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Irische Liebesträume

Irische Liebesträume

Titel: Irische Liebesträume
Autoren: Emma Richmond
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antwortete Feargal. Er nahm Ellie den Koffer aus der Hand und ging mit ihr die Stufen hinunter und Richtung Auto.
    “O doch”, widersprach Ellie.
    “Natürlich reist du ab”, sagte er.
    Sie blieb stehen und sah ihn an. “Warum hast du dann deiner Mutter etwas anderes gesagt?”
    “Vielleicht weil ich ein Lügner bin?”
    “Das klappt nicht, Feargal. Ich werde nicht bleiben.”
    “Versuche ich etwa, dich dazu zu überreden?”, fragte er.
    Sie ging weiter. “Ich kann nur hoffen, dass der Motor anspringt.”
    “Das wird er.”
    “Gut.” Sie öffnete den Kofferraum, wartete darauf, dass Feargal ihren Koffer hineinlegte, dann, Gwen immer noch unter dem Arm, ging sie um den Wagen herum auf die Fahrerseite und stieg ein. Sie steckte den Schlüssel in das Zündschloss, drehte ihn um, und zu ihrer großen Überraschung – oder vielleicht auch Enttäuschung? – sprang der Motor beim ersten Mal an.
    Sie legte den ersten Gang ein, wollte schon die Handbremse lösen, da wurde die Beifahrertür geöffnet, und Feargal stieg ein.
    “Was hast du vor?”, fragte sie eisig.
    “Ich fahre natürlich mit dir.”
    “Das wirst du nicht tun.”
    “Oh doch”, sagte er leise.
    “Aber warum?”
    “Du weißt, warum. Ich will alles wissen über dieses erstaunlich schöne Mädchen namens Ellie. Ich will wissen, warum sie geblieben ist, obwohl ich mich so unmöglich verhalten habe. Warum sie Terry geholfen hat, ihren Hochzeitstag zu retten. Und warum sie meine Mutter nach Dublin gefahren hat, die Frau, die über ihren Großvater nur schlecht gesprochen hat.”
    “Was?”, flüsterte sie.
    “Er war doch nicht Phenas Vater, oder? Nein”, beantwortete er die Frage selbst, als Ellie ihn überrascht ansah. “Du brauchst nicht zu antworten, wenn du versprochen hast, es nicht zu tun. Wir haben dich nicht gerade gut behandelt, Ellie, wie? Keiner von uns.” Er umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie auf die Nase. “Wir haben es einfach nicht verdient, dass du uns noch eine Chance gibst. Auch ich nicht. Aber ich hoffe und bitte dich darum, dass du es tust.”
    “Warum?”
    “Weil es so lange gedauert hat, bis ich dich gefunden habe.”
    “Gefunden?”, wiederholte sie.
    “Ja. Und wenn du darauf bestehst abzureisen …”
    “Mit dir zusammen?”, fragte sie.
    “Ja. Ich habe dich einmal verloren, und es soll nicht wieder geschehen. Nur wäre es mir lieber, wir beide würden hierbleiben.”
    “Da bin ich mir sicher.”
    “Ich habe in den letzten Jahren schon sehr viele Male von hier weggehen und die Verantwortung den anderen überlassen wollen. Aber vielleicht bin ich doch besser, als ich dachte, denn ich habe es nicht über mich gebracht. Nachdem Terry nun weg ist und ich allein mit Mutter fertig werden muss und ein einsames Leben vor mir liegen würde ohne meine kleine Ellie …”
    Er kam näher zu ihr heran und fuhr fort: “Was hältst du denn davon, wenn wir jetzt nicht zur Fähre fahren, sondern zu meinem kleinen gemütlichen Haus in den Wicklow Mountains?”
    “Warum würdest du das wollen?”, fragte sie leise.
    “Weil du dann deinen Koffer nicht umsonst gepackt hättest.”
    “Das stimmt.”
    “Am Ende der Straße musst du links abbiegen”, wies er sie an.
    Ohne noch länger nachzudenken, löste Ellie die Handbremse und folgte seiner Anweisung.
    “Soll ich fahren?”
    “Nein.”
    Nach knapp einer Stunde hatten sie das Cottage erreicht. Feargal stieg aus, ging um den Wagen herum und öffnete Ellie die Fahrertür. Nachdem sie ausgestiegen war, hob er sie rasch auf die Arme und trug sie zur Tür, entriegelte sie, knipste das Licht an, stieß die Tür von innen mit dem Fuß zu und trug Ellie ins Schlafzimmer. Das Licht aus dem Flur fiel auf die bunte Tagesdecke, und Feargal legte Ellie mitten auf das Bett. Er zog ihr die Stiefel aus, stellte sie auf den Boden. Dann schlüpfte er aus seinen Schuhen, löste die Krawatte, öffnete den obersten Knopf seines Hemdes und legte sich zu Ellie aufs Bett.
    Feargal stützte sich auf einen Arm, ohne Ellie zu berühren, sah sie an und begann ruhig: “Bis zu meinem dreißigsten Lebensjahr glaubte ich, in meinem Leben alles zu haben. Ich war frei und ungebunden. Freunde, die verheiratet waren, Kinder hatten und gebunden waren, taten mir leid. Dann aber fing ich an, meine Meinung zu ändern. Plötzlich sehnte ich mich auch nach einem Menschen, der zu Hause auf mich wartet. Nach einer Frau, die mich liebt und die ich liebe. Die lächelt, wenn ich den Raum
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