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Isabellas Unterwerfung

Isabellas Unterwerfung

Titel: Isabellas Unterwerfung
Autoren: Kat Marcuse
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von solchen Typen.“
    Sie warf noch einen Blick auf das Andreaskreuz, winkte Jesse kurz zu und verließ die Galerie.
     
    Jesse sah ihr hinterher, als sie um die Ecke bog, und das Herz krampfte sich ihm zusammen. Isabella und er waren seit über fünfzehn Jahren befreundet. Er war ihre Gefühlskälte und Härte gewöhnt, doch in den letzten Wochen hatte ihre Fassade Risse bekommen, und es schien die unendliche Einsamkeit durch, die sie gefangen hielt. Zu gern hätte er ihr geholfen, doch Isabella blockte alles, was ihr Privatleben betraf, ab. Wann waren sie das letzte Mal zusammen Essen gewesen oder auf einen Cocktail in einer Bar, nur um sich mal wieder zu unterhalten? Es war Monate her, und Isabella zog sich immer weiter zurück. Umso überraschender war es für ihn gewesen, wie sie auf die Fotos reagiert hatte. Sie versuchte, es vor ihm zu verbergen, doch die Bilder ließen sie nicht kalt. Immer wieder hatte er beobachtet, wie sie das Bild von Lucian angestarrt hatte. Das war der eigentliche Grund, warum er es umgehängt hatte. Hier kam es viel besser zur Geltung. Fast hätte er laut gelacht, als sie mit gesenktem Kopf an dem Foto vorbeigelaufen war, nur um nicht hinzuschauen. Eine Geste, die Lucian mit Sicherheit gefallen hätte. Doch Jesse machte sich auch Sorgen um Isabella. Dass sie zugab, dass die Bilder sie verunsicherten, zeigte deutlich, wie verwirrt sie war. Er griff nach seinem Handy und wählte Damians Nummer.
    „Hey, was gibt’s?“
    „Damian, ich bin nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee war, Lucian heute Abend einzuladen. Isabella ist total durch den Wind.“
    „Sie ist eine arrogante Kuh. Natürlich ist sie durch den Wind. Darum geht es doch. Lucian wird sie ordentlich durchk…“
    Jesse fiel ihm ins Wort. „Halt den Mund. Du kennst sie nicht.“
    „Das, was ich sehe, reicht mir. Sie ist frustriert und zickig. Wann geht der ganze Hokuspokus denn los? Wann muss ich da sein?“
    Gar nicht, wenn du diese Laune mitbringst. Mir reicht’s allmählich.
    „Es wäre schön, wenn du etwas eher kommen könntest. Die Vernissage beginnt um neun.“
    „Ich komme mit Lucian. Wir sehen uns nachher.“
    Damian hatte aufgelegt, bevor Jesse noch was sagen konnte. Minutenlang stand er mitten in der Galerie und starrte sein Handy an. Wut brannte in seiner Brust und wich dann allmählich einer stoischen Frustration. Damians permanent schlechte Laune belastete ihre Beziehung zunehmend.
    Wenn die Ausstellung vorbei ist, müssen wir reden, mein Freund. Lange mache ich das nicht mehr mit.
    Jesse seufzte resigniert. Er wollte Damian nicht verlieren, aber er konnte sich nicht alles gefallen lassen.
     
    Als sich die Fahrstuhltür zu ihrem Penthouse öffnete, griff die Leere der Wohnung wie ein bösartiges Tier nach Isabellas Kehle. Es war zum verrückt werden. Sie war 31 Jahre alt, erfolgreiche Galeristin, wohlhabend, gut aussehend, aber unendlich einsam.
    Ich erkenne Schönheit, wenn ich sie sehe. Dass ich nicht lache. Jesse übertreibt mal wieder. Doch es war nicht das erste Mal, dass er ihr sagte, sie sei schön. Isabella ging ins Bad und ließ Wasser in die große, freistehende Wanne laufen. Sie zog Jeans und T-Shirt aus und sah sich kritisch im Spiegel an. Ihr langes schwarzes Haar breitete sich in dichten Wellen über ihren Rücken aus, ihre Brüste waren voll und dennoch fest, der Bauch flach, die Hüften schwungvoll. Sie betrachtete ihre langen Beine und ihren runden, knackigen Po.
    Vielleicht hatte Jesse nicht unrecht. Hässlich war sie nicht. Aber was nützte ihr das, wenn sie niemanden an sich heranließ? Traurig blickte sie in ihre leeren Augen. In letzter Zeit kostete es sie immer mehr Kraft, die Fassade der coolen Geschäftsfrau aufrechtzuerhalten. Manchmal wollte sie sich einfach nur fallen lassen, die Verantwortung jemand anderem geben. Doch da war niemand, der sie auffangen würde, niemand, der sie davor bewahrte, in ein tiefes, schwarzes Loch zu stürzen.
    Seufzend glitt sie ins Wasser, genoss, wie die Wärme in ihren Körper kroch, nahm die Rosenseife und ließ sie über ihre Haut gleiten. Eine Gänsehaut breitete sich über ihren nassen Leib aus, und als sie ihre Brüste einseifte, zogen sich die Brustwarzen zusammen. Genüsslich strich sie weiter über ihren vollen Busen, reizte die Nippel und zwirbelte sie sanft zwischen Daumen und Zeigefinger. Mit der rechten Hand glitt sie an ihrem Bauch entlang und weiter zwischen ihre Schenkel. Die Seife entglitt ihr und verschwand im Wasser.
    Sie war so
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