lern /
    Sey frölich / vnd gehab dich wol /
    Weis was ich jr einpfeiffen sol.
     
    Nu tritt er hinzu / vnd spielet zu rucks / dieweil sie redet.
     
    IEZABEL.
    Wie ist mir vmb mein hertz so weh /
    In einer grossen brunst ich steh /
    Seit Ioseph ist komen ins Haus /
    Darff mein anlign nicht sprechen aus /
    Vnd kans doch lenger nicht wol tragn /
    Ich mus jm in vertrawen sagn.
    BELIAL
mit halber stimme.
    O ja / er wird dirs nicht versagn /
    Nur bald heraus / wirds geren thain /
    Sunderlich weil jr seid allain.
    IEZABEL.
    Ioseph meins Herrn Diener frum /
    Las sagen dir / zu mir her kum.
    IOSEPH.
    Hie bin ich Fraw / sagt / was jr wölt /
    Wil thun was meinem Herren gfelt.
    IEZABEL.
    Das ist gar recht / must weiter fragn /
    Wolstu auch mir was nicht versagn?
    IOSEPH.
    Was nicht ist wider meinen Gott /
    Vnd daraus möcht eruolgen spot /
    Darmit dien ich von hertzen gern /
    Gleich euch so wol als meinem Herrn.
    IEZABEL.
    O das ich dörfft vertrawen dir /
    Vnd dein hertz stünd recht gegen mir /
    Wie meins ist gegen dir ertzint /
    Wolt dir mein gmüt entdecken gschwind.
    IOSEPH.
    An wo ligts denn / sagt frölich her /
    Seid jr bedürfftig meiner Lehr /
    Mit Gotts wort ich euch vnterweis.
    IEZABEL.
    Ich dancke dir für solchen vleis.
    Ein anders ists / das ligt mir an /
    Ich wolt / das du solt sein mein Man /
    Im sinn du mir ligst nacht vnd tag /
    Darümb so wende jetzt mein klag /
    Weil dein Herr nicht verhanden ist /
    Vnd schlaff bey mir / jetzt zu der frist /
    Oder wirst schüldig an meim todt.
    IOSEPH.
    Darfür bhüt mich mein lieber Gott /
    Das ich da handle wider Ehr /
    Anderst weist er mich durch sein Lehr /
    Ein Gottloser Mensch müst ich sein /
    So ich das thet dem Herren mein /
    Der so viel auff mein frumbkeit bawt /
    Vnd mir hat alls im Haus vertrawt /
    Wolt sterben ehe / hie an der stat /
    Als thun ein solche missethat.
    IEZABEL.
    Weil du hast gwalt vber das Haus /
    Hat er mich auch nicht gnomen aus /
    Darumb ergib dich frölich drein /
    Mein leib sol gantz dein eigen sein.
    IOSEPH.
    Ich thue es nicht / O frawe mein.
     
    Hie sol sie jm nach dem Mantel greiffen.
     
    Laß mich zu fried / Ich bit durch Gott.
    IEZABEL.
    Erst wil ich dich bringen in not /
    Darzu sey mir dein Mantel gut.
     
    Alda schreiet sie.
     
    Ah wer ist hie / der hülffe thut /
    Ist niemands da / der mir beysteht.
    THAMAR.
    Mein liebe Fraw / sagt wies euch geht.
    SELPHA.
    O Fraw / was ist das für ein gschrey /
    Ich meint euch brech das hertz entzwey.
    IEZABEL.
    Secht zu den Hebreischen Man /
    Was er mir hat für gwalt gethan /
    Meinr Ehren er mich brauben wolt /
    Die ich nicht geb vmb rodes Golt /
    Zum zeugnis / hab ich hie sein Kleid /
    Schenckts jm mein Herr / es wird jm leid.
    THAMAR.
    Schweigt liebe Fraw / man find wol weg /
    In ein Gefengnis man jn leg /
    Darin er mag werden gereckt /
    Wer weis / was alles in jm steckt /
    Kleins gfallen wird haben mein Herr.
    SELPHA.
    Ich hör jn schon / er ist nicht verr.
    POTIPHAR
zu Ioseph.
    Was magst hie Ioseph an ein Rock?
    IOSEPH.
    Ich kan nicht redn vor grossem schreck /
    Las mich / Herr / sein befohlen dir.
    IEZABEL.
    Mein lieber Herr / kumpt her zu mir /
    Wie mügt jr so lang bleiben aus?
    Kümmerlich stets in diesem Haus /
    Den jr darüber habt gesetzt /
    Het mich meinr Ehren schier verletzt /
    Trutzlich trat er zu mir herein /
    Begert ich sol sein Schlaffbuel sein /
    Alda zu schreien ich anfieng /
    Der Böswicht zu der Thür ausgieng /
    Liess in der flucht fallen sein Kleid /
    Das mag ich sagn bey meinem eid.
    POTIPHAR.
    Schweig stil / es sol jm werden leid /
    Sein gunst hat schon bey mir ein end /
    Gehört dem
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