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Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Titel: Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck
Autoren: Ruediger Schache
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sich selbst oder einem geliebten Menschen, begegnet man der letzten, höchsten Wahrheit. Hier kann auch der einfallsreichste Verstand keinen Ausweg mehr erfinden. Sterben, oder das Sterben begleiten, sind Vorgänge, in denen jedes Ego zusammenbricht und loslassen muss. Deshalb ist es ein so heiliger Akt für alle, die damit verbunden sind. Es ist die höchste Wahrheit in der materiellen Welt und sie lautet: Woran auch immer du dich festhältst, es wird vergehen.
    Wenn ich einen geliebten Menschen verliere, weil er stirbt, habe ich eine unveränderbare Situation. Zumindest dieser kann ich mein Ja geben, auch wenn die Trauer weiter in mir abläuft. Aber wenn eine Trennung in einer Beziehung stattfindet, fällt mir die Annahme des Loslassens weniger leicht. Es geht lange hin und her.
    Dieses Loslassen eines sterbenden Menschen ist endgültig und damit klarer vorgegeben als das Loslassen einer Beziehung. In einer Beziehung gibt es bis zum letzten Moment und sogar darüber hinaus immer noch Hoffnung. Ein letztes scheinbares Hintertürchen. Der Verstand denkt: »Der andere lebt ja noch, also könnte sich noch alles zum Guten wenden.« Selbst wenn beide aktiv beschlossen haben, dass es nicht mehr gut werden kann, klammert sich ein Teil des Unterbewusstseins an den Funken der Idee, es könnte sich doch noch alles ändern. Ein Wunder könnte geschehen. Die Liebe könnte am Ende doch noch siegen. Oder eines Tages würde der andere die Liebe erkennen und zurückkommen. Und dann dürfte man weiter an die Liebe glauben und müsste nicht annehmen lernen, dass Liebe kommen und auch gehen kann.
    Solange diese Geschichte des Verstandes nicht erloschen ist, hat man der Beziehung das Sterben nicht erlaubt. Man hält sie fest – und damit auch sich selbst gebunden.
    Genau so habe ich es schon erlebt. Was soll man dagegen tun?
    Als Erstes erkennt man vielleicht: Vorwürfe sind sinnlos. Niemand hat recht oder unrecht, wenn etwas stirbt. Wer hat recht, wenn eine Blume verwelkt? Wer macht einen Fehler, wenn die Bäume im Herbst ihre Blätter abwerfen? Niemand hat recht oder unrecht wenn eine Beziehung zu Ende geht. Man kann der Tatsache ein Ja geben, dass alles in dieser materiellen Welt einen Anfang und ein Ende hat. Und man kann ein Ja dazu geben, dass man selbst nicht in der Lage ist, den großen Lebensfluss umzuleiten, wenn dieser beschlossen hat, in eine neue Richtung zu fließen. Die Gefühle und Emotionen werden dennoch ablaufen, aber mit einem Ja zum Fluss erzeugt man nicht auch noch einen zusätzlichen Kampf gegen das Loslassen an sich. Gegen den Fluss selbst.
    Das materielle Loslassen
    Wie kann ich es schaffen, dass mir die materiellen Umstände oder meine Wünsche nicht mehr das Leben so schwer machen? Soll ich den Wünschen entsagen? Wird es dann leichter?
    Es ist wahr, dass die materielle Welt eine Ablenkung ist, welcher der Verstand gerne folgt. Deshalb wird in vielen spirituellen Lehren als Weg das Loslassen ins Zentrum gestellt oder zumindest die Nichtbeachtung der materiellen Dinge.
    Doch was geschieht, wenn man der Idee folgt, dass die materiellen Dinge nicht gut wären? Oder dass sie den spirituellen Weg erschweren? Es entsteht Ablehnung. Dann kommen Gedanken auf wie: »Im Geld ist ein Übel enthalten. Es nicht wirklich gut für die Entwicklung der Menschen.« Oder: »Sieh dir nur all die Menschen mit viel Besitz an. Die meisten sind nicht wirklich glücklich. Viele sind sogar schlechte Menschen.« Und so weiter.
    Solange man eine Sehnsucht hat oder einen Wunsch und man sich selbst die Geschichte erzählt, dies wäre nicht gut, erzeugt man Ablehnung. Es ist ein Nein zum eigenen Inneren.
    Niemand weiß, ob die Erfüllung einer großen Sehnsucht nicht vielleicht die letzte große Erfahrung auf einem sehr langen Weg ist und diese den betroffenen Menschen anschließend in die Erleuchtung führt. Wer kann das sagen? Niemand weiß, ob nicht das letzte Karma verschwindet, wenn jemand eine Familie und Kinder erlebt? Oder ein Unternehmen aufbaut? Wer könnte behaupten zu wissen, dass etwas Materielles für einen bestimmten Menschen schlecht wäre? Es könnte auch gerade die Erlösung seiner letzten verbliebenen Wünsche sein. Und danach wäre er davon frei.
    Loslassen ist kein Konzept, um weiterzukommen. Loslassen ist etwas, was das Leben bringt. Oder auch nicht. Darauf hat man keinen Einfluss. Den einzigen Einfluss, den man hat, ist der, einer Situation, in der Loslassen stattfinden will, ein Ja zu geben. Ihr keinen Widerstand
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