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Irische Liebesträume

Irische Liebesträume

Titel: Irische Liebesträume
Autoren: Emma Richmond
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Sie bei der ganzen Feier dabei sein”, sagte Terry. “Sie, Ellie Browne, sind hiermit herzlichst zu meiner Hochzeit eingeladen.”
    “Das ist sehr nett von Ihnen”, sagte Ellie, überwältigt von diesem großzügigen Angebot. “Aber ich will mich Ihnen nicht aufdrängen.”
    “Und warum nicht, um Himmels willen?”
    “Weil, nun, weil Sie mich ja überhaupt nicht kennen.”
    “Aber sicher tu ich das. Sie sind Ellie Browne – mit ‘E’.”
    Ausgerechnet in diesem Moment knurrte ihr Magen, und Ellie stöhnte auf. “Entschuldigung”, sagte sie verlegen.
    “Haben Sie Hunger?”, fragte Terry mitfühlend.
    “Ja, ein bisschen. Dürfte ich mir vielleicht ein Sandwich machen?”
    “Ich denke, wir können Ihnen etwas Kräftigeres anbieten”, sagte Feargal. Er stand auf, ging hinaus und kam nach einigen Minuten wieder. “Im Esszimmer ist ein kleiner Imbiss für Sie vorbereitet”, verkündete er. “Hier entlang, bitte.”
    Ellie stand auf und folgte ihm durch die Halle in ein dunkles, bedrückendes, förmlich eingerichtetes Zimmer. Ein langer geschnitzter Holztisch beherrschte den Raum. Um ihn herum standen dazu passende schwere Stühle. Sie drehte sich um, und ihr leicht entsetzter Blick fiel auf eine Reihe düsterer Ölgemälde an den Wänden.
    “Unsere glorreichen Vorfahren”, sagte Feargal leise, der dicht hinter ihr stand.
    “Sie sehen aus, als würden sie mich beobachten”, flüsterte sie zurück.
    “Das tun sie tatsächlich. Sie sitzen über uns alle zu Gericht.”
    “Sie sehen nicht sehr glücklich aus, oder?”
    “Nein. Und nun lassen Sie es sich schmecken.” Er lächelte flüchtig, dann ging er zurück in den Wohnraum und ließ die Tür offen.
    Dankbar begann Ellie, von der kräftigen Gemüsesuppe zu essen, die hervorragend schmeckte. Während sie aß, konnte sie die Stimmen von nebenan deutlich hören. Man sprach von einer gewissen Sylvia, die wahrhaftig gesegnet sei. Gesegnet weshalb? Und von wem?
    Nachdem sie das frische, knusprige Brot ganz aufgegessen hatte, machte sie sich über den Apfelkuchen mit Sahne her. Glaubte Feargal immer noch, sie sei ihm gefolgt? Ja, natürlich tat er das. Wahrscheinlich dachte er, sie und Donal hätten die Sache ausgeheckt.
    Feargal war zweifellos ein sehr attraktiver Mann, allerdings bezweifelte sie, dass sie ihn näher kennenlernen würde. Wie sollte sie auch, da sie nur diese eine Nacht hierblieb? Wie schade! Denn noch nie zuvor hatte sie diese überwältigende Anziehung gespürt. Sie hatte davon gehört, darüber gelesen, sie aber noch nie erfahren. Sie war noch nie richtig verliebt gewesen und hatte schon geglaubt, sie wäre zu diesem Gefühl nicht fähig. Oder ihre Erwartungen wären zu hoch. Sie hatte sich verliebt, natürlich hatte sie das. Aber aus dem einen oder anderen Grund hatten sich ihre Gefühle niemals vertieft. Ein kleiner Flirt mit Feargal hätte ihr Spaß gemacht.
    Ellie trank ihren Kaffee aus und nahm sich einige Prospekte von dem großen Tisch in der Halle, in der Absicht, sie auf ihrem Zimmer zu lesen. Als sie in den Wohnraum zurückging, um gute Nacht zu sagen, machte Feargals Mutter ihr einen Strich durch die Rechnung. Ihre Zerstreutheit schien auf einmal verschwunden zu sein, und sie klopfte einladend auf den freien Platz neben ihr.
    Sobald Ellie saß, begann sie, sie über ihr Leben in England auszufragen, erzählte ihr vom Leben der Leute in Slane und von den Vorbereitungen, die für die Hochzeit auf “The Hall” getroffen wurden.
    “Das klingt wunderbar”, sagte Ellie. Dann siegte ihre Neugier, und sie fragte lächelnd: “Warum war Sylvia wahrhaftig gesegnet?”
    “Sie kennen Sie?”, rief Feargals Mutter überrascht aus.
    “Nein”, gestand Ellie lachend. “Leider habe ich zufällig das Gespräch mit angehört.”
    “Oh!” Ein amüsierter Blick trat in ihre braunen Augen, und sie antwortete: “Weil sie Zwillinge bekommen hat.”
    “Dann ist sie wahrhaftig gesegnet”, stimmte Ellie zu.
    “Man wird noch wochenlang darüber reden”, meinte Feargals Mutter. “In einem kleinen Dorf wird über das geringste Ereignis endlos diskutiert, weil kaum je etwas passiert und jeder alles über den anderen weiß.” Einen Moment lang lag ein Schatten in ihren Augen, so als erinnerte sie sich an etwas. Dann schüttelte sie kurz den Kopf und fuhr fort: “Das kann sehr lästig sein, obwohl es auch sein Gutes hat. Steckt man in Schwierigkeiten oder hat ein Problem, so kommt von allen Seiten Hilfe. Und ich denke, dass die Leute bald
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