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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony
Autoren: Arthur W Upfield
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Außengebäude der Lake-Frome-Station auftauchten. Im Herrenhaus brannte Licht. Der Inspektor war jetzt noch vorsichtiger als zuvor, lauschte auf jedes Geräusch. Dem Ungeheuer waren deutliche Anzeichen von Nervosität anzumerken. Zweimal blieb das Kamel stehen und wollte keinen Schritt weitergehen. Bony versuchte es zunächst mit gutem Zureden, aber erst, als er das Tier mit den Füßen kräftig in die Flanken stieß, trottete es widerwillig weiter.
    Zur Überraschung des Mischlings war in den Pferchen nicht ein einziges Rind zu sehen, und nun fiel ihm auch ein, daß er auf der ganzen fünfzig Meilen langen Strecke von Brunnen 10 bis zur Stammfarm nicht ein einziges Stück Vieh entdeckt hatte. Und das war im höchsten Maße ungewöhnlich. Sehr nachdenklich band er das Ungeheuer an einem Pfosten fest.
    Wie auf den Viehfarmen üblich, ging Bony zur Hintertür, die in diesem Fall direkt in die Küche führte. Er klopfte an, und nach wenigen Sekunden öffnete Levvey. Nach dem Küchentisch zu schließen, hatten er und seine Frau gerade beim Abendessen gesessen.
    »Hallo, Ed«, sagte Levvey. »Kommen Sie herein. Und du gehst mal nach nebenan«, wandte er sich an seine Frau. »Ich möchte mit Ed etwas besprechen.«
    »Danke, Mr. Levvey«, erwiderte Bony. »Ich komme wegen des Jobs, den Sie mir angeboten haben. Die Arbeit am Zaun habe ich aufgegeben.«
    Levvey musterte den Mischling. Plötzlich trat er zu der Tür, durch die seine Frau verschwunden war, und drehte den Schlüssel um. »Ich möchte nicht, daß wir gestört werden«, entschuldigte er sich bei Bony. »Meine Frau ist manchmal reichlich neugierig. Da muß ich immer höllisch aufpassen. Wenn sie hört, was hier gesprochen wird, erfährt es sofort ihr ganzer Stamm.«
    »Verstehe«, meinte Bony. »Also, wie gesagt, ich suche Arbeit. Ich kann mit Vieh umgehen. Sollte allerdings Bohnenstange Kent hier sein, könnte ich nicht mit ihm zusammen arbeiten – das möchte ich von vornherein klären. Dieser Schuft hat sich einfach aus dem Staub gemacht und mich mit der ganzen Arbeit am Zaun sitzengelassen.«
    »Tatsächlich?« murmelte Levvey. »Und haben Sie vielleicht noch mehr Theorien, was mit Maidstone passiert sein könnte? Sie machten mir doch schon einmal einige Andeutungen.«
    »Ja, da habe ich schon noch ein paar Theorien«, antwortete Bony. »Wissen Sie, wenn man so ganz allein da draußen am Zaun liegt und nichts weiter sieht als die Sterne, da macht man sich so allerlei Gedanken. Ich glaube, daß Maidstone zur selben Zeit bei Brunnen zehn war, als die Viehdiebe die Rinder oder ihre Pferde dort getränkt haben. Ferner glaube ich, daß Maidstone zwei Blitzaufnahmen von den Pferden an der Tränke gemacht hat. Und dabei hat er vermutlich auch die Burschen mit aufgenommen, die auf diesen Pferden saßen. Aber anscheinend hat es jemandem gar nicht gepaßt, fotografiert worden zu sein, und da erschoß er kurzerhand Mr. Maidstone.«
    Levveys Augen bildeten schmale Schlitze.
    »Eine sehr interessante Theorie, Ed«, brummte er. »Für einen Fencer haben Sie sich ja gewaltig für das Schicksal dieses Maidstone interessiert. Gerüchtweise habe ich davon gehört, daß die Schwarzen auf Quinambie Sie sogar für einen Polizisten halten. Nun, hätten Sie dazu vielleicht etwas zu sagen?«
    Die beiden Männer hatten sich gesetzt. Bony lehnte sich zurück, gähnte und streckte die Hände über den Kopf wobei er auf die Armbanduhr sah.
    »Ich weiß nicht recht, ob man mich als Polizisten bezeichnen kann, Mr. Levvey«, erwiderte er gelassen. »Manchmal sehe ich die einfachsten Dinge nicht, obwohl sie mir direkt vor der Nase liegen. Sie haben mir da eine Menge Fragen gestellt – nun lassen Sie zur Abwechslung mich einmal etwas fragen: Wie lange sind Sie nun schon Verwalter auf der Lake-Frome-Station?«
    »Ich wüßte nicht, daß Sie das etwas angeht, Ed«, meinte Levvey. »Aber ich will es Ihnen sagen. Ich bin jetzt sechs Monate hier. Nun möchte ich zu gern wissen, warum Sie, falls Sie ein Polizist sein sollten – und ich halte Sie für einen –, sich bei mir einen Job suchen möchten?«
    »Nun ja«, entgegnete Bony. »Ich kannte Maidstone aus Sydney, und er erzählte mir mal, daß Sie ein guter Freund von ihm sind. Da dachte ich mir, daß er Sie doch sicher besucht hat, um zu sehen, wie es Ihnen geht.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Ed?« Levveys Stimme klang heiser, und während er sprach, erhob er sich langsam von seinem Stuhl.
    »Nur dies«, erläuterte Bony. »Joyce hatte
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