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Interwelt

Interwelt

Titel: Interwelt
Autoren: Isidore Haiblum
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Welt in Gefahr brächte?« rief Grample.
    »Unwissentlich!« warf ich ein.
    »Für wie dumm halten Sie mich eigentlich?« brüllte Grample aufgebracht. »Meine Damen und Herren, meine teuren Freunde, in diesem Augenblick sind auf meiner Heimatwelt Anwälte dabei, meinen Anspruch sowohl auf Aktivator als auch Linzeteum sicherzustellen und so das Recht der Öffentlichkeit zu wahren. Die besten Anwälte, möchte ich hinzufügen, die für gutes Geld zu haben sind. Eine beträchtliche Reihe von Handelsrouten werden durch das gesamte Universum erstellt, Routen, die alle der verschiedenen Welten miteinander verbinden, damit alle der unterschiedlichen Wirtschaften davon profitieren können, unter anderem auch diese wundervolle, beeindruckende Altersgesellschaft.«
    »Sie dürfen nicht auf ihn hören!« brüllte ich. »Er hat nur seinen eigenen Profit im Auge!«
    »Ein neues Zeitalter bricht an!« fuhr Grample, mich ignorierend, fort.
    Alle klatschten begeistert. Ich konnte jetzt nur noch eines tun: Grample unbemerkt eine auf den Schädel zu schlagen. Die Frage war bloß wie? Bei der Menge hatte ich mich schon unbeliebt genug gemacht. Es kamen immer weitere Vorschläge, was mit mir gemacht werden sollte, und kein einziger war davon für mich erfreulich.
    Da schwang die große Saaltür auf, und eine sehr gemischte Gruppe quoll herein: Mechs, die Mugger-Gang, Dr. Spelville, Dr. Saß und meine bunt gewürfelte Gefolgschaft.
    »Wir haben sie, Boß«, meldete Louie Mugger.
    »Seine Freunde und Helfershelfer«, erklärte Grample dem Bürgermeister.
    »Gute Arbeit«, lobte Bürgermeister Pendleton. »Wir dürfen nicht zulassen, daß diese Unruhestifter frei herumlaufen und unseren schwerverdienten Frieden untergraben!«
    »Warten Sie, Euer Ehren!« rief ich.
    »Wir haben lange genug gewartet«, entgegnete Pendleton.
    »Das Abkommen ist auch noch nicht unterzeichnet«, erinnerte ihn Grample.
    »Das werden wir, sobald diese Störenfriede aus dem Weg sind!«
    Die Neuankömmlinge stapften nicht gerade leise durch den Mittelgang. Ich sah, daß Mugger und seine Mechs meine Leute in die Mitte genommen hatten. Die Dinge nahmen einen unangenehmen Lauf. »Alles unter Kontrolle, Dunjer?« rief Saß.
    »Wenn Sie für die andere Seite sprechen, ja«, antwortete ich.
    »Haben Sie sie denn nicht vor den unvermeidlichen Katastrophen gewarnt?«
    »Sicher, aber sie halten mich dafür.«
    »Kraft meines Amtes«, erklärte der Bürgermeister, »verurteile ich all diese unbefugten Eindringlinge zu Gefängnis.« Er wandte sich an Grample: »Eine Nacht hinter Gittern wird sie vielleicht zur Vernunft bringen.«
    Die Hälfte der um den langen Tisch auf der Bühne Sitzenden nickte zustimmend, aber ein ziemlich kräftiger älterer Mann gab zu bedenken: »Was dieser Mr. Grample sagte und vorschlug, klang ja alles recht gut, aber wir haben nur sein Wort, daß die Sachlage auch stimmt. Und jetzt wollen wir diese anderen einsperren, ohne uns anzuhören, was sie zu sagen haben. Vielleicht haben Sie uns sogar einen Gefallen erwiesen, indem sie sich einmischten?«
    Ein anderer erhob sich. »Ich vertraue Mr. Grample, denn er macht einen sehr guten Eindruck auf mich. Aber ich finde es nicht richtig, diese anderen ins Gefängnis zu werfen. Wenn dieser Herr hier tatsächlich ein Sicherheitsmann von dieser anderen Welt ist, wie er sagt, würden wir es uns von vornherein mit der Obrigkeit dieser Welt verderben, wenn wir …«
    »Obrigkeit?« warf Grample ein. » Ich bin die Obrigkeit. Wem, glauben Sie denn, gehört diese andere Welt?«
    »Nicht Welt«, korrigierte ich ihn. »Stadt! Es ist nur eine Stadt!«
    Die Stadtväter um den Tisch wurden unruhig und redeten aufeinander ein, und die Menge im Saal hatte offenbar auch ihre eigene Meinung.
    »Saß«, flüsterte ich. »Haben Sie unseren Rückweg ausarbeiten können?«
    »Leider nicht. Sie stürzten sich zu schnell auf uns.«
    »Vielleicht könnte ich behilflich sein, Mr. Dunjer«, sagte Hefler. »Als UNO-Abgeordneter habe ich langjährige Erfahrung im Verhandeln. Wenn Sie mir genau erklären würden, worum es geht?«
    »Hat keinen Sinn«, wehrte ich ab. »Sie verstehen nur eines, und leider habe ich nicht genügend Waffen mitgebracht. Haben Sie Ihren Aktivator noch, Saß? Gut! Dann arbeiten Sie weiter an unserem Kurs.«
    »Dazu brauche ich absolute Ruhe.«
    »Die kriegen Sie im Kittchen.«
    »Aber was ist, wenn sie uns die Aktivatoren wegnehmen wollen?«
    »Dann wird Klox ihnen zeigen, was er kann, während wir uns in
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