Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Titel: Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck
Autoren: Ruediger Schache
Vom Netzwerk:
auf dieser Erde in jeder Sekunde stattfinden und vergehen. Da erzeugt ein Mund ein paar Geräusche. Was hat das mit Ihnen zu tun? Zunächst einmal nichts.
Sie erleben den Ort und geben ein Ja zu diesem Ort.
Sie nehmen die Situation wahr, indem Sie die Töne aus einem Mund hören. Diesem Vorgang können Sie ein Ja geben. Ein solches Ja hat nichts damit zu tun, dass Sie dem Inhalt des Gesprochenen zustimmen würden. Sie hören einfach nur die Worte im Raum.
Sie nehmen sich selbst wahr und was in Ihnen geschieht. Auch dagegen gibt es nichts zu sagen.
    Bis hierhin haben Sie nicht gekämpft. Von diesem ruhigen Platz aus können Sie nun eine Antwort überlegen. Oder auch nicht. Ihr Handeln wird jetzt nicht bestimmt sein von Emotionen wie Stolz, Gegenwehr, Wut oder Ähnlichem.
    Die zweite Erkenntnis: Ich muss mich nicht ständig entscheiden
    Ich habe häufig das Gefühl, etwas tun zu müssen, dabei weiß ich oft gar nicht, was ich genau tun soll.
    Die ziellose innere Unruhe kann verschiedene Ursachen haben. Es kann eine kreative Kraft anwesend sein, die nach außen drängt. Dann geht es darum, ins Handeln zu kommen. Man kann Sport machen oder etwas Kreatives erschaffen, um ruhiger zu werden. Hier geht es im ersten Schritt nicht sofort darum, das Richtige zu finden, sondern überhaupt etwas zu tun. Die Energie in einem sucht einfach nach Bewegung.
    Die innere Unruhe kann auch daher kommen, dass man glaubt, sich in einer Entscheidungssituation zu befinden und keine Entscheidung parat zu haben. Dann kann man prüfen, ob das überhaupt die Wahrheit ist. Man fragt sich: »Weiß ich wirklich sicher, dass gerade durch mich eine Entscheidung getroffen werden muss? Wäre nichts zu tun auch eine mögliche Entscheidung?« Wenn dies so ist, geben Sie der Entscheidung, dass Sie jetzt nichts tun, ein Ja. Dann kommt die Ruhe zurück.
    Auch wenn ich das verstehe, hört damit dieses Gefühl von Unruhe nicht auf, das mich zwingen will, etwas zu verändern. Manchmal verändere ich dann einfach irgendetwas Sinnloses. Ich kaufe etwas, was ich nicht brauche. Oder es fängt ein Streit an.
    Der Verstand kennt vor allem Lösungen, die im Handeln bestehen. Er ist darauf trainiert, sich für Aktivitäten zu entscheiden. Gehe ich Weg A oder gehe ich Weg B? Antworte ich lieber dieses oder lieber jenes? Komme ich, bleibe ich oder gehe ich?
    Doch was immer auch gerade anstehen mag, es gibt meistens noch eine dritte Möglichkeit: Beobachte, was der Fluss macht.
    Diese Möglichkeit ist für den normal geschulten Verstand so absurd, dass er nicht darauf kommt, sie als Wahlmöglichkeit zu sehen. Wieso sollte man beobachten, was der Fluss macht? Wo ist da der Sinn? Wie soll man da etwas zum Positiven bewegen?
    Vielleicht bewegt sich der Fluss gerade sowieso zum Positiven, wenn man ihn einfach nur fließen lässt? Wenn man dem Fluss ein Ja gibt, so wie er gerade fließt.
    Was wäre, wenn Sie sich gar nicht entscheiden müssten? Würde der Fluss Ihres Lebens aufhören, an Ihnen vorbeizufließen? Würde ein Nichtentscheiden das Leben anhalten? Können Sie sicher sein, dass durch ein Nichtentscheiden wirklich ein Nachteil entstehen wird?
    Die dritte Erkenntnis: Ein Ja gegenüber einem anderen bedeutet nicht: »gut finden«, »nachgeben«, »aufgeben« oder »anpassen«. Es bedeutet einfach nur: »Ja!«
    Wenn ich mich darin übe, die Kraft des Ja in mein Leben zu integrieren, rutscht mir im Gespräch manchmal ein Ja heraus und ich bin mir nicht sicher, ob ich damit nicht wirke wie jemand, der allem zustimmt.
    Ein Ja ist niemals ein Problem. Sie können einem anderen voll und ganz in seiner Meinung zustimmen und dennoch voll und ganz Ihre eigene Meinung darlegen. Darin liegt keinerlei Widerspruch. Sie stimmen nicht dem Wahrheitsgrad der Meinung zu, sondern der Anwesenheit des anderen und der Situation, dass er seine Meinung sagt. Es ist ein »Ja, ich verstehe dich«. Und dabei sieht man den anderen an und sagt auch innerlich Ja.
    Angenommen, jemand sagt: »Die Erde ist eine flache Scheibe, das ist bewiesen.« Dann muss man dazu keine Meinung haben. Vielleicht hat man selbst andere Informationen. Aber der andere glaubt nun einmal an seine Informationen und das ist die Wahrheit in diesem Augenblick, der man ein Ja geben kann.
    Interessant ist der Moment, wenn man erkennt, dass der andere überhaupt keine Frage hat, denn dann muss man ihm auch nichts entgegensetzen. Würde er hingegen sagen: »Ich habe gehört, die Erde sei eine flache Scheibe, aber ich bin mir nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher