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Isabellas Unterwerfung

Isabellas Unterwerfung

Titel: Isabellas Unterwerfung
Autoren: Kat Marcuse
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am ganzen Körper.
    Ihre Stimme war hart, aber es kostete sie viel Kraft, ihn nicht anzuschreien, er solle sich zusammenreißen. „Ich bin Geschäftsfrau, Paul. Spätestens in einer Woche ist nicht ein Bild mehr übrig.“
    Paul schniefte.
    „Nun geh und wasch dein verheultes Gesicht. Es geht gleich los. So willst du doch nicht in die Fänge der Presse geraten, oder?“
    Mit hängenden Schultern ging er ins Bad.
    „Was für ein Tag.“ Isabella schüttelte angewidert den Kopf. Als wäre das seine erste Ausstellung. Jedes Mal der gleiche Schwachsinn. Wenn ich mich so anstellen würde, hätten Jesse und ich den Laden bereits dicht machen können . Theatralisch warf sie die Hände in die Luft. Künstler! Ich möchte einmal einen Mann treffen, der weiß, was er will, und das auch gnadenlos durchzieht.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Kapitel 2
     
     
    Die Ausstellung lief noch besser, als Isabella es prophezeit hatte. Innerhalb von drei Stunden waren über die Hälfte der Fotografien verkauft. Paul aalte sich im Bad der Menge. Nichts ließ den verzagten Künstler von vor vier Stunden erkennen. Schmunzelnd beobachtete sie, wie Paul mit den Möchtegern-Damen der oberen Zehntausend flirtete und die Presseleute in angeregte Gespräche verwickelte. Isabella hatte ihn nie direkt auf die Entstehung der Bilder angesprochen. Vielleicht, weil sie Angst vor der Antwort gehabt hatte. Paul lachte gekünstelt und lächelte die beiden aufgetakelten Frauen an, die nicht von seiner Seite wichen.
    Isabella mochte diese Menschen nicht. Sie stellten etwas dar, das sie nicht waren, und dachten, mit Geld könnten sie die Fassade aufrechterhalten. Doch im Grunde tat sie nichts anderes. Ihre Fassade war nur weniger menschenverachtend.
    Im Augenwinkel nahm sie eine schwarze Gestalt war. Der Mann war groß und schlank und … Als sie genauer hinsehen wollte, war er verschwunden. Merkwürdig! Isabella schüttelte den Kopf. Schließlich hatte sie die Gästeliste selbst aufgestellt. Hier war niemand, den sie nicht kannte.
    Jean-Luc kam mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. „Na, schönste aller Frauen. Ich habe das Gefühl, dass es richtig gut läuft.“
    Isabella gab ihm links und rechts ein Küsschen auf die Wange. „Ja, es läuft sogar noch besser, als ich gedacht habe.“
    „Bei dem Kleid ist das kein Wunder“, lobte sich Jean-Luc.
    Isabella stellte sich in Pose und machte einen Schmollmund. „Ich habe einen exquisiten Schneider. Vielen Dank noch mal für das Kleid.“
    Jean-Luc lachte. „Du machst es mir leicht. Du würdest auch in einem Kartoffelsack gut aussehen. Schönheit lässt sich nicht verbergen.“ Da war es wieder, schon zum zweiten Mal an diesem Tag. Isabella brachte tatsächlich ein strahlendes Lachen zustande.
    „Sei mir nicht böse, aber ich habe morgen früh zehn Uhr eine Anprobe, und ich brauche meinen Schönheitsschlaf. Grüß den kleinen bösen Mann von mir.“ Jean-Luc gab Isabella noch einen Kuss und verschwand. Der kleine böse Mann war kein Geringerer als Jesse. Sie verstand immer noch nicht, warum die zwei sich hassten wie die Pest. Als sie sich nach Jesse umsah und er sie verärgert beobachtete, sah sie ein, dass sich das nie ändern würde.
    Isabella ging entspannt durch die Gänge zwischen den Bildern. Die Idee mit dem Labyrinth war gut angekommen.
    In den nächsten Wochen musste sie alle Fotografien ihren neuen Besitzern übergeben. Noch vor ein paar Stunden hatte sie sich gewünscht, dieses Zeug endlich los zu sein, und nun ergriff sie Wehmut.
    Sie stand in der hintersten Ecke der Galerie, abgeschirmt von Wänden aus Gipskarton, die verruchte Bilder zeigten. Wieder betrachtete sie eines der Fotos und ließ sich in eine andere Welt entführen. Es stellte eine nackte Frau dar, die sich, mit einem Gespinst aus Stoff bedeckt, lasziv auf einem Steinfußboden räkelte. Die zarten Rundungen ihres Körpers durch den Stoff zu erahnen, blieb der Fantasie des Betrachters überlassen. Eigentlich wäre es ein ganz normales Aktfoto gewesen, wenn die unverhüllte Haut nicht mit roten Striemen übersät gewesen wäre.
    Isabella berührte sachte die Male, und wieder beschleunigte sich ihr Atem. Es ist nur ein Foto, verdammt. Eine gestellte Szene, um sie zu fotografieren . Doch die Augen der Geschundenen blickten voll Wollust und Gier in die Kamera. Konnte man als Model einen solchen Blick auf Kommando vortäuschen oder war doch etwas Wahres an den Bildern? Isabella beneidete die Fremde. Eine solche Lust
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