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Italian Basics

Italian Basics

Titel: Italian Basics
Autoren: Gräfe und Unzer <München> , Sebastian Dickhaut
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1. Außeritalienischen Dolce-Vita-Schule:
    »Mano e piede! Unser beliebter Körpersprachkurs fürs Palaver beim Italiener. Wir lernen: Begrüßungsküsschen geben. Gestikulieren mit vollen Rotweingläsern. Handyhaltung bei gleichzeitigem Spaghettiwickeln. Energisches Schulterzucken. Herzliches Schulterklopfen. Heftiges Umarmen. Abschiedsküsschen geben.«
    Ok, können wir. Aber jetzt wollen wir auch wie die Italiener reden. Nur worüber? Übers Essen? Na, da haben wir jetzt genug gehört. Also was? Vielleicht das:
    Affari – Geschäfte
    Geschäftemachen ist für Italiener wie Atmen – und wer vergeudet die schöne Essenszeit schon mit Gerede übers Luftholen? Ist der Mund aber abgewischt und kommt der caffè corretto, muss übers Geschäft geredet werden, damit das Überziehen der Mittagspause Sinn hat.
    Guter Einstieg: »Ich lade Sie natürlich ein!«
    Schlechter Einstieg: »Natürlich laden Sie mich ein!«
    Amici – Freunde, Freundinnen
    Heilig wie die Familie. Besser: Man kann sie sich selber aussuchen. Schlechter: Man darf sie nicht so schlecht wie seine Geschwister behandeln. Was man in Italien auch nicht tut. Frauen wie Männer sind stolz auf ihre Freunde und pflegen sie mit Wangenküssen (baci).
    Gut: »Wen soll ich für dich lieben/schlagen?«
    Schlecht: »Das ist dein Problem«
    Amore- Liebe
    Reimt sich auf lavore (arbeiten), was immer noch besser ist als »Liebe und Hiebe«. Die Arbeit liegt vor allem am Anfang der Liebe und das Geheimnis des italienischen Erfolgs dabei ist, dass man die Kunst des Redens und Zuhörens beherrscht wie nirgends sonst auf der Welt. Paare, von denen man das auch nach Heirat und Kinderkriegen noch sagen kann, genießen allerhöchste Verehrung im Land – wie alles, was schön und selten ist.
    Gut: »Ich kann dir stundenlang zuhören!«
    Schlecht: »Redest du schon lange?«
    Automobile
    Als die Deutschen das Auto erfanden, sagte der liebe Gott: »Sehr ordentlich, aber Rennen fahren kann man damit nicht.« Also reichte er das Auto zu den Italienern runter, die wild rumprobierten, bis sie den Fiat 500 (Topolino – Micky Maus – genannt) erfanden sowie die Hupe, das Losfahren bei Rot und das Parken in vier Spuren. »Va bene«, sagte der liebe Gott, »aber was ist jetzt mit Autorennen?« Subito, sagten die Italiener, und erfanden den Formel-1-Ferrari. Weil man mit dem aber weder hupen noch über Ampeln fahren noch falsch parken konnte, wußten sie nicht viel damit anzufangen. Da rief Gott einen Mann, in dessen Heimat täglich und ganz offiziell Rennen gefahren wird – ohne jedes Limit, ohne jede Ampel, ohne je zu stoppen und nur mit der Lichthupe. Seitdem sind alle glücklich.
    Gut: »Skumi! Skumi! Skumi!«
    Schlecht: »Lass mich bloß mit dem Schumacher in Ruh!«
    Bambini – Kinder
    Warum haben echte italienische Lokale weder Kinderstühle noch Malstifte? Weil ein echtes italienisches Kind gefälligst nicht ruhig am Tisch sitzt, sondern auf der Antipasti-Theke die Gesellschaft mit selbstverfassten Freudenschreien unterhält, Kellner im Slalomtanz trainiert und die Langusten zum Spielen aus dem Aquarium holt. Kommt das Essen, sitzen sie. Und genießen Pizza, Risotto, Muscheln, Saltimbocca, Tiramisu. Weswegen es in echten italienischen Lokalen auch keinen Pinocchio-Teller gibt. Aber warum gibt’s in diesem Italien-Buch keine Kinder zu sehen? Weil, äh, ja, nun, hm … weil man sich halt erst mal noch ein bisschen kennen lernen will. Aber im nächsten Buch gibt es ein großes Familienfest. Parola d’ onore (Ehrenwort)!
    Gut: »Ganz wie der Papa!«
    Schlecht: »Müsst ihr nicht ins Bett?«
    Calcio – Fußball
    »Ich finde, die Italiener sind das friedfertigste Volk der Welt.« Du hast wohl noch nie in Italien bei einem Fußballspiel auf der Tribüne gestanden? »Doch, deswegen sag ich das ja!« Wie bitte? »Na, wer schon beim Spielen so viel Action macht, der hat doch gar keine Lust und Kraft mehr, einen Krieg anzufangen!« Ah ja.
    Gut: »Grüß Gott, ich bin der Beckenbauer Franz«
    Schlecht: »Hat Mailand denn zwei Teams?«
    Dottore!
    Offizielle Anrede des Gastes durch den Wirt in Pizzeria-Deutsch, meist verbunden mit erschreckend-jugendlich in die Höhe geworfenem Arm, der dann beruhigend-sanft auf der Schulter des Angesprochenen zu kurzer Ruhe kommt. Beobachtet wurden folgende Reaktionen.
    Gut: »Ciao, maestro« (aber ohne Schulterklopfen)
    Schlecht: »Haben wir zusammen studiert?«
    Famiglia – Familie
    Fängt bei der Mamma an und hört niemals auf, ob man zu zweit ist
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