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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony
Autoren: Arthur W Upfield
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den Zaun und kam sich wie einer der unschuldig nach der Teufelsinsel Verbannten vor. Er hatte diese Unglücklichen kennengelernt, als es seiner Frau nach einer Ewigkeit gelungen war, ihn ins Kino zu schleppen. An dem Tag, an dem er der Verzweiflung nahe war, ritt Newton auf das Camp zu. Der Zaunwart wurde von einem Fremden begleitet.
    »Der Polizeichef von Broken Hill hat mir die Unterlagen, um die Sie gebeten hatten, nicht anvertrauen wollen.« Der Zaunwart grinste, als er Bonys verdattertes Gesicht bemerkte. »Er hat extra diesen Mann aus Sydney kommen lassen, damit er Briefträger spielt.«
    »Kriminalinspektor Wells«, stellte sich der Fremde vor. »Ich freue mich, endlich einmal Gelegenheit zu haben, unseren berühmten Inspektor Napoleon Bonaparte kennenzulernen. Als Ihre Anfrage kam, hat unser Chef sofort einen ziemlichen Wirbel veranstaltet. Uns waren bereits verschiedene Gerüchte zu Ohren gekommen, und die Informationen, die wir von Ihnen erhielten, gestatteten uns, zwei und zwei zusammenzuzählen. Mein Chef hat mich daraufhin sofort nach Broken Hill in Marsch gesetzt.«
    »Wie ich sehe, will man mich nicht in die Staatsgeheimnisse einweihen«, meinte Newton gut gelaunt, da die beiden Kriminalbeamten ihn überhaupt nicht beachteten.
    »Sie irren sich nicht«, erwiderte Bony lächelnd. »Aber etwas möchte ich Ihnen doch noch verraten, Sir. Sie müssen sich um Ersatz für Bohnenstange bemühen. Er hat sich aus dem Staub gemacht. Ich ahne allerdings, wo ich ihn vielleicht finden kann, falls es sich herausstellen sollte, daß ich ihn festnehmen muß.«
    Bony berichtete, was sich während der Abwesenheit des Zaunwarts ereignet hatte. Newton und Inspektor Wells lauschten aufmerksam.
    »Nein, so was!« rief Newton schließlich. »Und nun?«
    »Ich würde vorschlagen, Sie bereiten das Essen, während ich mit Wells einen kleinen Spaziergang am Zaun entlang mache«, sagte Bony grinsend. »Ich möchte ihm nämlich zeigen, welch unerhörte Plackerei Sie einem Kriminalinspektor über viele Wochen zugemutet haben.«
    »Da soll doch gleich …!« brummte Newton. »Was glauben Sie eigentlich, wer hier Zaunwart ist? Na schön, ich will Ihnen den Gefallen tun.« Er warf ein paar Zweige ins Feuer. »Aber ich warne Sie«, rief er den beiden Männern nach, die sich bereits entfernten, »ich werde fuchsteufelswild, wenn Sie mich nicht als ersten einweihen, sobald der Fall aufgeklärt ist.«
    Bony und Wells schlenderten zu einer Stelle am Zaun, die nach allen Seiten hin offen war, so daß jeder schon von weitem zu sehen war, der sich näherte. Hier übergab Wells Bony die Berichte, die er mitgebracht hatte. Bony hockte sich auf den Boden und studierte die Unterlagen aufmerksam. Schließlich blickte er zu Wells auf, und seine blauen Augen leuchteten zufrieden, als er die Papiere zurückreichte.
    »Das dürfte das fehlende Glied in der Kette sein. Das muß es sein!«
    »Wir sind jedenfalls überzeugt davon«, sagte Wells. »Was wollen Sie jetzt unternehmen, Bonaparte?«
    »Zunächst einmal«, meinte Bony, der immer noch am Boden hockte, nachdenklich, »werde ich Newton meine Kündigung überreichen. Dann werde ich zu Levvey gehen und wegen des Jobs nachfragen, den er mir angeboten hat. Ich bin überzeugt, daß sich die Person, an der ich interessiert bin, auf der Lake-Frome-Station befindet – und nicht auf Quinambie oder am Zaun. Ich werde dafür sorgen, daß meine Absicht allgemein bekannt wird, so daß alle, die befürchten, ich könne etwas entdecken, angezogen werden wie die Motten vom Licht. In der Zwischenzeit kann ich es mir allerdings nicht leisten, so faul herumzusitzen, denn das könnte jemand sehen.« Er stand mit einem Ruck auf. »Und nun, Wells, möchte ich, daß Sie das Folgende für mich erledigen …«

    Als sie wieder beim Camp eintrafen, verkündete Wells, daß er sofort nach dem Essen aufbrechen werde, und es sei gewiß das Beste, wenn auch Newton gleich wieder verschwände.
    »Wenn man bei diesem Stand der Dinge sieht, daß Sie Besuch haben, könnte alles verdorben werden«, meinte Wells, als er sich schließlich von Bony verabschiedete. »Besonders, wenn man mich mit Ihnen zusammen sieht. Man könnte dann glauben, ich sei einer Ihrer Vorgesetzten.«
    »In Ordnung.« Bony nickte.
    Newton trank seinen Tee aus und blickte fragend auf. »Es hat ja wohl keinen Sinn, wenn ich Sie frage, was diese ganze Geheimnistuerei soll?«
    »Das hätte allerdings keinen Sinn«, erwiderte Bony lächelnd, während seine beiden
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