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Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall

Titel: Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall
Autoren: Peter Robinson
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Jahren Abstinenz wieder zu rauchen angefangen hatten. Immer nur bis zum nächsten Tag denken.
      Ungläubig starrte Arthur Banks seinen Sohn an. »Kommt das an die Öffentlichkeit?«, fragte er.
      »Wahrscheinlich«, entgegnete Banks. »Wir werden der Presse nicht unbedingt unseren Bericht in die Hand drücken, aber die kommen schon dahinter. Kommt aufs Medieninteresse an.«
      »Ah, hier werden sich die Zeitungen schon dafür interessieren. Jet Harris, schwul und korrupt.« Argwöhnisch beäugte er Banks. »Und ihr werdet es ganz bestimmt nicht unter den Teppich kehren?«
      »Dad«, sagte Banks. »Heute wird nichts mehr vertuscht. Ich wenigstens mache das nicht und Inspector Hart genauso wenig. Diese Ermittlung hat sie eine Menge gekostet. Sie ist erst seit ein paar Monaten hier, und als Erstes stürzt sie die große Legende vom Sockel. Du kannst dir ja vorstellen, wie sie sich damit beliebt gemacht hat.« Es hatte Michelle fast das Leben gekostet. Von jetzt an war sie sicher, davon war Banks überzeugt, aber nicht wegen seiner melodramatischen Drohung gegenüber Mandeville. Der wusste jetzt, dass mehr Leute eingeweiht waren. Er konnte nicht jeden Einzelnen einschüchtern oder umbringen. Er würde abwarten müssen, was ans Licht käme.
      »Warum erzählst du das ausgerechnet mir?«, wollte Arthur Banks wissen.
      Banks trank einen Schluck Bier. »Dad, du und Mum habt mir nie eine Chance gegeben, seit ich zur Polizei gegangen bin. Ihr seid immer auf den negativen Seiten herumgeritten. Du sollst einfach nur wissen, dass wir nicht alle korrupt sind, dass einige ihre Arbeit ernst nehmen. Und wenn es nie an die Öffentlichkeit kommt, dann kennst wenigstens du die Wahrheit, und zwar, weil ich sie dir erzählt habe.«
      Arthur Banks überlegte kurz, dann sagte er: »Und hast du nach der ganzen Zeit auch herausgefunden, was mit deinem Freund Graham passiert ist?«
      »Ja. Na ja, die meiste Arbeit hat Inspector Hart gemacht. Ich hab nur ein paar Lücken gefüllt.« Banks beugte sich vor. »Aber es stimmt, Dad, ich hab's herausgefunden. Das ist mein Job. Ich laufe nicht rum und wedel streikenden Minenarbeitern mit Geldscheinen vor der Nase rum. Ich schlage keine Verdächtigen in der Zelle zusammen, ich verschleppe nicht die Ermittlung im Mordfall eines schwarzen Jugendlichen, ich reiße mir nicht konfiszierte Drogen unter den Nagel und verkaufe sie wieder auf der Straße. Das meiste ist Papierkram. Manchmal fange ich einen Mörder. Manchmal schaffe ich es nicht, aber ich versuche, verdammt noch mal, immer, mein Bestes zu tun.«
      »Wer war es denn nun?«
      Banks sagte es ihm.
      »Donald Bradford! Man sollte meinen, dass sie zuerst den unter die Lupe genommen hätten.«
      »Deshalb haben wir ja vermutet, dass da mit Absicht was in die falsche Richtung lief.«
      »Und Rupert Mandeville. Das gibt eine schöne Schlagzeile.«
      »Wenn wir ihm was anhängen können. Vergiss nicht, es ist schon lange her, und gestehen wird er kaum.«
      »Trotzdem ... dein Kumpel Graham führte nichts Gutes im Schilde, oder?«
      »Wie meinst du das?«
      »Weiß nicht. Er kam mir immer ein bisschen verschlagen vor, sonst nichts. Wie sein Vater.«
      »Na ja, Graham war bestimmt nicht der Gradlinigsten einer, aber das ist ja kein Grund, ihn umzubringen.«
      »Natürlich nicht.« Eine Weile schwieg Banks senior, betrachtete seinen Sohn durch zusammengekniffene Augen. Dann grinste er dünn. »Du hast mit dem Rauchen aufgehört, stimmt's?«
      »Ich wollte es keinem erzählen.«
      »Vor seinem Vater kann man nicht viel verheimlichen.«
      »Dad, hast du mir überhaupt zugehört? Die ganzen Jahre wollte ich dir eigentlich nur beweisen, dass ich einen anständigen, ehrlichen Job mache, genau wie du früher.«
      »Und Jet Harris, die große Legende, war korrupt?«
      »Ja.«
      »Und du wirst das enthüllen.«
      »Ja.«
      »Toll«, sagte Arthur Banks und rieb sich die Hände. »Dann ist es in Ordnung. Du trinkst doch noch ein Glas, oder? Geht auf mich.«
      Banks sah auf die Uhr. »Besser nur ein kleines«, sagte er. »Ich bin noch verabredet.«
     
    War es die Zeit meiner Unschuld,
    Ein Wink mit dem Zauberstab?
    Nur eine Sinnestäuschung,
    Der Sommer, den es nie gab?
      Lief ich durch Felder, das Kind im Arm?
    Goldener Weizen über mir?
    Zersprang mein Herz durch das Gewicht?
    Mein kleiner Junge - war er mir zu schwer?
      Als er auf die Welt kam, da weinte er,
    Und seine Hand,
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