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Internat und ploetzlich Freundinnen

Internat und ploetzlich Freundinnen

Titel: Internat und ploetzlich Freundinnen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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der Mitarbeiter durchwühlt haben“, erzählt Jonas. „Die Köchin hat sie festgehalten und meinen Vater alarmiert. Der hat sofort die Polizei angerufen. Sie muss jeden Moment da sein. Im Schloss ist ganz schön was los. Die Mädchen hatten eine Menge Bargeld und ein teures Handy bei sich.“
    „Was!?“, entfährt es Carlotta.
    „Zwei Mädchen?“, hakt Manu aufgeregt nach. „Etwa Schülerinnen von Prinzensee?“
    Jonas schüttelt den Kopf. „Nein, zwei Praktikantinnen, glaub ich. Los, kommt endlich!“
    Carlotta und ihre Freundinnen wechseln einen Blick.
    „Zwei Praktikantinnen“, wiederholt Carlotta murmelnd. „Falls ich wetten würde, würde ich mein Taschengeld darauf verwetten, dass es Pia und ihre merkwürdige Freundin sind.“ Sie kaut auf ihrer Unterlippe. In der Zeit, in der sie mit den Hunden gespielt haben, müssen Pia und ihre Freundin im Schloss verschwunden sein und die Sachen der Angestellten durchwühlt haben. Unglaublich! Plötzlich wird ihr alles sonnenklar. Das Puzzle fügt sich zusammen. Durch ihr Praktikum im Schloss hatten die beiden Mädchen tagelang ungehindert Zutritt zu allen Einrichtungen des Internats. Sie kannten sich aus und durften sich überall frei bewegen, ohne Verdacht zu erregen. Sie müssen die Gelegenheit schamlos ausgenutzt haben. Moment mal! Carlotta stutzt. Irgendetwas stimmt nicht mit ihrer schönen Theorie.
    „Warum haben sie die Sachen hier versteckt?“, fragt sie die anderen. „Wieso haben sie sie nicht einfach weggeworfen, vergraben oder im See versenkt?“
    „Ist doch logisch“, sagt Manu sofort. „Damit wollten sie von sich ablenken und ihre Spuren verwischen. Sie haben bestimmt einkalkuliert, dass die Sachen früher oder später hier gefunden werden. Der Verdacht wäre dann garantiert auf Jonas gefallen.“
    „Was!?“ Jonas schnappt nach Luft.
    „Das ist echt unanständig!“, schimpft Sofie.
    „Und außerdem ziemlich gerissen“, meint Carlotta. „Los, kommt! Wir müssen der Polizei alles erzählen, was wir wissen und gesehen haben!“
    „Und wir müssen das Diebesgut abgeben“, sagt Sofie energisch.
    Carlotta grinst. „Kann es sein, dass du ein neues deutsches Lieblingswort hast?“
    Sofies Wangen werden leicht rosa, als sie lächelnd nickt.
    Im Laufschritt traben die Mädchen zum Schloss zurück. Jonas fährt mit dem Rad neben ihnen her.
    Carlottas Herz klopft zum Zerspringen, als sie den blausilbernen Streifenwagen auf dem Schlossparkplatz stehen sieht. Unglaublich, denkt sie und presst sich die Tüte mit der Geldkassette und Nadines Portmonee an die Brust. Ein echter Krimi – und wir sind mittendrin. Wenn ich das Katie erzähle!
    Sie laufen die breite Schlosstreppe hinauf, durchqueren die Eingangshalle und eilen direkt zum Sekretariat.
    Herr Blum kommt ihnen entgegen.
    „Moment mal“, sagt er. „Wo wollt ihr denn hin?“
    „Wir müssen zu den Bull… äh, zu den Polizisten“, sagt Jonas hektisch.
    Sein Vater zieht die Augenbrauen zusammen. „Warum?“
    „Wir haben die Beute gefunden!“ Carlotta zeigt ihm die rote Plastiktüte und erzählt ihm, was darin ist und wo sie sie entdeckt haben.
    Jonas’ Vater wird blass.
    „Die Polizisten sind bei Dr. Brönne“, sagt er und klopft kurz an die Tür des Sekretariats, bevor er sie öffnet.
    Frau Müller-Stürzelbach schaut überrascht auf.
    Herr Blum erklärt ihr mit wenigen Worten, was los ist. Die Sekretärin nickt sofort und zeigt auf die Tür des Direktorats.
    „Geht am besten gleich rein“, sagt sie.
    Carlotta zögert. „Sind … ähm, sind die beiden Mädchen auch da drinnen?“ Sie verspürt keine große Lust, mit den Diebinnen konfrontiert zu werden, noch dazu mit deren Diebesgut unterm Arm.
    „Die beiden Verdächtigen? Nein, keine Angst“, beruhigt Frau Müller-Stürzelbach sie. „Die sind mit einer Beamtin nebenan im Besprechungszimmer. Geht ruhig rein.“
    Herr Blum lächelt Carlotta und den anderen aufmunternd zu.
    „Wollen Sie nicht lieber mitkommen?“, fragt Manu ihn ungewohnt kleinlaut.
    „Quatsch, das kriegen wir schon alleine hin!“, meint Jonas und schiebt sich an seinem Vater vorbei. „Danke, Paps. Wir sehen uns später!“
    Carlotta, Manu und Sofie schauen sich an, dann holen sie entschlossen Luft und folgen Jonas in das Büro des Direktors.

    „Wow, das war echt der Hammer!“ Manu wirft sich auf ihr Bett und starrt an die Decke.
    „Das kannst du laut sagen“, sagt Carlotta.
    „Oh ja“, bestätigt Sofie.
    Sie haben dem Internatsleiter das Diebesgut
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