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Jacob Und Seine Zwoelf Soehne

Titel: Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
Autoren: Thomas Brunner
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da wir schütten aus /
    Das kaufft Getreid / vor in dem haus /
    Da fand ein jeder oben drauff /
    Sein bares Gelt ob einem hauff /
    Wie solches wir hie fürten weck /
    Wers aber bracht hab in die Seck /
    Ist vns warhafftig vnbewist /
    Haben hierin gebraucht kein list.
    IACOB.
    Wie macht jr mir viel grawe har /
    Beraubt mich meiner Kinder gar /
    Ioseph ist hin / auch Simeon /
    Wolt diesen auch füren daruon /
    Vnd mir abermals leid zufügn?
    Last euch an vorigem benügn /
    Seid ingedenck meiner trawrign zeit /
    Vnd braubt mich nicht gantz aller freud.
    RUBEN.
    Vater gib den in meine hand /
    Bring ich jn nicht wider zu Land /
    So töde meine beide Sön /
    Wil mit meim Leib gut sein für jn.
    IACOB.
    Gwis las ich den nicht ziehen hin /
    Sol jm ein vnglück komen zu /
    Hett ich auff erd fürbas kein rhu.
    IUDA.
    Ah du mein Vater dencke doch /
    Das wir Treid müssen keuffen noch /
    Vnd dürffen doch gedachtem Herrn /
    Vnter die augen nicht begern /
    Wir bringen denn den Brudern mit /
    Darauff ich dich zum höchsten bitt /
    Las diesen mit vns ziehen hin /
    Mit meinem Leib ich Bürge bin /
    Wissen sonst nichts zu richten aus /
    Auch Simeon kümpt nicht zu haus /
    On dieses mittel / drumb gib rat /
    Dich wird nicht rewen dieser that.
    IACOB.
    Was hettet jr dem Man zu sagn /
    Das ich in meinen alten tagn /
    Noch hett ein Son / wie mögt jrs thain?
    So er doch ist mein freud allein?
    RUBEN.
    O Vater ich kan nicht gnug sagn /
    Wie er thet so gar vleissig fragn /
    Vmb all vmbstend / als er vor wist
    Dorfften fürwar brauchen kein list.
    IUDA.
    Vater gib dich zu fried vnd rhu /
    Den Knaben mir vertrawen thu /
    Wil jn stellen in deine hend /
    Oder schuld tragen bis ans end /
    So wollen wir vns machen auff /
    Die tewre zeit hat jren lauff /
    Das wir nicht leiden hungers not /
    Mit vns wird sein der liebe Gott.
    IACOB.
    Weil es denn nicht kan anders sein /
    So mus ich willigen darein /
    Vnd das befehlen Gott dem HERRN /
    Wiewol ichs siech nit sunders gern /
    Von besten früchten füret mit /
    Balsam / Honig / nach vnserm sit /
    Gewürtz / Myrrhen / Datel vnd Mandel /
    Am Gelt sols auch nicht haben fel /
    Nempt was jr dürfft / vnd noch darzu /
    Sein vorigs Gelt ein jeder thu.
    Wer weis / wie all ding gschaffen ist /
    Vnd ziehet hin zu dieser frist /
    Beniamin sol mit ziehen hin /
    Ob ich gleichwol bekümmert bin /
    Der ewig Gott geb euchs geleit /
    Vnd vor dem Man barmhertzigkeit /
    Das er euch beyde Brüder geb /
    Vnd ich noch desto lenger leb /
    Wil hie dieweil im elend sein /
    Der ich bin braubt der Kinder mein.
    BENIAMIN.
    Mein Vater / ein ding bitt ich hoch /
    Las mich zuuor dich küssen noch /
    Vnd dich nicht meinenthalben krenck /
    An Gottes gnad ich starck gedenck /
    Der wird mich gwislich wol bewarn /
    Das mir nichts bös sol widerfarn.
    IACOB
hertzet jn.
    Zeuch hin mein trost / meins hertzen freud /
    Gott sey mit dir zu aller zeit.
    RUBEN.
    Beware dich der starcke Gott /
    Der deinen Vetern halff aus not /
    Wünschen wir all von hertzen grund /
    Vnd ziehen hin jetzt zu der stund /
    Frölich / getrost / in Gottes nam /
    Wirst vns bald sehen all beysam.
     
    Nach diesen Worten treten sie ab / bis Ioseph seine Wort schier volendet hat.
     
     
Scena tertia.

    Tacita Iosephi, de fratrum suorum reditu & mirandis Dei factis, disputatio.
     
    IOSEPH
bey sich selbs.
    Mein Gott / wie bist so wünderlich /
    Wenn ich nim deine werck für mich /
    Die du hast jeder zeit gethan /
    Genug ich mich zu verwundern han.
    In gfehrligkeit mich fallen list /
    Meinr Brüder neid ward da gebüst /
    Die mich wolten gantz haben tod /
    Errettest mich aus solcher not /
    Liest mich verkauffet werden her /
    Da ich erlangt bald grosse ehr /
    Doch widerumb durchs Teuffels rat /
    Bey Potiphar kam in vngnad /
    Doch vmb vnschuld / darumb du auch
    Erbarmest dich / nach diesem brauch /
    Nach dem du hilffest in der not /
    Den / so vmb vnschuld leiden spot.
    Nun hastu mich alls leids ergetzt /
    Vber das Land Egypten gsetzt /
    Vnd meine Brüder sehen lan /
    Ist das nicht wünderlich gethan?
    Ist das nicht dein fürsichtigkeit?
    Das sie hie müssen suchen Treid /
    Vnd mir komen in meine hend /
    Wiewol mich keiner hat erkent /
    Wens nür dem liebsten Vatern mein /
    Daheim nicht brecht sunderlich pein /
    Das Beniamin her ziehen sol /
    Sonst wist ich alls zu richten wol /
    Befilch jn dir in deine hend /
    Bis alles kümpt zu gutem end /
    Wie du es Herr kanst schicken recht /
    Sey gnedig auch mir deinem Knecht /
    Vnd las mich deiner güte nach /
    Noch sehen meinen Vatern
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