Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Interregnum (Mundir) (German Edition)

Interregnum (Mundir) (German Edition)

Titel: Interregnum (Mundir) (German Edition)
Autoren: Daniel Budick
Vom Netzwerk:
vor dem es mich jetzt schon graute.
     
    Sand ist ziemlich bequem, vor allem, wenn es eine sandige Stelle ist, an der scheinbar öfter geschlafen wird und schon Generationen von Schläfern störende Steine entfernt hatten, dennoch ist der Boden stets so freigiebig, dass auch der Hundertste noch einen bekommt, den er nach minutenlangem Graben ausgebuddelt hat und wütend ins Wasser feuert. Der erste Stein wurde noch mit einem „Ey, mach keine Unordnung“ von Aiden kommentiert, der zweite, dritte und vierte nur noch vom schnarchen der Umgebenden. Schließlich gab auch mein Bewusstsein auf und ich entglitt der schmerzenden Realität.
     
    * * *
     
    Ich laufe über eine Ebene, um mich herum Nebel, alles in ein bläuliches Licht getaucht. Jemand scheint mich zu rufen. Ich wende mich in seine Richtung. Zwei Männer stehen vor mir, sie halten mich zurück. Ich werde aggressiv, sie werden aggressiv, etwas schüttelt meine Schulter, ich griff danach, war wach, wollte sie wegdrücken, war aber noch zu schwach. Ich atmete heftig, mein Herz rast.
    Der bärtige Hüne weckte mich zur Wachablösung, ich schüttelte kurz meinen Kopf, um wach zu werden und stand auf. Der Schlaf war zu kurz gewesen, ich setzte mich mit dem Rücken zu Bach und Feuer und starrte in den Wald.
    Wache ist immer langweilig, wenn sie das nicht ist, ist sie zu spannend, sie ist definitiv nie ein Vergnügen. Der Schlafmangel lässt einen frösteln und will die Augen verschließen. Es ist nicht Pflichtbewusstsein, das den Soldaten wach hält, es ist die Angst vor Strafe.
    Der Wald ist voller Geräusche. Ist er schon an einem lauen Sommertag voll vom Lärm der vielen Kreaturen, die verzweifelt flach gelegt werden wollen, so ist er Nachts ein Konzert voll Sex, Jagd und Rock&Roll. Einen Überfall Nachts im Wald vorherzusehen, ist schwierig, fast unmöglich. Man kann nicht bei jedem Knacken die Kameraden wecken, doch schüttelte ich den Soldaten neben mir, als ich eine Bewegung zwischen den Bäumen, aber kein Geräusch wahrnahm.
    Er verfluchte mich, meine Nachkommen, nach meiner Erklärung meine Wahrnehmung, versprach aber wach zu bleiben, während ich kurz im Wald verschwand.

K apitel III
     
    Ich schlich zwischen die zwei Bäumen, wo ich die Bewegung wahrgenommen hatte, ging tiefer in den Wald. Zehn Meter, zwanzig Meter, dreißig. Mein Herz und das Rascheln meiner Schritte tönten um die Wette. Im Augenwinkel sah ich eine Person auf mich zurasen, drehte mich instinktiv, wir prallten ineinander. Ich hängte mich an ihren Körper, die Beine um ihren Bauch und zog sie durch mein Gewicht zu Boden. Dort angekommen, drehte ich meinen Körper senkrecht nach oben, in die typische Schulhofschlägerdominationsposition und versuchte, ihre Hände zu kontrollieren. Es war ein regelrechtes Rodeo, sie stieß ihre Hüfte in die Luft und versuchte mich so aus dem Gleichgewicht zu bringen. Doch ich hatte ich die Oberhand. Bis ich in ihre Augen sah. Diese eisblauen Augen kannte ich, sie schienen zu Leuchten, der Boden kippte einmal nach links einmal nach rechts, ich kippte ebenfalls nach rechts, sie stieß mit ihrem rechten Bein nach meinem Unterleib, erwischte mein Knie, das linke schnellte hinterher, erwischte mein Schienbein. Wir waren einen Augenblick später wie zwei Käfer auf dem Rücken, jeder den anderen mit seinen Füßen in Schach haltend, im nächsten Augenblick war sie auf den Beinen, schnellte auf mich zu, an meinen Füßen vorbei und saß auf meinem Bauch, meine Handgelenke umgriffen, meine Arme weit über meinen Kopf gestreckt, ihr Gesicht nur wenig entfernt von meinem.
    Sie sah mir direkt in die Augen, ich roch ihren Atem als sie zu mir sprach, „Was hast du zu berichten?“ Vielleicht war das in dem Moment unpassend, aber ich spürte ihren warmen Körper auf meinem, und ich muss zugeben, es machte mich ein wenig geil. „Was hast du zu berichten?“ Ihr Griff um meine Handgelenke wurde fester.
    „Was willst du von mir?“, eine berechtigte Frage.
    „ Du solltest keinen Widerstand leisten.“
    „ Sonst was?“
    „ Du solltest meinen Befehlen gehorchen.“
    „ Welchen Befehlen“.
    Zu meiner Verwunderung schaute sie verunsichert.
    „So sehr ich diese Stellung auch genieße, können wir uns vielleicht zivilisiert unterhalten? Morgen? Wenn ich nicht bald zu meinen Kameraden zurückkehre, werden sie nach mir suchen.“
    „ Die schlafen tief und fest.“
    Ich glaubte ihr.
    Und tatsächlich stand sie auf und setzte sich außerhalb meiner Reichweite im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher