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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale
Autoren: Philip Jose Farmer
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beibehielt und sich den feindlichen Schiffen näherte. Das Mondlicht war stark genug, um Ismael zu zeigen, daß die Kriegsschiffe kleine Boote ausschleusten. Es handelte sich um schnelle, stromlinienförmige Fahrzeuge, die stets mit acht Leuten bemannt waren. Es stand außer Frage, daß sie versuchen wollten, die Roolanga zu entern, während ihre Mutterschiffe alles tun würden, um sie zu rammen. Was das Rammen anging, so mußten sie dabei jedoch vorsichtig zu Werke gehen, da ein zu starker Aufprall beide Schiffe auseinanderbrechen lassen konnte. Führten sie das beabsichtigte Manöver jedoch mit zu wenig Kraft aus, bestand die Möglichkeit, daß beide Schiffe nur leichte Schäden davontrugen und es der Roolanga gelang zu entkommen. Gelang es den Angreifern nicht, das Flaggschiff der Eindringlinge zu zerstören, waren die Enterkommandos der Gnade seiner Besatzung ausgeliefert.
    Ismael machte sich keine Gedanken über dieses nahezu selbstmörderische Unternehmen. Es gab keine Möglichkeit, es abzuwenden. Während die kleinen Boote – die schneller waren als das große Schiff – längsseits kamen, wartete er ab und ließ die Harpunen vorbereiten. Eine Salve von Schüssen durchbohrte die Hüllen der angreifenden Schiffe, und manche der Harpunen versenkten ihre widerhakenbewehrten Köpfe in die Steigleitern oder Gasblasen. Die getroffenen Blasen verloren Gas, und die Schiffe verloren augenblicklich an Höhe. Die Mannschaften rannten eilig über die Decks, kappten die Leinen, schmierten eine Gummilösung über die Blasenlöcher und versuchten die Hüllenrisse abzudichten.
    In der Zwischenzeit hatten die Boote ihre Harpunen ebenfalls herumgeschwenkt. Sie hielten auf die Seiten der Roolanga zu, schlugen Löcher in die Schiffshülle und kletterten an Bord.
    Das Mutterschiff war mit der Roolanga zusammen gesunken, fiel jedoch nicht schnell genug und segelte nun über ihr dahin, so daß der Kiel beinahe die Aufbauten des Flaggschiffes berührte. Das gewaltige Ruder knallte gegen das in der Nähe der Brücke befindliche Ruder der Roolanga und riß ein großes Loch. Aber gleichzeitig ging ihr eigenes Ruder in die Brüche.
    Die Roolanga setzte ihren Kurs fort und segelte zwischen zwei gegnerischen Schiffen hindurch, die, nachdem sie sie verfehlt hatten, beinahe miteinander kollidierten. Weitere Angreiferboote hängten sich an die Roolanga, aber die Bogenschützen nahmen die Enterkommandos unter Feuer und trieben die Überlebenden zurück. Solange es den Mutterschiffen nicht gelang, die Roolanga zu rammen, hatte es keinen Sinn, den Kampf weiterzuführen.



Die feindlichen Schiffe drehten mit dem Wind ab, während die Roolanga dagegen ankämpfte. Und dann, als die Zeit und der Mond auf die Zalarapamtraner herablächelten, führte sie ein Wendemanöver durch und nahm schnell Fahrt auf.
    Der restliche Teil der Flotte hielt sich etwa eine Meile hinter ihr auf. Jene Schiffe des Gegners, die die Stadt bereits verlassen hatten, sammelten sich und unternahmen den Versuch, gemeinschaftlich gegen die Flotte vorzugehen, aber sie hatten keine Chance mehr, irgendeines der fliehenden Schiffe zu erwischen. Die heranjagende Flotte, deren Kommandanten sich untereinander mit Leuchtkäferbehältern Zeichen gaben, wechselten den Kurs und brachten den Gegner in Verwirrung.
    Obwohl die Invasoren weitaus schwerer beladen waren und über eine Menge unabgeworfener Feuerbomben verfügten, kamen sie besser voran. Ob der Wind oder einfach das Kriegsglück auf ihrer Seite war, vermochte niemand zu sagen. Ismael hatte keinen Befehl gegeben, die restlichen Bomben abzuwerfen und die Schiffe damit noch schneller zu machen. Er war immer noch der Ansicht, daß man sie noch würde gebrauchen können und studierte momentan ihre Möglichkeiten.
    Immer noch herrschte Nacht. Der Mond sank hinter den westlichen Horizont, und die Schwärze kehrte zurück, erleuchtet nur von den Lichterketten beider Flotten. Ismael schlief dreimal, während der Mond auf Verfolger und Verfolgte sechsmal herabschien. Dann ging die riesige rote Sonne auf und offenbarte, daß der Abstand zwischen ihnen zwar geringer geworden, aber immer noch beträchtlich genug war, um keine Sorgen aufkommen zu lassen.
    Inzwischen hatte man die Beschädigungen an der Hülle der Roolanga repariert. Das Schiff durchfuhr dreimal rote Krillwolken und fing genügend der kleinen Lebewesen ein, um damit die Vorratskammern zu füllen und die Blasenwesen zu füttern. Die zusätzliche Gasversorgung befähigte die
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