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Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Niel Bushnell
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1813 gereist. Du hast mir damals geholfen, und jetzt bitte ich dich noch einmal um Hilfe.«
    »Ein Springer?« Sexton wirkte wenig interessiert. »Wessen Tunnel?«
    »Was?«, fragte Jack verwirrt.
    »Durch welchen Tränentunnel du gekommen bist.«
    »Durch den von Admiral Nelson. Er ist in der Schlacht gestorben. Sie werden ihn heute hier bestatten.« Jack zeigte zu der Stelle, wo eines Tages, wie er wusste, der große schwarze Sarkophag stehen würde.
    Sexton kratzte sich den Bart. »Nelson? Tot?« Er zog die dichten Augenbrauen hoch. »Wieder mal typisch.« Er wandte sich ab und schlurfte aus der Krypta.
    »Warten Sie«, sagte Jack leise. »Es ist noch jemand mit mir hierhergekommen. Er will mich töten, und meine Freunde auch. Ich muss ihn aufhalten.«
    Sexton seufzte schwer und drehte sich wieder um, um Jack zuzuhören.
    »Ich glaube, er ist hier irgendwo. Er trägt eine schwarze Rüstung. Er nennt sich Rouland.«
    »Rouland?«, keuchte Sexton.
    »Ja, haben Sie ihn gesehen?«
    »Ist nicht hier.« Sexton wandte sich erneut ab und trottete zu den Stufen, die aus der Krypta führten. » Würde ich wissen.«
    Ein Windstoß blies an Jack vorbei, und er fuhr herum und sah Rouland mitten im Raum auf dem Bauch liegen.
    »Töte ihn, schnell!«, keuchte Sexton. »Töte ihn, solange du es noch kannst.«
    Das war Jacks Chance. Er hatte noch immer das Paladinschwert in der Hand. Es summte leise und nährte sich durch seine Finger von seinem Zorn. Das grüne Leuchten wurde stärker, entsprechend zu seinen Emotionen.
    Und doch zögerte er.
    Rouland kam zu sich und stand anmutig auf. Zunächst machte er einen verdutzten Eindruck und sah sich um. Er berührte die offene Wunde in seiner Brust mit den Fingerspitzen. Dann sah er Jack an und verzog sein Gesicht zu einem diabolischen Grinsen.
    »Hast du mich durch einen Tränentunnel gezogen?«, fragte er ungläubig.
    Jack antwortete nicht. Seine Knöchel taten weh, so fest hielt er das Schwert gepackt. Sein Arm pochte, als würde das Schwert danach schreien, benutzt zu werden. Er hielt sich zurück, aber die innere Anspannung wuchs.
    »Was für eine Frechheit! Wie konntest du es wagen, mich anzufassen?« Roulands Verachtung ließ nach; an ihre Stelle trat widerstrebende Bewunderung. »Ich habe schon einmal von einer solchen Tat gehört, aber geglaubt habe ich solche Geschichten keine Sekunde lang.« Er ging wie ein hungriger Tiger in der Krypta auf und ab. »Und doch sind wir hier. Bemerkenswert, durchaus. Der Stoff, aus dem Legenden sind.« Er legte eine Hand auf einen der kalten Steinpfeiler, die das gewaltige Kirchenschiff oben trugen, befühlte seine Oberfläche. »Ich erinnere mich an eine solche Legende, Begebenheit, Anomalie. In meiner eigenen Vergangenheit. Zwei Jungen, die ein Buch gestohlen haben und gemeinsam in den Tränentunneln untergetaucht sind.«
    Nun war Jack an der Reihe zu lächeln.
    »Das warst du?«, fragte Rouland. Er schüttelte den Kopf, das Gesicht eine Mischung aus Verärgerung und Frustration. »Du hattest das Buch die ganze Zeit über? Ich werde wohl langsam alt.«
    Jack tastete nach seiner Hosentasche; das Buch war immer noch da.
    Rouland sah Sexton an, der seinem Blick nicht ausweichen konnte. Er musterte den Alten mit der Eindringlichkeit eines Adlers.
    »Ich kenne dich«, sagte er schließlich. »Habe ich dich nicht irgendwann getötet?«
    Sexton sagte nichts.
    Rouland sah wieder zu Jack. » Was hast du dir davon erhofft, mich hierherzuzerren? Hast du gedacht, du könntest mich besiegen? Hast du gedacht, du könntest mich aufhalten?«
    »Ich habe die Rose«, sagte Jack.
    Roulands Augen verengten sich. »Ja, durchaus. Aber nun weiß ich, wo sie sich die ganze Zeit versteckt hat. Du hast mich in die Vergangenheit gebracht und mir gezeigt, wo ich die Rose finden kann. Und da ich nun weiß, wie ich an mein kostbares Buch herankomme, werde ich im Triumphzug in die Anderswelt zurückkehren können. Ich werde diese Welt hier opfern, um über die andere zu herrschen. Du hast mir eine zweite Chance gegeben, Jack, und dafür werde ich dir ewig dankbar sein. Mehr noch, du darfst lange genug leben, um mit anzusehen, wie diese Welt hier als Feueropfer für mein Reich fällt. Was für ein Glückskind du doch bist, so etwas miterleben zu können.« Zwei Bälle aus knisternder Energie wuchsen in Roulands Händen.
    Jacks Hand zitterte; das Schwert rief nach ihm, seine Energie vibrierte Jacks Knochen entlang. Er konnte es kaum stillhalten.
    »All das wird dank dir
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