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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten
Autoren: Tom Clancy
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dem ganzen Deck. Das ist kein Witz.»
    Powers führte seine Männer aufs Hauptdeck, und sie bewegten sich vorsichtig zum Bug. Der Aufbau der Costanza war achtern. Das Deck davor war mit Containern beladen, die etwa die Größe eines Lkw-Anhängers hatten. Jeweils zwei oder drei von ihnen waren aufeinander gestapelt, und zwischen den Stapeln befand sich ein schmaler Gang, was ihnen erlaubte, ungesehen zum Bug zu gelangen. Der Sergeant hatte keine Nahkampferfahrung, aber seine Männer hatten alle Flinten, und er verstand etwas von Infanterietaktik.
    Der Regen hatte endlich nachgelassen, klatschte aber immer noch hörbar auf die metallenen Container. Als sie das Ende des letzten Behälterstapels erreichten, sahen sie, daß die vordere Ladeluke offen war und daß über der Steuerbordseite ein Kran hing. Powers spähte um die Ecke des Stapels und erblickte zwei Männer, die an der anderen Seite des Decks standen. Sie schienen nach Südost zu sehen, zur Hafeneinfahrt. Es würde nicht leicht sein, sie zu überrumpeln. Er und seine Männer gingen einfach gebückt auf sie zu. Sie hatten die halbe Strecke zurückgelegt, als einer der beiden sich umdrehte.
    «Wer sind Sie?»
    «Staatspolizei!» Powers hatte den Akzent registriert und hob seine Waffe, aber er glitt auf einem Decksbeschlag aus, und sein erster Schuß ging in die Luft. Der Mann, der rechts stand, riß eine Pistole hoch, feuerte ebenfalls daneben und ging hinter einem Container in Deckung. Der vierte Polizist lief um die Ladeluke herum und schoß auf die Containerkante, um seinen Kameraden Feuerschutz zu geben. Powers hörte ein Stimmengewirr und das Geräusch von rennenden Füßen. Er holte tief Luft und eilte nach Steuerbord.
    Niemand war zu sehen. Die Männer waren offensichtlich nach achtern gelaufen. Die Reling war an einer Stelle unterbrochen, und eine Leiter führte ins Wasser, aber Powers sah nur ein Sprechfunkgerät, das jemand fallen gelassen hatte.
    «Verdammte Scheiße.» Die taktische Lage war schlimm. Er hatte es mit bewaffneten Kriminellen zu tun, die in unmittelbarer Nähe, aber außer Sicht waren, und gleich würde ein Boot mit anderen Bewaffneten kommen. Er schickte einen seiner Männer nach Backbord, um dort aufzupassen, und befahl einem anderen, die Steuerbordseite im Visier zu behalten. Dann stellte er Sprechfunkverbindung zur Einsatzzentrale her und erfuhr, daß jede Menge Hilfe unterwegs war. Powers beschloß, es drauf ankommen zu lassen. Er hatte Larry Fontana gekannt, er hatte seinen Sarg mit aus der Kirche getragen, und er wollte verdammt sein, wenn er die Chance ungenutzt ließ, die Leute zu schnappen, die ihn umgebracht hatten.
     
    Ein Wagen der Staatspolizei hatte die Führung übernommen. Das FBI war nun auf der Brücke, die den Hafen von Baltimore überspannt. Das nächste Problem bestand darin, von der Schnellstraße zum Terminal zu kommen. Ein Streifenpolizist sagte, er kenne eine Abkürzung, und dirigierte die Kolonne von drei Pkws. In eben diesem Augenblick fuhr ein sechseinhalb Meter langes Boot unter der Brücke hindurch.
     
    «Das Ziel biegt nach rechts, scheint Kurs auf einen Frachter zu nehmen, der am Kai liegt. Kurs drei-fünf-zwei», meldete Seine Hoheit.
    «Ha», sagte Ryan. «Wir haben sie.»
    «Znamirowski, warum schließen wir nicht etwas auf», befahl Jackson.
    «Sie könnten uns sehen, Sir - der Regen läßt nach. Wenn sie nach Norden fahren, kann ich an ihrer Backbordseite aufholen. Sie fahren zu dem Schiff da ... Wollen Sie, daß wir neben ihnen sind, wenn sie dort ankommen?» fragte Hauptmaat Znamirowski.
    «So ist es.»
    «Okay. Ich stelle jemanden an den Suchscheinwerfer. Captain Peters, Sie möchten sicher, daß Ihre Jungs an Steuerbord sind. Sieht so aus, als ob da gleich was lossein wird», bemerkte Hauptmaat Znamirowski. Nach den Vorschriften der Navy durfte sie auf keinem Kampfschiff Dienst tun, aber wie hatte sie ahnen können, daß hier ein Kampf stattfinden würde?
    «Ja, danke.» Peters erteilte den Befehl, und Breckenridge wies den Männern ihre Plätze zu. Ryan verließ das Ruderhaus und ging nach achtern aufs Hauptdeck. Er hatte seinen Entschluß gefaßt. Dort draußen war Sean Miller.
     
    «Ich höre ein Boot», sagte einer der Polizisten gelassen.
    «Ja.» Powers lud gerade seine Flinte. Er sah nach achtern. Da hinten waren Leute mit Waffen. Er hörte Schritte - Verstärkung!
    «Wer hat hier das Kommando?» fragte ein Beamter.
    «Ich», antwortete Powers. «Sie bleiben bitte hier. Die beiden
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