Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Niel Bushnell
Vom Netzwerk:
klärte Eloise sie auf.
    Der Grimnar winkte erneut. Er glitt gleichmütig eine Treppe hinab, die zur Krypta führte.
    Jack runzelte die Stirn. »Der Grimnar hat Rouland hierhergebracht. Wieso hilft er uns jetzt?«
    »Grimnare dienen niemandem«, erklärte Eloise. »Er hatte seine eigenen Gründe dafür, Rouland hierherzubringen. Hier geht es um Größeres als Roulands Intrigen.«
    Jo-Jo klammerte sich an Jack. »Wohin gehen wir, Jack?«
    »Ist schon gut.« Jack verzog das Gesicht und verbarg seine Zweifel kaum. »Wir folgen diesem Vieh.«
    Als sie die Stufen hinuntergingen, ließ das Licht nach und warf schwache Schatten auf die alten Mauern.
    Sie bogen um die Ecke in die große Krypta, und plötzlich war der Grimnar verschwunden. Weiter vorn in der Raummitte stand jemand anders, zeitlos und makellos, die Augen in Meditation geschlossen. Bei ihrem Eintreten öffnete Rouland die Augen und durchbohrte sie mit seinem eisigen Blick.
    »Bitte lass mich dir mein Beileid ausdrücken, Jack.« Er seufzte. »Ich weiß, wie sehr der Verlust dich schmerzt.« Er machte ein mitfühlendes Gesicht.
    Jack spürte das Gewicht des Schwerts in seiner Hand. Er packte den Griff fester.
    »Du hast sie umgebracht«, sagte er kühl.
    Rouland schüttelte den Kopf. »Nein. Ich bin persönlich hierhergekommen, um deine Mutter und dich vor der Rose zu schützen. Ihre Macht ist immens, Jack. Das ist nichts für Ungeübte. Du wirst sie mir jetzt geben.«
    Eloise stürmte vor, das Schwert gezogen. Grünes Licht gleißte, und es gab einen gewaltigen Schlag. Als Jack die Augen wieder aufmachte, klebte Eloise, durch irgendeine un sichtbare Kraft gehalten, oben an der Decke der Krypta, alle viere von sich gestreckt. Aus ihren Augen floss weißliches Blut und tropfte zu Boden.
    Rouland stand da, einen Arm zu ihr ausgestreckt, und hielt sie dort fest. Er sah nach unten und stellte fest, dass ihr Schwert aus seiner Brust ragte und sich von seiner Kraft nährte. Er stolperte einen Schritt zurück, riss das Schwert mit der freien Hand heraus, und sein Brustbein krachte scheußlich. Er at mete aus, und dann stand er wieder aufrecht da und hatte seine Fassung zurückgewonnen.
    Er schaute auf das Schwert und drehte es herum, dann ließ seine Hand den Griff los. Es schwebte vor ihm in der Luft und tanzte leicht. Dann machte er eine Handbewegung, und es flog nach oben, durchbohrte Eloises Brust und drang noch in die Steindecke ein. Während das Schwert sich nährte, wehrte sich Eloise gegen seine Macht und versuchte verzweifelt, ihre Hände freizubekommen.
    »Sehr gut, Eloise, da hast du ja doch einiges von mir gelernt.« Rouland hustete. »Zwei Zentimeter weiter nach links und du hättest mein Herz getroffen – und vielleicht sogar Erfolg gehabt. Aber wie immer hast du versagt. Erbärmlich.«
    Davey brüllte Rouland an, als würde er aus einem Traum hochfahren, und stürzte sich wild auf ihn. Bevor er auch nur dicht genug herankommen konnte, konzentrierte Rouland sich, die Augen wie zwei schwarze Striche, und Davey klebte an der Wand. Rouland sah lächelnd zu, wie Davey sich wand, ohne etwas gegen die geheimen Kräfte seines grausamen Ver stands ausrichten zu können.
    Jack schüttelte den Kopf. »Lassen Sie sie gehen, Rouland. Ich habe die Rose jetzt.«
    Roulands Augen weiteten sich. »Ja, das kann ich sehen. Du setzt meine Sinne in Brand.« Er schloss die Augen. »Du besitzt nicht die Fähigkeit deiner Mutter, sie vor mir zu verbergen. Du scheinst wie ein Leuchtfeuer durch Raum und Zeit und rufst alle zu dir, die sie suchen. Du brauchst Schutz vor den Wesen, die zu dir unterwegs sind; Wesen, die du dir nicht einmal vorstellen kannst.«
    Jack rümpfte angewidert die Nase. »Sie bieten mir Schutz an?«
    »Ich bin der Einzige, der dazu in der Lage wäre, Jack. Auf die Rose sind viele aus. Finstere, bösartige Wesen. Sie können die Rose jetzt endlich sehen, das Geschenk, auf das deine Mutter in all den Jahren so gut aufgepasst hat. Du kannst es nicht beschützen. Das kann nur ich.«
    Jack hatte das Gefühl, von Roulands Worten und ihrer Überzeugungskraft vergiftet zu werden. Jo-Jo versteckte sich ängstlich hinter ihm. Jack beruhigte ihn, und die Finger des Kleinen entspannten sich.
    Hinter Rouland tauchte, über einen großen Sarkophag gebeugt, der Grimnar wieder auf, streckte einen langen Arm aus und zeigte auf Rouland. Vor Jacks Augen löste sich der Grimnar in nichts auf, nur der Arm blieb noch einen Moment lang sichtbar, und der Zeigefinger schwang von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher