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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony
Autoren: Arthur W Upfield
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erkennen. Wir kamen vom Buschpfad ab und gerieten in Treibsand. Der Wagen sitzt restlos fest. Die letzten paar Meilen mußten wir zu Fuß zurücklegen.«
    Bony blickte ihn scharf an. »Ich dachte schon, ich hätte das Rumpeln eines fernen Gewitters gehört. Es war also lediglich das Getrampel von sechs Paar Polizistenstiefeln!«
    Wells grinste erleichtert. Gott sei Dank nahm Inspektor Bonaparte die Panne, die um ein Haar böse Folgen gehabt hätte, mit Humor.
    Bony wandte sich an den Wachtmeister, der eintrat.
    »Levvey und Nugget sind streng zu bewachen. Sie dürfen keinen Moment aus den Augen gelassen werden«, sagte er. »Ich traue den Eingeborenen nicht, die hier in der Gegend leben. Wir bleiben über Nacht hier und brechen morgen früh auf.. Für die Bewachung werden wir uns ablösen.«
    »Jawohl Inspektor«, erwiderte der Wachtmeister. »Und wann soll ich das Kamel erschießen?«
    »Was wollen Sie?« fragte Bony entgeistert.
    »Das Kamel erschießen«, wiederholte der Wachtmeister.
    Bony schien es die Sprache verschlagen zu haben, denn er stand mit offenem Mund da und brachte kein Wort heraus.
    »Ich habe dem Chefinspektor von dem Ungeheuer erzählt«, erklärte Wells. »Er hatte bereits wiederholt von diesem Kamel gehört, auch von der Geschichte, wie Sie und Luke die ganze Nacht auf dem Baum hocken mußten. Da das Tier gemeingefährlich ist, soll es erschossen werden.«
    »Dieses Kamel hat mir vermutlich das Leben gerettet. Wenn der Chefinspektor unbedingt möchte, daß es getötet wird, soll er es gefälligst selbst erschießen!«
    Wells und der Wachtmeister wechselten einen kurzen Blick, dann zwinkerte Wells Bony zu.
    »Bis morgen früh ist es auf jeden Fall sicher«, sagte er. »Und nun ruhen Sie sich am besten erst einmal aus. Ich übernehme die erste Wache bei den Gefangenen.«
    Kurz vor Tagesanbruch wachte Bony auf. Noch einmal ließ er die Ereignisse des Vorabends Revue passieren. Plötzlich zog er sich hastig die Stiefel an und ging leise hinaus. Als ihn der Wachtmeister um sechs Uhr weckte, war er wieder zurück und schien fest zu schlafen.
    Nach dem Frühstück rüsteten sie zum Aufbruch. Der im Treibsand steckengebliebene Lastwagen wurde von einem Wachtmeister mit Unterstützung einiger Farmarbeiter wieder flottgemacht. Wells wartete geduldig, bis Bony einmal nicht in der Nähe war, dann gab er einem der Wachtmeister leise einen Befehl. Der Mann holte sein Gewehr und verschwand. Im nächsten Moment war er verblüffend schnell wieder zurück.
    »Das Kamel ist verschwunden«, rief er aufgeregt. »Auch das Tor des Pferchs steht offen. Das Kamel ist nirgends zu sehen.«
    »Komisch«, murmelte Bony. »Da muß es von einem der Eingeborenen, die hier wohnen, freigelassen worden sein.«
    »Hm!« Wells blickte Bony durchdringend an. »Der Chefinspektor wird sich gewiß interessieren, wie die Geschichte meines Erachtens wirklich passiert ist.«
    »Ach, ich weiß nicht«, meinte Bony gelassen. »Warum wollen Sie ihm unnötige Aufregung bereiten. Sehen Sie: Ich werde ja auch nicht erwähnen, daß der Staat um ein Haar durch Ihre Schuld meiner Frau hätte Witwenpension zahlen müssen.«

18
    Drei Wochen später traf sich Bony mit Newton in Broken Hill. Levvey und Nugget waren des gemeinsamen Mordes angeklagt worden und befanden sich in Untersuchungshaft.
    Bohnenstange Kent hatte – dessen war Inspektor Bonaparte sicher – mit der ganzen Affäre nichts zu tun. Er hatte Bony lediglich an einen anderen Zaunabschnitt gelockt.
    Bei dem größten Teil des gestohlenen Viehs hatte man die Käufer ausfindig machen können. Diejenigen, die die Rinder noch nicht geschlachtet hatten, mußten zu ihrer Überraschung hören, daß sie keinerlei Eigentumsrechte erworben hatten, da es sich um gestohlenes Gut handelte.
    Joyce hatte veranlaßt, daß das ihm gestohlene Vieh sofort an Ort und Stelle verkauft wurde, damit die Herde nicht nach Quinambie zurückgetrieben werden mußte. Doch bevor sich der Commander nach Süden auf den Weg machte, nahmen er und Bony Häuptling Moses und die männlichen Stammesangehörigen scharf ins Gebet. Daraufhin hatten sich die Schwarzen von Quinambie überstürzt in unbekannter Richtung entfernt.
    Bony hatte zunächst erwogen, Luke und Charlie den Spinner der Teilnahme an der Ermordung Maidstones zu bezichtigen, hatte aber dann davon abgesehen. Die Ermittlungen hatten ergeben, daß Nugget sich die Hilfe des Stammes dadurch erkauft hatte, indem er die Schwarzen mit Tabak, Gewehren und Geld
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