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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale
Autoren: Philip Jose Farmer
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von der Öffnung löste und das aus den Blasen entweichende Gas zischte, warf er eine Signalrakete über Bord, deren Schweif während des Falls einen leichten Bogen beschrieb und dann mit einem hellen, mehrere Sekunden anhaltenden Leuchten nach oben schoß.
    Eine Minute später leuchtete mehrere Meilen östlich von ihrem Standort ein ähnliches Signal auf. Der Erste Offizier der Roolanga hatte das unter dem Felsüberhang aufleuchtende Zeichen gesehen und mußte nun damit beschäftigt sein, eine kleine Gasblase aufsteigen zu lassen, die sich tausend Fuß hoch erheben und dann ihre komprimierte Gasfüllung durch ein aus einer Bodenpflanze gewonnenes Pulver entzünden würde.
    Die Roolanga mußte nun aufsteigen, um sie zu treffen, während die über der Stadt kreisenden Schiffe langsam herabsanken.
    Die Boote kamen aus dem Schatten der Klippe heraus. Über ihnen, am Rand der Booragangah-Plattform, tanzten einzelne Lichter. Eine ganze Kette von Leuchtkörpern geriet in ihr Blickfeld, als aus der Stadt des Gegners ein Schiff auslief.
    Man hatte Alarm gegeben. Nun würden kleine Boote ausschwärmen und den Felsüberhang einer Untersuchung unterziehen.
    Eine kleine Windbö drückte Ismaels Boot plötzlich voran. Das Gasablassen war beendet. Die Männer fuhren die Masten aus, schwangen die Rahnocken in ihre Position und setzten die Segel. Die Nacht war mondlos und die Roolanga völlig unbeleuchtet, aber die getroffene Übereinkunft besagte, daß die Boote und das Mutterschiff sich an einem ganz bestimmten Punkt trafen, sobald das erste Signal gegeben worden war. Die sich langsam erhebende Roolanga würde eine Weile nach Nordosten fliegen müssen. Dann würde sie drehen und darauf hoffen, daß der Nordwestkurs sie in Sichtweite der Boote brachte. Das große Schiff hatte nicht allzu viele Manövriermöglichkeiten in dieser Zone. Wenn das Vorhaben mißlang, mußte es wiederholt werden.
    Ismael beobachtete die Lichter des ersten Schiffes, das den immensen Schatten, der die Stadt Booragangah darstellte, verließ. Wenn es auf seinem gegenwärtigen Kurs verblieb, konnte es die Roolanga rammen. Er warf einen Blick nach oben, konnte die Flotte der Zalarapamtraner jedoch noch nicht sehen. Sie würde unsichtbar bleiben, solange der Mond noch nicht schien und sie der Stadt nahe genug gekommen war. Wenn man der Sanduhr allerdings trauen konnte, mußte der Mond in zwanzig Minuten über den Horizont klettern.
    Zehn Minuten vergingen. Ismael starrte in die Finsternis hinaus und sah hin und wieder zurück oder hinauf. Drei weitere Lichterketten waren mittlerweile aufgetaucht. Vier Schiffe kreuzten also nun um die Stadt und hielten nach den Götterdieben Ausschau. In den Docks würden einige andere bereitstehen, die nur darauf warteten, daß man ihnen ein Signal gab, das sie zu Hilfe rief.
    Wieder vergingen fünf Minuten.
    „Wo bleibt sie nur?“ murmelte Ismael. Und dann sah er den gewaltigen Umriß der Roolanga endlich. Sie segelte nach Nordosten, wie die Boote nach Südosten unterwegs waren. Man befand sich auf Kollisionskurs.
    Ismael stieß hastig ein paar Befehle hervor. Ein Matrose öffnete einen im Innern des Bootes angebrachten Verschlag und förderte einen Behälter zutage, der Leuchtkäfer enthielt. Das von ihnen erzeugte Licht war zwar nicht sonderlich intensiv, aber dafür waren sie dem Schiff auch bereits nahe genug. Eine Minute später blinkte vor ihnen ein dunkelrotes Feuerauge auf. Signale wurden ausgetauscht, dann schwenkten die Boote in ein Manöver ein, das es erlaubte, sie an Bord zu nehmen.
    Noch bevor sich das erste Boot in Sicherheit befand, ging der Mond auf. Ein paar Minuten später leuchtete weit oben am Himmel ein weißes Licht auf. Eines der Schiffe von Booragangah hatte ein Signal gegeben. Die Lichterketten bewegten sich auf die Roolanga zu, und bald darauf wurden die herannahenden Schiffe im Mondlicht sichtbar.
    Die Roolanga hielt an ihrem gegenwärtigen Kurs fest und flog nach Nordwesten, bis sie alle Boote eingesammelt hatte. Dann schwang sie herum, krängte gegen den Wind und erreichte einen Kurs, der sie genau auf die vier anderen Luftschiffe zutrieb.
    Als die beiden Parteien sich bis auf eine halbe Meile genähert hatten, änderte die Roolanga plötzlich den Kurs. Die Mannschaft arbeitete verzweifelt, setzte jeden Fetzen Segel und brachte das Schiff schließlich dazu, mit dem Wind nach Osten abzuschwenken.
    Als Ismael einen Blick zurückwarf, sah er die Lichter von vier weiteren Schiffen, die sich gerade
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