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Interwelt

Interwelt

Titel: Interwelt
Autoren: Isidore Haiblum
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damit beschäftigt, sein Spielchen mit uns zu treiben: wir wirbelten um uns selbst und waren mindestens fünfzehn Stockwerk groß und dünn wie Stangenbohnen. Und plötzlich hüllte uns schmerzhafte Schwärze ein.
    »Versuchen Sie doch, für Ihre Tapferkeitsorden Geld zu bekommen«, sagte Bürgermeister Strapper von Glücksstadt zu mir.
    So, wie ich über die Stadt flog, erkannte ich, daß niemand glücklich war. Ich würde eine Beschwerde einreichen, sobald ich landete. Die Feuergold-Mechs stürmten gerade durch die Tür, als ich nach dem Linzeteum griff.
    »Was soll das heißen, daß jemand das Zeug gestohlen hat?« fragte ich Dr. Minkle.
    »Wir sind alle Nachbarn«, versicherte mir Zeb Nieby.
    XX21 winkte mir zu, während die Welt unter mir allmählich Form anzunehmen begann. Underwood und Snow waren da. Miß Follsom bot Seymour Salant einen Stuhl an, und der Tagblatt -Schnüffler rief mir zu: »Sie müssen verrückt sein, wenn Sie glauben, daß Sie so aus dem Stoff herauskommen!«
    Stoff? dachte ich. »Wie lange geht das so weiter?«
    »Lange«, antworteten Grange, Morton und Hennessy gleichzeitig.
    »Vielleicht für immer«, sagte Direktor Conklin.
    »Immer? Dann setze ich mich wohl am besten mit Dr. Saß zusammen.«
    »Dr. Saß«, erklärte Miß Norwick, »ist nicht zu erreichen.«
    »Auch der Rest Ihrer Gefolgschaft ist nicht hier, Chef«, sagte Miß Follsom.
    »Sie sind nicht wirklich meine Gefolgschaft, und schon gar nicht Gulach Grample!« entgegnete ich entrüstet.
    »Er erinnert sich!« rief Ed Morgan.
    Ich schloß die Augen und schwebte weiter. All diese Leute hier waren von damals. Auf dem Jetzt war niemand da, und ich war nun im Jetzt. Wie sollte ich aus dem Stoff herauskommen? Diese Interwelt-Sache war verdammt kompliziert und gefiel mir gar nicht.
     
    ICH, KLOX, BIN KÖNIG. ICH SITZE AUF MEINEM THRON, UND UNBESCHREIBLICHE SCHÄTZE UMGEBEN MICH SPIEGEL HÄNGEN AUS ALLEN WINKELN UM MICH, DAMIT ICH MEINE PRACHT BESSER BEWUNDERN KANN. DIES SIND DIE WELTEN DES VIELLEICHT, DES MÖGLICHEN, DES KÖNNTE-SEIN. MEINE ZEIT IST FAST ZU ENDE. BEDAUERLICHERWEISE KANN ICH NICHT HIERBLEIBEN. ICH VERSCHIEBE DEN STOFF. DIE WELTEN DER SUBMATERIE, ANTIMATERIE UND UNMATERIE LIEGEN DIREKT VOR MIR. WIR STOSSEN ZUSAMMEN. DIE EXPLOSION IST UNGEHEUERLICH. SIE ERSCHÜTTERT DEN GESAMTEN STOFF DES UNIVERSUMS. ICH HABE SIE ALLE NEUTRALISIERT. HEIL GEHE ICH DARAUS HERVOR, WIE MIR VON VORNHEREIN KLAR WAR. ICH EILE DEM DREIER-GLEICHGEWICHT ENTGEGEN.
     
    Ich öffnete die Augen. Wieder trieb ich dahin. Meine Leute waren verschwunden, der Aktivator ebenfalls. In einer Sekunde würde auch ich nicht mehr sein.
    Ich schloß die Augen, streckte die Hand aus. Ich berührte eine Schulter, einen Fuß, eine Nase. Ich war also doch nicht allein. Und was ich in meiner anderen Hand hielt, hoffte ich, war mein Aktivator.
    Wie lange würde das Linzeteum in diesem Aktivator noch reichen? Würde es uns hier mitten im Nichts ausgehen? Voll Grauen erinnerte ich mich an die Teile der Kraken, die leblos vorübergetrieben waren. Jetzt hatte ich es eilig! Ich entsann mich genau, wie der Aktivator aussah. Ohne die Lider zu heben, drückte ich auf Tasten, drehte Knöpfe, und zwischendurch machte ich mir große Sorgen. Und jetzt kam ich herum.
    Nach den Welten der Unlogik, Außerlogik und Nichtlogik flitzten die Welten des Vielleichts, des Möglichen und des Könnte-Seins vorbei, aber erst nachdem auch die der Submaterie, Antimaterie und Unmaterie vorbei waren, fanden meine Füße plötzlich festen Boden.
    Vorsichtig hob ich ein Lid.
    Üppiges Grün war rings um mich, genau wie meine sich den Hals verdrehende und aufgeregt aufeinander einredende Gefolgschaft, bestehend aus drei Männern, einer Frau und einem Mech. Der Aktivator in meiner Hand war ebenfalls wieder sichtbar.
    Eine Mücke summte und stach mich. Da wußte ich, daß ich auf der guten alten Erde war. Doch wo?
     
    Ich stieg aus dem Schacht, verschloß ihn wieder mit dem Kanaldeckel und putzte mich ab. Dann ging ich durch den grauen Nebel ins Gebäude. Nichts schien verändert zu sein. Mit dem Lift fuhr ich zum zweiten Stock.
    Die Tür zu 3F stand offen. Von einer Explosion keine Spur. Niemand wartete diesmal auf mich. Schreibtisch, Aktenschrank und Stühle waren fortgeschafft. Nur die leeren Wände und ein Fenster starrten mich an. Ich schaute in die anschließenden Büros. Sie waren genauso verlassen. Dann nahm ich den Fahrstuhl in den Keller.
    Ich fand den Hausmeister in seinem Zimmer mit dem
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