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Jacob Und Seine Zwoelf Soehne

Titel: Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
Autoren: Thomas Brunner
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den alten dahin trang /
    Mit meim gebed / das ers zugab /
    Drumb las jn mit ziehen hinab /
    Selbs wil ich sein dein trewer Knecht /
    Wil thun was billich ist vnd recht /
    Nur gib diesen gefangen aus /
    Hie bleib ich / lass die heim zu Haus.
     
     
Scena qvinta.

    Ioseph fratribus se aperit, & bono animo esse iubet.
     
    IOSEPH
zu seinen Brüdern.
    Steht auff / ich hab ein red zu thain.
     
    Zu seinen Dienern.
     
    Sonst weicht all ab / mus sein allein /
    Tret ab ein klein weil für die Thür /
    Zu reden hab ich gros begier.
     
    Zu seinen Brüdern.
     
    Nicht weis ich / wie steht ewer gmüth /
    In mir verkert sich mein geblüt /
    Kan anders nichts mehr machen draus /
    Für freud dringt mir das Wasser aus /
    Das weinen mir die red verlegt /
    So gar ist mir mein hertz bewegt.
    Schawt mich doch an / ob jr mich kent?
    Bin Iacobs Son Ioseph genent /
    Den jr verkeuffen thet hieher /
    Seid tröstlich / euch nicht fürcht so sehr /
    Nur zeigt mir recht die warheit an /
    Ob Iacob leb der alte Man /
    Was er erlidden hab die zeit /
    Seit ich von jm bin gwesen weit.
    RUBEN.
    Ah weh / nu ist es mit vns aus.
    IOSEPH.
    Tret her zu mir on allen graus /
    So war ich ewer Bruder bin /
    Trag ich kein rach in meinem sin /
    Gott hat mich also her gesand /
    Auff das ich in Egypten land /
    Euch dienen möcht in zeit der not /
    Das jr nicht hungers stürbet todt /
    Die tewrung hat gewert zwey jar /
    Drauff folgen andre fünffe dar /
    Viel schwerer denn die gwesen sein /
    Vom Feld wird man nichts bringen ein /
    Darauff ziecht hin in Canaan /
    Vnd zeiget meinem Vater an /
    Das er mit euch zu mir her kum /
    Vmb vnterhaltung sich nicht grum /
    Reichlich solt jr versorget werdn /
    Durch Gottes gnad auff dieser erdn /
    Nicht seumt euch / bringt jn bald herein /
    Beniamin liebster Bruder mein /
    Du machst mir meine augen nass /
    Der lieb Gott dich lang leben lass.
    BENIAMIN.
    Mein Herr / hab ich genad fur dir?
    Ich frew michs von hertzen begier /
    In freud verwandlet ist mein leid /
    Gott seis gedanckt in ewigkeit.
     
    Hie sol er ein wenig zu rück sich vmbsehen.
     
    Ah mein Vater / nu wird dein hertz /
    Erlediget von allem schmertz /
    Den du getragen hast bisher /
    Fur wein ich nicht mag reden mehr.
    IOSEPH.
    Schweig still / vnd sey frölich getröst /
    Desgleichen jr / seid all erlöst /
    So war Gott lebt / las ichs hinfarn /
    Was geschach vor zwey vndzwenzig jarn /
    Brüderlich hertz vnd ware trew /
    Sol gegen euch erst werden new.
    RUBEN.
    Den tod wir all verdienet habn /
    Ausgnomen diesen jungen Knabn /
    Der nit ist gwesen bey der that /
    Das du vns aber zeigest gnad /
    Ist zuzumessen deiner güt /
    Der ewig Gott hat dich behüt /
    Vnsert halb werest du langst tod /
    Waren dir feind on alle not /
    Allein das du in jungen tagn /
    Hest lust / vns deine Trewm zu sagn /
    Die denn nu sein ziemlich erfilt /
    Den zwölfften Stern auch sehen wilt /
    Iacob den fromen alten Greis /
    Drumb sagen wir Gott lob vnd preis /
    Vnd bitten dich in dessen nam /
    Wöllest vns darumb nit sein gram /
    All wöllen wir sein deine Knecht /
    Erhalten thust Israels gschlecht.
    SIMEON.
    Ja / alles was du schaffst mit mir /
    Wil ich vleissig ausrichten dir /
    Verzeih allein / siech nach die straff /
    Betrübt bin ich verirtes Schaff /
    Mein Gwissen mir erst jtzt thut sagn /
    Was ich thet in mein jungen tagn.
    LEUI.
    Warlich es mir auch zhertzen ghet /
    Mein Gwissen erst die Sünd versteht /
    Gegen dir trug ich neid vnd hass /
    O Bruder mein / verzeih mir das /
    Gedenck nicht meiner bösen wort /
    Da wir wolten beghen das mord.
    IOSEPH.
    Seid mir all lieb / habt gunst vnd gnad /
    Ob sich gleich schon vergriffen hat
    Etwa einr / zwen / es ist menschlich /
    Solt deshalben nicht fürchten mich /
    Mag dem weiter nicht dencken nach /
    Werd haben bey mir fried vnd gmach /
    Mit Iacob vnserm Vatern from
    Hat mir die Jar her bracht viel grum /
    Wil euch abfertigen geschwind /
    Gut ordnung geben meinem Gsind /
    Das jr solt alle notdurfft habn /
    Wil euch auff die Rheis wol begabn.
     
    Zu den Dienern.
     
    Wo seid jr nun jr Diener mein /
    Thut auff die Thür / tret all herein.
     
    Hie sollen die Diener widerumb hinein gehen / on einen / der dem Pharaoni newe zeitung bringt / zu diesen spricht Ioseph.
     
    Secht was hab ich für wunn vnd freud /
    Mein Brüder sein die frembden Leut /
    All einleff / eines Vaters Kind.
     
    Gegen den Brüdern.
     
    Sey Gott gelobt / das jr mich find /
    Setzet euch mit frölichem mut /
    Vor freud mein hertz brint wie ein glut.
     

Actvs
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