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Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Titel: Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)
Autoren: Sarah Beth Durst
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Frauen. Sie näherten sich. Der Drache stieß einen gellenden Schrei aus, als die Ritter von Princeton den Garten stürmten. Lily entließ die Rosen und sackte auf dem Erdboden zusammen.
    Die Rosenbüsche zogen sich wieder auf ihren Hügel zurück. Die Tulpen fielen aus dem Drachenmaul und glitten von seinen Augen. Die Efeuranken schrumpften und schlängelten sich zurück. Die Bäume richteten sich wieder auf und standen an den Rändern des Gartens, dunkel und stumm wie zerbrochene Wächter.
    Die Klingen hoch erhoben, angeführt von Jake, stürmten die Ritter auf das bezwungene Untier zu.
    Blutüberströmt und bedeckt mit einem Teppich aus Blütenblättern lag der Drache in der Mitte des Gartens und rührte sich nicht mehr.

Kapitel achtzehn
    Sechs Monate später
    L ily streckte ihren Schwertarm ganz gerade aus. »Ist es so richtig?«
    Tye lümmelte lässig auf einer Bank hinter Vineyard Club und verspeiste ein ketchuptriefendes Käsesteak-Sandwich. »Sicher«, sagte er mampfend, »wenn du umkippen willst … «
    »Sehr lustig.« Sie warf ihm einen wütenden Blick zu und strich sich hektisch ein paar Haare aus dem schweißüberströmten Gesicht. Von der Feuchtigkeit waren ihre Haare ganz kraus geworden. Hätte sie doch nur etwas mit kurzen Ärmeln angezogen! Aber es war Dezember, und sie hatte nicht damit gerechnet, so ins Schwitzen zu kommen.
    »Jake, willst du’s ihr nicht mal zeigen?«
    Jake warf Lily sein umwerfendes Lächeln zu und rammte seine Schulter gegen ihre.
    Natürlich flog sie zur Seite und landete mit einem dumpfen Geräusch und einem mürrischen »Aua!« auf dem gefrorenen Rasen. »Das beweist gar nichts. Jake könnte einen Elefanten umwerfen.«
    Der, Gentleman wie immer, reichte ihr die Hand und half ihr hoch. »Wenn du was nicht bist, dann ein Elefant«, sagte er ernst.
    Sie hatte schon beeindruckendere Komplimente gehört, aber na ja. Lächelnd klopfte sie sich den Schmutz von Pullover und Jeans. »Danke, Jake.«
    »Du flirtest schon wieder mit meiner Freundin«, grummelte Tye.
    Jake wurde rot. Seine Ohrenspitzen nahmen ein lebhaftes Rosa an. »Ich, ähm, also ich hole dann mal die Übungsschwerter.«
    Tye legte den Rest seines Käsesteak-Sandwichs weg und sprang von der Bank. Während Jake im Inneren des Clubs verschwand, ging er hinüber zu Lily und legte ihr die Arme um die Taille. »Bloß, dass du’s weißt«, sagte er, »ich habe vor, dich heute Abend zu entführen, bis oben hin mit Eiscreme vollzustopfen und dir dann einen Phönix zu zeigen, der sich aus seiner eigenen Asche erhebt.«
    Lily grinste und schlang beide Arme um seinen Hals. »Nicht das übliche ›Abendessen und Kino‹?«
    »Kein Abendessen. Nur eine Tüte Eis. Dein Großvater ist der Meinung, ich hätte einen schlechten Einfluss auf dich. Und ich muss doch meinen Ruf wahren.«
    »Das hat er gesagt?« Sie würde ein Wörtchen mit Grandpa reden müssen. Wieder mal.
    »Na ja, er hat nicht ganz so viele Worte benutzt.« Tye fuhr Lily mit den Fingern durchs Haar und legte ihr liebevoll eine Hand auf die Wange. Sofort spürte sie das vertraute Prickeln der Magie auf ihrer Haut. Er zog sie näher zu sich heran und gab ihr einen Kuss. Seine Lippen waren weich und sanft und wunderbar.
    Eine bekannte Stimme unterbrach sie. »Und ob ich überzeugt bin, dass du ein schlechter Einfluss bist. Hör bitte damit auf, meine Enkelin in aller Öffentlichkeit abzuschlabbern.« Tye und Lily fuhren auseinander. Grandpa kam aus dem Club auf sie zu. »Jake sagte mir, dass ich euch beide hier finde.«
    »Danke, oh du lieber Bruder mein«, murmelte Tye.
    »Grandpa … «, begann Lily.
    Er hob die Hand. »Du hast einen Brief.«
    Lily spürte, wie ihr Herz schneller schlug. »Aha?«
    »Sie tragen neuerdings Post … «, entfuhr es Tye. »Ooh, richtig. Dieser Brief.«
    Lily wischte sich die verschwitzten Hände an ihrer Jeans ab und befahl sich, ganz ruhig zu bleiben. Kein Grund, nervös zu sein. Sie hatte vor sechs Monaten die Schule gewechselt und machte ihr Abitur an der Princeton Highschool, um näher bei Mom zu sein. Es war ihr gelungen, ihren Notendurchschnitt zu halten. Sie hatte sogar noch einen zusätzlichen Leistungskurs belegt. »Großer Umschlag oder kleiner?«, fragte sie.
    Mit unbewegter Miene überreichte ihr Richard einen Geschäftsbrief. Lily presste ihn einen Augenblick lang an ihre Brust und versuchte, ihr Herz zu zwingen, langsamer zu schlagen. Es konnte keine Ablehnung sein, oder doch?
    »Du bist aufgeregt? Im Ernst?«, fragte
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