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Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall

Titel: Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall
Autoren: Peter Robinson
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Mandeville zu, der es ausdruckslos betrachtete.
      »Interessant«, sagte er. »Aber, wie gesagt...«
      »Kennen Sie den Jungen?«, fragte Michelle.
      »Leider nicht.«
      »Kennen Sie den Kamin?«
      Mandeville warf einen Blick auf seinen Adam-Kamin und lächelte Michelle an. »Ich würde lügen, wenn ich das verneinte«, sagte er. »Auch wenn ich bezweifle, dass es der einzige seiner Art ist.«
      »Für unsere Zwecke ist er wohl einzigartig genug«, sagte Michelle.
      »Fotos kann man fälschen, wissen Sie.«
      Michelle wies auf das Bild. »Wollen Sie damit sagen, dass das hier eine Fälschung ist?«
      »Aber natürlich. Es sei denn, jemand hat mein Haus in meiner Abwesenheit zu illegalen Zwecken genutzt.«
      »Kehren wir zurück ins Jahr 1965, als dieses Bild in diesem Zimmer gemacht wurde«, sagte Michelle. »Sie waren ziemlich berühmt für Ihre Feiern, nicht wahr?«
      Mandeville zuckte mit den Schultern. »Ich war jung und wohlhabend. Was sollte ich sonst tun, ich hab's mit anderen geteilt. Vielleicht war das leichtsinnig.«
      »Das waren Partys, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei war, ob Drogen, Prostituierte oder Minderjährige, Jungen wie Mädchen.«
      »Machen Sie sich nicht lächerlich.«
      »Dieser Junge war vierzehn, als die Aufnahme gemacht wurde.«
      »Und er war ein Freund von mir«, ergänzte Banks und sah Mandeville in die Augen.
      »Dann tut es mir Leid um Ihren Verlust«, sagte Mandeville, »aber ich verstehe immer noch nicht, was ich damit zu tun habe.«
      »Sie haben ihn umbringen lassen«, sagte Michelle.
      »Ich habe was? An Ihrer Stelle wäre ich vorsichtig, junge Dame, mit solchen Anschuldigungen um sich zu werfen.«
      »Wollen Sie mir drohen ? Und Ihr Chauffeur wird wieder in meine Wohnung einbrechen oder versuchen, mich zu überfahren?«
      Mandeville hob die Augenbrauen. »Ich wollte Sie eigentlich warnen, denn das ist Verleumdung.«
      »Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, bevor ich zu Ihnen gefahren bin«, sagte Michelle. »Ich habe mich über Ihre Angestellten erkundigt. Derek Janson, Ihr Chauffeur, hat vor fünfzehn Jahren eine Haftstrafe wegen Einbruchs abgesessen. Im Laufe der Zeit hat er sich einen gewissen Ruf als Experte im Schlösserknacken erworben. Er weiß bestimmt auch, wie man einen Lieferwagen fährt.«
      »Mir ist Dereks Vergangenheit bekannt«, sagte Mandeville. »Ehemalige Häftlinge haben es sehr schwer, Arbeit zu finden. Sie wollen mir doch nicht vorwerfen, dass ich Derek ein bisschen unter die Arme greife? Ich vertraue ihm voll und ganz.«
      »Da bin ich mir sicher. Als Graham Marshalls Überreste gefunden wurden und herauskam, dass er ermordet worden war, und als der Fall neu aufgerollt wurde, haben Sie alles in Ihrer Macht Stehende getan, um mich davon abzuhalten.«
      »Warum sollte ich das tun?«
      »Weil Graham Sie mit dem Foto erpresst hat und Sie Carlo Fiorino beauftragt haben, ihn zu erledigen. Sie haben Fiorino gut für seine Dienste entlohnt, also hat er Ihnen den Gefallen getan.«
      »Das ist absurd. Sie haben keinerlei Beweise.«
      »Wir haben das Foto«, sagte Banks.
      »Wie gesagt, Fotos kann man fälschen.«
      »Man kann aber auch ihre Echtheit bestätigen lassen«, sagte Banks.
      Mandeville überlegte. Schließlich erhob er sich, legte die Hände auf den Tisch und beugte sich vor. »Nun«, sagte er, »eine hübsche Geschichte haben Sie zwei sich da zusammengereimt. Wie schade, dass nichts davon vor Gericht standhalten würde.«
      »Vielleicht haben Sie Recht«, sagte Michelle. »Aber Sie müssen zugeben, dass es keinen guten Eindruck macht. Etwas Dreck bleibt immer kleben.«
      »Ich habe gewissen Einfluss, wissen Sie.«
      »Ist das eine Drohung?«
      »Dazu lasse ich mich nicht herab.«
      »Nein, dafür haben Sie Ihre Leute.«
      »Was haben Sie nun vor?«
      »Ich werde alles tun, damit Sie für das zahlen, was Sie getan haben. Zuerst mal werden wir uns mit Mr. Janson unterhalten.«
      Mandeville ging zum Kamin und lehnte sich lächelnd dagegen. »Von Derek werden Sie nichts erfahren.«
      »Das weiß man nie. Wir haben auch gewissen Einfluss, besonders bei ehemaligen Häftlingen. Und wir haben noch das Merkbuch von Geoff Talbot. Jet Harris hat sich nicht die Mühe gemacht, es aus dem Archiv zu entfernen. Gab keinen Grund dazu. Es wurde ja nicht ermittelt.«
      »Ich weiß nicht, wovon Sie da reden.«
      »Namen«, erklärte Banks.
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