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Jacob Und Seine Zwoelf Soehne

Titel: Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
Autoren: Thomas Brunner
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qvinti
     
Scena prima.

    Colloquium Ioseph cum Pharaone, & fratrum à se demißio.
     
    LANDUOGT
bey sich selbs.
    Ey wie ein wünderliche sach /
    Lang seumen sie sich in dem Gmach /
    Das hett ich mein tag nie gemeint /
    Nun gleub ichs erst / weil Ioseph weint /
    Das er jr rechter Bruder sey /
    Ist aber zu versthen darbey /
    Das sie sich haben gros versindt /
    An jm / weil er noch war ein Kind /
    Jr hertzlich bitten das ausweist /
    Drumb er denn billig wird gepreist /
    Das er zu jn kein hass thut tragn /
    Wil warlich Pharaoni sagn /
    Der diesen Man acht hoch vnd werd /
    Soviel ich itzund hab gehört.
     
    Zu Pharao.
     
    Hör Pharao mechtiger Herr /
    Des Iosephs Brüder sein von ferr
    Komen hieher aus Canaan /
    Hat sich jn selbs gezeiget an /
    Hertzlich geweint / vor grosser freud /
    Denn sein Vater lebt noch der zeit /
    Ein alter Man / eins grossen gschlecht /
    Wiewol Ioseph kam wie ein Knecht /
    Vnd lang must im Gefengnus sein /
    Bis er kam recht zu gnaden dein.
    PHARAO.
    Der post ich mich von hertzen frey /
     
    Zu dem andern Laggey.
     
    Ghe hin / vnd sag Ioseph darbey /
    Das er kom eilent für mich her /
    Zu reden ich mit jm beger.
    DER ANDER LAGGEY
zu Ioseph.
    Gnad Herr / der König Pharao /
    Ist vber alle massen fro /
    Hat schon der wunderlichen gschicht /
    Guten verstand vnd vnterricht /
    Solt komen für sein Maiestat /
    Gros lust er jtzt zu reden hat.
    IOSEPH
zu seinen Dienern.
    Bleibt hie / vnd tröst von meinent wegn /
    Mein liebe Brüder hie entgegn /
    Bringet jn auch her Brot vnd Wein /
    Ich wil zu Pharao hinein.
    PHARAO
rüfft Ioseph entgegen.
    Ioseph ich frew mich deines heils /
    Hab ghört mit lust / doch nur eins theils /
    Wie deine Brüder jetzt sein hie /
    Warumb thetest mirs sagen nie /
    Het ich erkend langst deinen stam /
    Solst haben noch ein grössern nam.
    IOSEPH.
    Gros gnug hastu mich König gmacht /
    Beger mir keinen grössern pracht /
    Meins Vatern lebn erfrewt mich sehr.
    PHARAO.
    Den soltu lassen bringen her /
    Mit seinem gantzen Hausgesind /
    In meinem Landt er herberg find /
    Vnd schicks also / wie ich thu sagn /
    Gib deinen Brüdern Ross vnd Wagn /
    Auch Gelt darzu / hin auff die Strass /
    Weil ich leb / diese nicht verlass.
    IOSEPH.
    Gott lohne deiner Maiestat /
    Für solche mir erzeigte gnad /
    Wie mein Herr schafft wil ich jetzt thain /
    Sie sein daheim bey mir allein.
     
    Bey sich selbs.
     
    O Gott / du heist wol Wunderbar /
    Dein mechtigkeit ich hoch erfar /
    Die doch vns vnerforschlich ist /
    Verleih auch gnad zu dieser frist /
    Das mein Vater her zu mir kum /
    Vnd gstillet werd sein schmertz vnd grum.
     
    Zu seinen Brüdern.
     
    Fur freud ist mir gantz worden heis /
    Jr Brüder mein müst auff die Rheis /
    Kein rhu hab ich / ich sehe dan /
    Iacob den fromen alten Man /
    Darumb ziecht hin mit Ross vnd Wagn /
    Thut also meinem Vater sagn /
    Vater wir bringen gute Mehr
    Ioseph dein Son schickt vns hie her /
    Ist mechtig / in Egypten Land /
    Wil vns erneeren alle sand /
    Gosen das land wil er dir gebn /
    Da du in fried vnd rhu solt lebn.
    Hie habt jr Gelt / nempt alle hin /
    Beniamin / dir mehr schüldig bin /
    Mein lieb ist gegen dir nicht gring /
    Nim hin dreyhundert Silberling /
    Auch sol man dir geben fünff kleid /
    Ewer jedem ist seins bereit /
    Kemmerlin für sie mit dir hin /
    Stell jn die zu nach meinem sin.
    Hauspfleger bleit sie weiter fort /
    Kanst suchen an dem rechten ort /
    Ross vnd auch Wagen / saum dich nicht /
    Mein hertz nach meinem Vattern ficht.
    CUBICULARIUS.
    Furderlich wil ich richten das /
    Erfrew michs vber alle mass.
    OECONOMUS.
    Wagen vnd Ross ist bald bereid /
    Weil man gibt jedem seine kleid /
    Wil ich die fuer zurichten wol /
    Das man kein mangel spüren sol.
    RUBEN.
    Dein wolthat vnd sehr gros geschanck /
    Weit vbertriffet allen danck /
    Der ewig Gott belohn es dir /
    Trewlich wöllen den bitten wir.
    IOSEPH.
    Gott sey mit euch / mit seinem segn /
    Gros freud hab ich vmb ewret wegn.
     
    Alda neigen sie sich / vnd ziehen dauon.
     
     
Scena secvnda.
    IOSEPH
bey sich selbs.
    Nun wil ich für den König gahn /
    Seinr Maiestat erst zeigen an /
    Wie es mit meinem Vatern alt /
    Vnd seinen Kindern hab ein gstalt /
    Im leib erst rürt sich alls mein Blut /
    Ah du mein liebster Vater gut /
    Was denckstu jtzt in deinem hertz /
    Was hastu ghabt dieweil für schmertz /
    Weil auch Beniamin ist von dir /
    Deins schwachen leibes lust vnd zier /
    Ah Herr mein Gott / thue mir gnad gebn /
    Das ich jn seh in meinem lebn /
    So wil ich dich für solche gnad /
    Loben
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