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Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer
Autoren: Peter Robinson
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sagte Banks.
      »Das überlassen Sie besser uns, Sir«, erwiderte einer von ihnen.
      Banks seufzte und reichte ihnen die Waffe, dann hielt er das Bild von Gloria hoch. »Wenn Sie wollen, lasse ich das für Sie säubern, Frank«, sagte er.
      Frank nickte. »Ja, bitte«, sagte er. »Und machen Sie sich keine Sorgen um mich. Ich komme zurecht. Ist nicht das erste Mal, dass ich Handschellen trage.«
      Banks nickte. »Ich weiß.«
      Sie stießen Frank Stringer vor sich her, zerrten ihn beinahe die sumpfige Böschung hinauf. Banks drehte sich um und sah, dass Annie und die anderen Polizisten Vivian Elmsley über die Feenbrücke halfen.
      Die anderen gingen weiter, aber Vivian blieb vor ihm stehen, völlig mit Schlamm bedeckt. »Ich danke Ihnen«, sagte sie. »Sie haben mir das Leben gerettet.«
      »Ich hab für Sie gelogen«, sagte Banks. »Und ich habe Glorias Treue zu Matthew beschmutzt.«
      Sie wurde blass und flüsterte: »Ich weiß. Mir ist bewusst, was Sie getan haben. Es tut mir Leid.«
      »Die Möglichkeit bestand, wissen Sie. Sie war vielleicht nur ganz klein, aber sie bestand. Wenn Sie sich gemeldet hätten, nachdem Sie Gloria tot aufgefunden hatten, wenn Sie nicht alle Beweisstücke vernichtet hätten, wenn Sie zur Polizei gegangen wären ...« Banks hielt seine Wut im Zaum; dazu "war jetzt weder die Zeit noch der Ort. »Ach, scheißegal. Jetzt ist es zu spät.«
      Vivian neigte den Kopf. »Glauben Sie mir, ich weiß, was ich getan habe.«
      Banks wandte sich ab und stapfte allein durch den Schlamm. Es war schwer, doch er schaffte es ohne Stolpern den Abhang hinauf. Oben angekommen, merkte er, dass Annie neben ihm stand. Bevor er etwas sagen konnte, kam Jimmy Riddle herübergelaufen und griff nach seinem Arm. »Ich bin froh, dass sie wenigstens etwas aus dieser Situation gerettet haben, Banks«, zischte er, »aber Sie sind zum (Schreien unfähig. Ich will keine unfähigen Beamten in meiner Truppe. Ich möchte am Montagmorgen mit Ihnen reden.« Dann wandte er sich Annie zu. »Was Sie angeht, Sergeant Cabbot, Sie haben eine direkte Anweisung nicht befolgt. Aufsässige Beamte mag ich genauso wenig. Mit Ihnen möchte ich auch reden.«
      Banks riß seinen Arm los, machte auf dem Absatz kehrt und ging langsam auf sein Auto zu. Er wollte jetzt nichts anderes als ein langes heißes Bad, einen großen Laphroaig und neue Klamotten.
      Und Annie.
      Sie stand schon mit verschränkten Armen gegen ihr Auto gelehnt.
      »Alles in Ordnung?«, fragte Banks.
      »Ja. So gut es einem gehen kann, wenn man die letzte halbe Stunde im Regen gestanden und sich gefragt hat, ob einem der Kopf weggepustet wird.«
      »Frank Stringer hätte niemanden verletzt.«
      »Das ist leicht gesagt. Ich respektiere übrigens, was du da getan hast.«
      »Wie meinst du das?«
      »Du hast gelogen, um Frank Stringers Gefühle zu schonen. Ich hab dir doch erzählt, dass meine Mutter starb, als ich sechs war. Ich habe sie gerne als wunderschönes, berauschendes Wesen in Erinnerung, das sich in einem Schleier von Licht bewegt, genau so, wie er sich an Gloria erinnert. Und ich würde nicht wollen, dass mir jemand diese Illusion nimmt, egal, wie die Wahrheit lautet.«
      »Ich hab gelogen, damit wir alle lebend da rauskommen.«
      Annie lächelte. »Egal. Hat beides funktioniert.«
      »Und jetzt?«
      Annie streckte sich, bog den Rücken durch und reckte die Arme gen Himmel. »Weiter nach St. Ives. Aber zuerst ziehe ich mich zu Hause um. Ich war schon unterwegs, als ich es hörte. Ich konnte einfach nicht weiterfahren.«
      »Natürlich nicht. Danke, dass du hier warst.«
      »Und du?«
      »Nach Hause, schätze ich.« Banks fiel das Essen mit Jenny wieder ein. Jetzt war es zu spät, vor allem in diesen Klamotten, aber er konnte sich wenigstens kurz ein Handy leihen, sie anrufen und sich entschuldigen.
      Annie nickte. »Also, ich bin zwei Wochen weg. Im Moment bin ich mir über meine Gefühle nicht ganz im Klaren. Warum meldest du dich nicht, wenn ich wieder zurück bin? Dann können wir vielleicht mal reden, hm?«
      »Okay.«
      Sie grinste ihn schief an. »Wenn nicht so viele Bullen in der Nähe wären, würde ich dir einen Abschiedskuss geben.«
      »Keine gute Idee.«
      »Nein. Bis dann also.«
      Und damit machte sie die Autotür auf und stieg ein. Banks ignorierte sein Vorhaben, weniger zu rauchen, und zündete sich noch eine Zigarette an. Er merkte, dass seine Hände
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